Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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Nein, das ist gar kein "Whataboutism" (Gesellschaft)

Diego, Tanaland, Saturday, 27.04.2019, 13:21 (vor 1798 Tagen) @ Mus Lim
bearbeitet von Diego, Saturday, 27.04.2019, 13:28

Das ist jede Menge "Whataboutism", Australien, Iran und so.

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s_alles-kaese


Es ist NICHT die Frage, ob man auch woanders Wurzeln schlagen KANN, sondern das Anerkennen der Tatsache, dass man die Assimilierung/Integration in die EIGENE Kultur nicht erzwingen kann.

Doch, kann man! Natürlich nicht autoritär, aber dadurch, dass Bedingungen für den Aufenthalt im Land und den Erwerb einer Staatsangehörigkeit erfüllt sein müssen. Das ist absolut rechtsstaatskonform. Und wem diese Bedingungen nicht passen, kann gerne draußen bleiben ... oder wieder gehen.

Die Regeln dafür stellt das Volk auf, dem das Staatsgebiet (der Boden) gehört. Niemand sonst und erst recht nicht diejenigen, die sich das Land und vor allem wohl dessen Wohlstand unter den Nagel reißen wollen! Deutschland ist das Land der Deutschen. Unsere Vorfahren haben dafür kämpfen müssen, hier leben zu dürfen - UND ZWAR NACH IHREN EIGENEN VORSTELLUNGEN UND OHNE FREMDHERRSCHAFT! Genau deshalb hat es Kriege gegeben, damit jedes Volk seine eigenen Kultur leben kann. Und es wurden Bündnisse gegründet, um groß genug zu sein, um sich gegen Angriffe wehren zu können. Aus Bündnissen wurden Nationen, aus Nationen Staaten. Wer Nationalstaaten auflösen will, will Bündnisse und deren kulturinhärente Soldarität zerschlagen! Ein europäischer Zentralstaat wäre nur die Verwaltungseinheit einer Masse von Menschen, die untereinander nicht solidarisch sind und kein kulturell und historisch gewachsenes Bündnis (gegen Fremdherrschaft).

Ok, zurück zum Thema ...

Wenn Ihr Onkel oder ich als Einzelpersonen auswandern, dann gibt es zur Assimilierung wohl keine Alternativen. Es sieht aber gleich anders aus, wenn ich mein ganzes Dorf oder meinen Klan mitnehmen kann. Dann kann ich im Zielland eben MEIN EIGENES DING machen. Die Mennoniten in Paraguay oder die Amischen in den USA machen auch ihr eigenes Ding, heiraten unter sich und denken überhaupt nicht daran, sich zu assimilieren. Bei den Buren in Südafrika ist es wohl auch so, denke ich.

Das letzte zuerst: Die Buren waren vor allen anderen da. Sie haben ein unbewohntes Gebiet besiedelt und sind nicht in eine bestehende Bevölkerung eingedrungen. Sie haben niemanden verdrängt und nichts besetzt. Die Schwarzen (Zulu) kamen erst später und das im Rahmen eines Vernichtungskrieges gegen die Bantu aus der benachbarte Siedlung Südafrikas (man war gerade auf dem Weg ...). Bitte mal mit der echten Geschichte Südafrikas befassen.

Die Amischen sind ebenfalls Siedler und haben Länderein urbar gemacht, die vorher nicht bewohnt waren. Und als Pazifisten werden sie wohl kaum gegen die Indianer in den Krieg gezogen sein, sondern, wenn, gehandelt haben. Und auch sie sind nicht in eine bestehende Bevölkerung eingedrungen und haben sich dort breit gemacht; Und sie missionieren auch nicht. Amische sprechen darüber hinaus neben ihrem Pennsilvania-Dutch englisch und halten sich an die Gesetze. Sie sind so amerikanisch wie alle anderen auch - zumal Pennsilvania, wie alle anderen Staaten auch, erst später amerikanischer Bundesstaat wurde. Und weil sie keinen Ärger machen und in de Landwirtschaft äußerst produktiv sind, sind sie äußerst beliebt bei der restlichen Bevölkerung (von den langsamen Kutschen mal abgesehen, mit denen bei Hochzeiten aber nicht die Highways blockiert werden ...).

Zu den Mennoniten in Paraguay kann ich nicht viel sagen, außer dass es sich um Vertriebene (Flüchtlinge) handelt - und nicht um Kolonialisten - und dass sie sich dort tröpfelweise niedergelassen haben, wo niemand leben wollte (in einem zuvor umkämpften Kriegsgebiet). Sie haben dies mit Genehmigung der paraguayanischen Regierung gemacht, mit der sie zuvor gehandelt haben, und zum Zwecke dieser Regierung, die das zuvor erkämpfte Gebiet besiedeln wollte, bevor es der Feind tut. Das ist keineswegs unüblich und war in Europa ebenfalls Usus - als es noch kaum besiedelt war, vor allem in Osteuropa. Die Siedler in Paraguay haben auch nie IHR EIGENES DING GEMACHT, sondern sich weitestgehend an die Gepflogenheiten des Gastlandes angepasst. Sie sind dabei wie die Amischen immer bemerkenswert unpolitisch geblieben! Heute ist die ehemalige Mennonitensiedlung einer der wirtschaftlich erfolgreichsten Regionen Paraguays und es leben mittlerweile doppelt so viele Ureinwohner dort wie Mennoniten. Sie waren und sind ein Gewinn für das Land und drängen ihre Lebensweise oder Religion niemandem auf.

