Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Realexistierende Matriarchate sind strukturell gesehen totalitäre Systeme

susu, Monday, 21.03.2005, 01:15 (vor 7579 Tagen) @ Paul

Als Antwort auf: Realexistierende Matriarchate sind strukturell gesehen totalitäre Systeme von Paul am 20. März 2005 19:30:02:

einzig die Tatsache, dass die Matriarchate kulturell und technologisch unterwentwickelt sind, lässt diese für die meisten Menschen wohl "harmlos" erscheinen, da viele Betrachter vermutlich ein sozialromantisches Bild des "edlen Wilden" verinnerlicht haben.

Der Begriff des "edlen Wilden" kommt von Rousseau, also aus der Romantik. Warum hier jetzt sozialromantisch steht bleibt offen. Allerdings ist sozialromantisch ein Begriff, der spezifisch linke Utopismen angreift, sowohl intern (Habermaß bezeichnete Dutschke als sozialromantisch, Cohn-Bendit diverse andere Grüne), als auch von Außerhalb (Stoiber über die Grünen insgesammt). Nach Rousseau wurde der Mythos des "edlen Wilden" allerdings primär von rechts aufgegriffen (vgl. z.B. die Auseinandersetzung mit der Frühgeschichte im Nationalsozialismus), was insofern stringent ist, als das restaurative Bemühungen stehts einen Ursprungsmythos benötigen, die rechte Utopie war immer schon verwirklicht, die existierende Gesellschaft ist durch einen Bruch mit diesem Urprung entartet. Dieser Ursprung wird gleichsam mit Natürlichkeit in Verbindung gebracht.

Vieleicht wäre hier auch noch auf die sog. mythopoetische Männerbewegung hinzuweisen, die zwar hier nicht so stark vertreten ist, aber dennoch z.B. mit Blys "Eisenhans" recht viel an Boden gewonnen hat. Es gibt zu jeder feministischen Bewegung eine ähnlich gestrickte Männerbewegung.

susu


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