Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @Nikos - Re: @Flint - Re: Neues Buch

Garfield, Friday, 02.09.2005, 19:47 (vor 7014 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: @Nikos - Re: @Flint - Re: Neues Buch von Ekki am 02. September 2005 11:16:

Hallo Ekki!

Mir gefällt deine Ehrlichkeit. Auch wenn ich persönlich manches nicht ganz so sehe, so sind mir Leute wie du doch tausendmal lieber als diejenigen, die im Prinzip ganz genauso denken, aber trotzdem aus Dummheit oder mangelnder Vorsicht Eltern geworden sind und nun versuchen, den sich daraus für sie ergebenden Frust irgendwie schön zu reden oder womöglich noch von anderen Menschen Entschädigungen für die durch die Kinder verursachten Lasten verlangen, obwohl sie diese Entschädigungen schon längst bekommen.

Ich selbst bin kein Vater, und meine Frau kann aus medizinischen Gründen momentan keine Kinder bekommen. Vermutlich werden wir niemals Kinder haben.

Das ist okay, und zum Glück sieht meine Frau das genauso.

Aber manchmal finde ich es doch schade. Das hat sicher die von dir erwähnten instinktiven, nicht-rationalen Gründe. Aber es sind tatsächlich auch rationale Gründe dabei.

Irgendwie finde ich die Vorstellung, daß nach uns gar nichts mehr kommt, frustrierend. Meine Frau und ich interessieren uns für Ahnengeschichte, wir freuen uns immer, wenn wir alte Familienfotos bekommen und haben die überall im Haus hängen. Wenn wir beide mal tot sind, dann wird das alles niemanden mehr interessieren - das wandert dann alles in den Müll. Zwar haben wir beide je einen Bruder, aber die sind beide chronische (und übrigens durchaus unglückliche) Junggesellen, die wahrscheinlich ebenfalls kinderlos sterben werden. Wenn einer von ihnen wenigstens mal Kinder hätte, könnte man denen ja vielleicht noch einiges vererben. Aber das wird wohl auch nichts werden.

Und nicht nur das: Meine Frau hat eine große Verwandtschaft. Zu Weihnachten sind wir ständig unterwegs. Am ersten Weihnachtstag sind wir bei meinen Schwiegereltern, am zweiten Weihnachtstag fahren wir zu den Großeltern meiner Frau und am dritten Weihnachtstag fahren wir oft zu meinen Eltern (die wohnen etwas weiter weg). Das ist uns oft zuviel, weil wir dann nie Ruhe haben. Mittlerweile nehmen wir uns schon immer die Woche vor Weihnachten frei, damit wir dann wenigstens mal ausspannen und die Weihnachtszeit genießen können.

Unsere Verwandten werden aber nach und nach aussterben. Klar - es sind auch Leute dabei, die jünger sind als wir. Aber das sind dann häufig schon entferntere Verwandte, zu denen der Kontakt abbrechen wird, wenn die älteren gemeinsamen Verwandten weg sind.

Da wir beide auf Vollzeit arbeiten, haben wir auch wenig Freizeit und kommen kaum dazu, uns einen großen Freundeskreis zu schaffen. Irgendwann werden wir also ziemlich allein dastehen. Ich weiß nicht - vielleicht wird uns das dann nicht stören. Vielleicht aber doch...

Freundliche Grüße
von Garfield



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