Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Find ich nicht

Donna, Saturday, 23.06.2001, 17:35 (vor 8553 Tagen) @ Sven

Als Antwort auf: Wir haben uns wohl missverstanden Donna ?! von Sven am 23. Juni 2001 10:36:26:

Ich habe übringes noch kein Buch mit dem Titel "Nur eine tote Frau ist eine gute Frau" gefunden.
Und? Fehlt dir das?
Dieser Titel ist ja wohl als verfremdetes John-Wayne-Zitat zu verstehen ("Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer"). Wer sich an solche Sprüche anlehnt, und das eventuell noch witzig findet, ist für mich eh unten durch.

Ähm, ich glaube du hast mich hier völlig fasch verstanden. Dieses Zitat war nur eine Anspielung auf das Buch "Nur ein toter Mann ist ein guter Mann". Ich persönlich würde kein Buch mit so einem oder ähnlichen Titel lesen. Ich finde solche Titel auch in keiner Form (ob auf Männer oder auf Frauen gemünzt) witzig oder toll.

Das war mir schon klar. Und ich habe das so gemeint, daß es ja wohl schon ausreicht, wenn einige danebenschlagen. Mann muß nicht jeden Scheiß in Grün nachmachen, oder?

Es gibt aber auf der anderen Seite sehr viele von Frauen geschriebene Bücher, die sich sehr wohl auch positiv mit Männern auseinandersetzen, und versuchen, eine Brücke zu schlagen. Und auch Männer treten jetzt verstärkt auf, die die Vermittlung versuchen. ("Frauen sind anders- Männer auch" oder "Frauen kommen von der Venus, Männer vom Mars" etc.)

Leider gibt es von dieser Sorte Bücher noch viel zu wenige. Hier ist ja auch gerade wichtig, dass diese Bücher von beiden Seiten geschreiben werden. Männer und Frauen denken in vielen Dingen nun einmal anders, dies läßt sich nicht ändern, ohne einer Seite ihre Identität zu rauben. Gerade dies möchten aber anscheinend "einige Frauen". Ob der Frauenwelt aber ein so umgekrempelter Mann hinterher gefällt, wage ich mal zu bezweifeln. Dies müssen beide Seiten kapieren und danach handeln. Manchmal ist es ja auch ganz schön und erfrischend, wenn das "andere Wesen" sich eben etwas anders verhält.

Ohje, ich komm echt ganz schlecht mit dieser Opfermentalität klar, die ihr doch eigentlich den Frauen unterstellt, aber selbst fleissig kultiviert.
"Die Frauen wollen das nicht."- Ja, und wenn? Gibt doch vieles, was einige andere nicht wollen, und wer fragt, hat selbst schuld. Es hindert ja wohl auch niemand einen Mann daran, Bücher über das Zusammenleben der geschlechter zu verfassen, oder?
Du hast schon einmal geschrieben, daß du befürchtest, daß ein "umgekrempelter" Mann den Frauen vielleicht nicht mehr gefällt. Ist das eure Motivation? Gefallen? Ich dachte, daß wäre wieder ein frauenspeziefisches Problem.
Entweder willst du es anders haben, bspw. als Opfer anerkannt werden. Dann mußt du aber auch die andree Seite in Kauf nehmen, und das Risiko eingehen, nicht mehr von allen gemocht zu werden. Wobei ich denke, daß das Risiko erstmal in deinem Kopf existiert. genauso wie diese Vermutung, daß Frauen eher auf "Machos" abfahren etc.

Wenn du bspw. Ester Vilar liest, dann steht da "die Frauen". da ist kein Wort zu finden, daß es sich um "manche" handelt. Dabei scheint die Autorin sich selbst aber irgendwie auszuklammern, sonst würde sie ja schreiben: "Wir Frauen".

Bei umgekehrten Büchern steht wohl auch nicht "einige wenige Männer", sondern "die Männer". Richtig gute Bücher zeichnen sich wohl durch entsprechende Differenzierungen aus. Leider wird aber aus Auflagegründen meist darauf verzichtet.

Mal ganz anders: Was hab ich eigentlich davon, wenn ich mir Bücher reinziehe, in denen über irgendwelche Idioten geklagt wird, egal jetzt ob Mann oder Frau. Wäre es nicht einfach vernünftiger, diejenigen in RL einfach zu übergehen, und die Evolution dafür sorgen lassen, daß die aussterben? Extrem-Darwinismus bzw, kluge Partnerwahl-spart ne Menge Geld für "schlaue" Bücher.
Für mich haben die ganzen Hetzbücher das gleiche Niveau wie die Bildzeitung. Man liest sie, um kopfschüttelnd über die Schlechtigkeit der Welt sinnieren zu können. Dafür ist mir aber mein Leben zu schade.

