Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Wiederherstellung klarer Rollenbilder

Garfield, Monday, 06.03.2006, 18:29 (vor 6773 Tagen) @ Klausz

Als Antwort auf: Re: Wiederherstellung klarer Rollenbilder von Klausz am 06. März 2006 14:56:

Hallo Klaus!

"Sowas lässt sich nicht in wenigen Jahrzehnten wegerziehen."

Das sehe ich auch so.

"Aber: Wenn schon die Männer heute den weitaus größten Teil der arbeit zu tragen haben, dann sollen sie auch die REchte von damals entsprechend nutzen dürfen. Das heißt: Der Mann bestimmt dir Richtung, die Frau ordnet sich unter. Sowas ist auch in den meisten Ländern der Welt so und die Frauen sind glücklicher als unsere Emanzen. Es ist auch das natürliche Bedürfniss, Aufgabe einer jeden echten Frau, sich dem Mann unterzuordnen."

Hm, dann hat es aber schon immer eher wenige "echte Frauen" gegeben... :-) Es war auch in früheren Zeiten so, daß die Frauen im häuslichen Bereich das Sagen hatten und daß Frauen, deren Interessen auch im außerhäuslichen Bereich lagen, oft Mittel und Wege gefunden haben, um Männer dazu zu bringen, dort genau das zu tun, was sie wollten. Zwar ist Geschichte oft direkt von Männern geschrieben worden - aber so manche Männerhand wurde dabei von einer Frau geführt.

"Steht schon so in der Bibel geschrieben..."

Ja, und wieso hielt man es für nötig, das in die Bibel aufzunehmen? Solche Ermahnungen wie "die Frau sei dem Manne untertan" sind nur dann nötig, wenn sich im realen Leben eine größere Anzahl Menschen regelmäßig nicht daran hält.

"Im arabischen Raum haben jedoch die Männer zum Ausgleich auch REchte."

Wirklich? Sie können mehrere Frauen heiraten - aber nur, wenn sie sie und die so entstehenden vielen Kinder auch ernähren können. Und sie sind dann u.a. verpflichtet, jede Frau gleich zu behandeln, müssen also allen immer gleich wertvolle Geschenke machen... Das können sich üblicherweise nur reiche Männer leisten. Ansonsten fallen mir nicht viele Rechte ein, die Männer Frauen gegenüber haben. Okay - in Saudi-Arabien dürfen sie mit dem Auto zur Arbeit fahren, während Frauen das nicht dürfen. Jedenfalls, wenn sie sich ein Auto leisten können.

"Hier haben wir gar keine rEchte mehr, nur noch die Arbeits-Pflicht. Wir erwirtschaften fast alles im Lande, kümmern uns um alles, machen Erfindungen usw. aber Rechte sollen wir keine haben?"

Wenigstens lastet die Arbeitspflicht hierzulande weniger auf den Männern als in arabischen Ländern. Da wird oft ganz selbstverständlich erwartet, daß ein heiratswilliger Mann schon ein Haus oder zumindest eine Eigentumswohnung besitzt. Wenn er beides nicht hat und auch nicht das nötige Geld dafür, braucht er gar nicht erst wegen einer Heirat nachzufragen. Zumindest das hat sich hierzulande schon gebessert. Auch ist beispielsweise in Ägypten für Männer eine längere Wehrdienstzeit Voraussetzung für einen besser bezahlten Job im öffentlichen Dienst, in Ämtern und Behörden und in staatlichen Unternehmen. Auch das bleibt uns glücklicherweise erspart. Ich möchte jedenfalls nicht mit einem arabischen Mann tauschen.

"Es hat einen technischen Fortschritt gegeben, aber keinen biologischen. Biologisch sind wir immer noch Steinzeitmenschen mit Steinzeitdenkmustern."

Ja, und genau daraus resultieren die Probleme. Das kriegt man aber nicht in den Griff, indem man zu alten Verhaltensmustern zurück kehrt.

"Außerdem ist die heutige Wohlstandsperiode (auch wennd as viele nicht glauben wollen) nur ein vorübergehender Ausnahmezustand. Es wird wieder härtere Zeiten geben, wo die alten Rollenmuster zur Überlebensbedingung gehören werden."

Das ist gut möglich, im Moment sogar sehr wahrscheinlich. Wenn die alten Rollenmuster wirklich wieder nötig sind, dann werden sie sich ganz automatisch wieder durchsetzen. Feminismus ist eh nur ein Wohlstandsphänomen.

Freundliche Grüße
von Garfield


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