Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Abwertung des Mannes

Beatrix, Sunday, 04.11.2001, 12:56 (vor 8420 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Abwertung des Mannes von Jörg am 03. November 2001 18:49:21:

Hallo Jörg!

Ist Euch auch schonmal aufgefallen, daß anstelle für den Begriff "Vater"
seit einiger Zeit auch gerne schonmal der Begriff "Samenspender" oder auch
schlicht "Erzeuger" verwendet wird?

Klar ist mir das aufgefallen.

Ich finde diese Begriffe geschmacklos.

Wie so viele andere Bezeichnungen auch, die sowohl für Männer als auch für Frauen oft zu hören sind.

Für mich sind sie nur ein weiteres
Indiz für die Abwertung des Mannes in unserer Gesellschaft. Niemand würde
eine Mutter auf den bloßen Prozeß des "Erzeugens" ihres Kindes reduzieren.

Das ist IMHO ein unpassender Vergleich. Wie schon von einigen Frauen hier dargestellt, werden die Bezeichnungen Erzeuger und Samenspender in erster Linie von Müttern verwendet, deren Kindsväter sich nicht an der Erziehungsverantwortung beteiligen und ihr Sorgerecht und Umgangsrecht nicht wahrnehmen. In so einem Fall finde ich die Bezeichnungen genau zutreffend.

Der umgekehrte Fall ist bisher äußerst selten. Ein Vater, der nach der Geburt des Kindes dieses alleine aufzieht, während sich die Mutter einen Dreck drum schert und weder fürs Kind zahlt noch es besucht und sich irgendwie interessiert, - ein solcher Vater ist mir noch nicht begegnet und ich hab auch noch von keinem solchen gehört oder gelesen. Sollte es ihn aber geben, hätte er selbstverständlich gutes Recht, die Mutter abfällig zu bezeichnen beispielsweise als Gebärerin.

Ansonsten gebe ich Dir grundsätzlich recht, daß derzeit das männliche Geschlecht in Deutschland vielfach sehr abfällig dargestellt wird. Das ist aber andererseits nur möglich, weil Männer immer noch den größten Teil der Macht innehaben und aus dieser Machtposition heraus souveräner mit solchen Abwertungen umgehen können. Würden sich Männer selber mehrheitlich als unterprivilegiert, diskriminiert und ohnmächtig empfinden, dann würden sie solche Abwertungen wohl als sehr verletzend empfinden und sich mehr dagegen wehren. Daß sie es aber kaum tun, zeigt mir, daß die Mehrheit sich davon nicht getroffen fühlt und locker darüber weg geht.

ciao
Beatrix


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