Nun zu meinem Onkel: Wie ich schrieb, ist er emigriert, weil er die Kultur und die Lebensart der Australier (zu der Zeit) sehr schätzte und gerne genau so leben wollte. Es gab keinen anderen Grund. Aufgrund seiner Qualifikation hat er dort auch sofort Arbeit gefunden und war sehr willkommen. Er hat sich nicht assimilieren müssen, sondern das ganze von sich aus gewollt, weil ihm das Land gefiel und er Australier sein wollte. Mein Onkel war dort übrigens nicht der einzige Auswanderer aus Deutschland, aber die haben sich durch Heirat und Arbeit recht schnell auf die Bestandsbevölkerung verteilt und sind ebenso schnell nicht mehr aufgefallen, anfangs allerhöchstens noch am Akzent als Migranten erkannt worden.

Solcherlei Migration hat es auch in Deutschland schon über Jahrhunderte hinweg gegeben: Man hat eingeheiratet oder sich an den Landesgrenzen kennegelernt, dort Handel betrieben und ausgetauscht. Die Migration erfolgte immer von Außen (von den Landesgrenzen) nach Innen und kulturell gab es dort (meistens) kaum Unterschiede. Diverse Kriege haben Menschen vertrieben und neu siedeln lassen. Aber noch nie hat es so etwas gegeben wie 2015, wo mit einem Schlag Millionen "Migranten" mitten ins Land gesetzt wurden und den dort lebenden Menschen gesagt wurde, die Neuankömmlinge seien jetzt Teil der Bevölkerung. So etwas ist einmalig, erst recht in einem Land, dass schon seit mehr als 2000 Jahren kulturspezifisch besiedelt und eben KEIN Einwanderungsland ist, sondern allerhöchstens ein Zuwanderungsland, wie ich zu Beginn dieses Absatzes schrieb.

Ich selbst bin Nachkomme eines Vertriebenen aus Ostpreußen, dessen Familie ursprünglich masurisch (masowisch) war und sich im Laufe der Jahrhunderte in Ostpreußen assimiliert hat. Laut diversen Urkunden waren meine Vorfahren schon im 16. Jahrhundert Angehörige des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nationen (später des Deutschen Reiches u ff.), evangelisch und deutsch sprechend - eine Lehrersippe u.a. am Königsberger Gymnasium. Beide Großväter waren in der Wehrmacht. Die Familie meiner Mutter stammt dem Namen nach aus dem Alpenraum. Ich bin Deutscher. Fertich!

Warum ich das schreibe, hat folgenden Grund: Es gibt wohl keine genetisch oder abstammungstechnisch reinrassigen deutschen Germanen (mehr), oder nur sehr, sehr wenige, aber es gibt so etwas wie kulturelle Fortpflanzung. Und Teil dieser kulturellen Fortpflanzung kann jeder sein, der sich zuvor erfolgreich assimiliert hat (sogar ein Schwarzer, auch wenn mir hier manche sicher widersprechen werden). Wie ich schon über die Kinder meines Onkels schrieb, ist (war) für sie die deutsche Herkunft ihres Vaters etwas abstraktes, da sie ihn nicht als "deutsch" erlebt haben und auch nicht "deutsch" erzogen wurden. Sie sind Australier und haben selbst kleine Australier in die Welt gesetzt. Deren kulturelle Fortpflanzung ist eine australische, weil mein Onkel das so wollte und sich selbst zurückgenommen hat. Das gleiche trifft auf meine Vorfahren zu. Und jetzt erklär du mir mal, was so wichtig daran sein soll, sein EIGENES DING zu machen, wenn man in einem Land lebt, in dem das EIGEN DING etwas Fremdes darstellt. So kann doch nur jemand denken, der seine eigene Kultur und Herkunft für wertvoller und erhaltenswerter erachtet als die Kultur, in der er lebt. Warum also keine Assimilation? Sich zu assimilieren heißt sich ähnlich zu machen - was ist daran verkehrt oder unzumutbar?

Und noch einmal zurück zu deinen o.g. Beipielen: Du kannst natürlich dein eigenes Ding machen, wenn du damit im "Zielland" wilkommen bist. Ansonsten hast du schlicht und einfach keinen Anspruch darauf, dein Ding machen zu dürfen. Die Regeln macht die Mehrheitsgesellschaft, nicht du und auch kein Gott! So einfach ist das!

Und ob wir nun hier Türken mit Doppelstaatsbürgerschaft hier haben oder Afrikaner mit ewiger Duldung, macht den Kohl nun auch nicht fett.

Doch, das eine muss abgeschafft und das andere schärfstens auf Berechtigung der Inanspruchnahme (Asyl) geprüft werden. Oder sollen wir auch aufhören Verbrechen zu verfolgen, wenn es zu viele werden?


Der ganze "Whataboutism" lenkt nur davon ab, dass es allein von uns abhängt, ob wir unser eigenes Ding machen. Und offenbar müssen wir das gegen die eigene Regierung durchsetzen.

Ob du und ich das gleiche "eigene Ding" machen, bezweifele ich irgendwie. Und die Regierung muss abgesetzt und durch eine andere ersetzt werden, die sich wieder an Recht und Gesetz hält und unserem deutschen Volk nicht mehr schadet.

Und übrigens: Benutze den Begriff "Whataboutism" doch bitte erst, wenn du ihn wirklich verstanden hast. Denn weder das Nennen von Beispielen noch das Anführen von Vergleichen ist mit der englischen Bezeichnung gemeint, sondern der rethorische Kniff, ständig alles zu relativieren, indem man auf etwas verweist, was (eben) gerade nicht miteinander verglichen werden kann und deshalb die Diskussion stört.
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