Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re:

eineMama, Thursday, 11.10.2001, 17:14 (vor 8448 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: von Jörg am 11. Oktober 2001 02:09:58:

Es ist schon erstaunlich, wie sehr man die Realitäten verdrehen kann. Der
unten angegebene Artikel, der von einem auf das anstehende "Gewaltschutz-
gesetz" aufbauenden Beratungs- und Interventionsprojekt mit dem schmissigen
Namen "BISS-Projekt" handelt, illustriert dies sehr schön.

Welche Realitäten werden den da verdreht? Ich kann das so nicht sehen, vielleicht hilfst du mir auf die Sprünge.

So heißt es dort: "Wie berichtet, müssen nach dem neuen Schutzgesetz des
Bundes die Gewaltverursacher (also in der Regel die Männer) die familiäre
Wohnung verlassen, so dass künftig Frau und Kinder nicht mehr ohne Obdach
dastehen."
Also daß Frau und Kinder früher "ohne Obdach" dastanden, ist mir noch nicht
sonderlich aufgefallen. Wenn alle Stricke reißen, kann sich Frau und Kind
bekanntlich immer noch in ein Frauenhaus zurückziehen.

Stimmt, das können Frau und Kind. Kann aber doch nicht richtig sein, das Frau und Kind gezwungen sind, heimlich (wenn der Schlagende dabei zusieht geht das nicht) und kaum mit mehr als den Klamotten die sie auf dem Leib haben, in ein Frauenhaus zu gehen oder? Ich spende jedes Jahr alles an Klamotten die noch irgendwie brauchbar sind an Frauenhäuser, die können nämlich alles gebrauchen. Also wie gesagt, es kann nicht richtig sein, das derjenige der geschlagen wird, fluchtartig die Wohnung verlassen muss.

Wohl aber fällt mir auf, daß mit dem geplanten "Gewaltschutzgesetz" ein
Mann sehr schnell ohne Obdach dastehen kann - und zwar ohne Wenn und Aber.
Männerhäuser gibt es schließlich keine und andere Lösungen sind politisch
scheinbar auch gar nicht gewollt (klar, Männer haben als solche eben auch
keine Lobby).

Öhm Männerhäuser sollten doch für geschlagene Männer sein und nicht für Männer die geschlagen haben und daher aus der Wohnung gewiesen wurden.

Daß der Rausschmiß von Männern aus der gemeinsamen Wohnung anscheinend
sogar zum "beliebten Hobby" werden kann, zeigt das Beispiel Österreich (in
Österreich existiert bereits seit ein paar Jahren ein derartiges merk-
würdiges Gesetz):
"Für das vorerst auf drei Jahre beschränkte BISS-Projekt werden landesweit
16 000 Einsätze erwartet. Zum Vergleich: In Wien stieg die Einsatzzahl
innerhalb der drei Jahre auf das Fünffache, ..."

Für mich zeigt das nur, das diejenigen die vorher unter die Dunkelziffern fielen, nun eine Hilfe mehr haben und diese auch in Anspruch nehmen. Das schlagen von Menschen die gemeinsam Wohnen, ist auch ein nettes Hobby nicht wahr? *ironieaus*

Gruß, Jörg


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