Abgesehen davon, daß du mich ja gar nicht weiter kennst, werte ich das jetzt mal als Kompliment (?).

Natürlich kenne ich dich nicht. Würdest du aber zu dieser Kategorie Frauen gehören, würdest du hier entweder überhaupt nicht schreiben, oder du würdest mit "Dreck und Beleidigungen" um dich werfen. Daher mein Eingruck.

Wenn ich mit "Dreck und Beleidigungen" um mich werfen würde, würde ich wohl niemals eine Antwort auf die Frage kriegen, WAS IHR EIGENTLICH WOLLT.
Und das fände ich schade. Ich hab nämlich keinen Frust zum Loswerden, nur eine simple Frage, die mir aber anscheinend niemand hier beantworten kann, weil ihr es wohl selbst nicht so genau wisst.

Sicherlich kenne ich auch Beispiele von Frauen, die sich aushalten lasssen von ihrem Mann. Aber ehrlich gesagt, habe ich eher Mitleid mit diesen Frauen, da ich weiß, was dabei rauskommt, wenn die Ehe scheitern sollte. Auch wenn du es vielleicht als das große Los empfindest, wenn die dann Unterhaltszahlungen kassieren, aber der Preis ist die totale Verblödung. Irgendwann ist auch das letzte Kind aus dem Haus und dann folgt nur noch Leere. "Wiedereinstieg" in den Job kannste dir nach zig Jahren doch von der Backe schmieren. Da nützt dir das beste Diplom nichts mehr, bei null Berufserfahrung.

Dies wäre dann wohl die gerechte Strafe. Mit diesen Frauen sollte Mann und Frau dann auch kein Mitleid haben, schließlich haben "diese Frauen" lange genug andere Menschen ausgenutzt und zahlen nun die Zeche.

Ähem, bis in die ´70er hinein gab es ein Gesetz, daß der Frau verbot, gegen den Willen des Mannes arbeiten zu gehen. Und diese Erlaubnis war jederzeit rückgängig zu machen, wenn sie durch den Job IHRE Haushaltspflicht vernachlässigte.
Es gibt immer noch Männer, die ihren Frauen das Arbeiten verbieten, weil sie dies als Versagen ihrerseits werten, die Familie nicht alleine versorgen zu können. Leider machen viele Frauen das heut noch mit.
Außerdem gibt es auch noch das Problem mit der Kinderbetreuung, die in Deutschland noch nicht gelöst ist. Mehr als ein Halbtagsjob ist meist einfach nicht drin, wenn nicht andere als staatliche Betreuungsmöglichkeiten existieren.
Und immernoch wird "Doppelbelastung" einseitig den Frauen angelastet, d.h. sie haben dafür zu sorgen, daß sie Kind und Job unter einen Hut bekommen, während der Mann nur sich um seine Arbeit zu kümmern braucht. Und das ist sehr schwer aus den Köpfen rauszukriegen. Ich kenne Fälle, wo die Frau die Hauptverdienerin ist, aber dennoch allein dafür zu sorgen hat, daß die Kinder untergebracht sind.
Mit anderen Worten: Es ist hartes Brot, die Kiste gewuppt zu kriegen, noch viel mehr, wenn man getrennt lebt. Es wird sehr viel über Alleinerziehende gehöhnt, wie ach so schwer sie es doch haben, obwohl sie doch rundum versorgt seien. Und die mit der größte Klappe haben keine Ahnung, wie es tatsächlich aussieht, wollen es wahrscheinlich auch nicht wissen.

Mache dir einfach klar, dass du in diesen Büchern nicht angesprochen wirst, sondern ein Teil deiner Geschlechtsgenossinnen, auf die du NICHT stolz sein kannst.
Ja, dann versuch du das doch mal andersherum genauso. Anscheinend stören dich doch Anti-Männer-Pamphlete genauso. Im übrigen, siehe oben.

Versuche ich ja auch. Dies ist aber nicht so leicht, wie du ja im umgekehrten Fall auch bei dir siehst.
PS: Dir ist jetzt sicherlich aufgefallen, dass ich nun oft "diese Frauen" und "einige Frauen" benutzt habe. Dies soll zeigen, das ich nichts gegen die "Frauenwelt" im allgemeinen, sondern gegen "einige Frauen" habe.

Ich hab auch gegen einige MENSCHEN was, aber die versuche ich weitestgehend zu ignorieren, solange sie mir nicht im RL quer kommen. Damit fahre ich ganz gut. Arschsein ist nicht ans Geschlecht gebunden, hat mir mal ein netter Vertreter deines Standes verklickert und ich stimme ihm da voll zu :-)

mfg Donna


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