Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Abwertung des Mannes

plupp, Sunday, 04.11.2001, 14:29 (vor 8420 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Re: Abwertung des Mannes von Beatrix am 04. November 2001 11:41:01:

Das ist IMHO ein unpassender Vergleich. Wie schon von einigen Frauen hier dargestellt, werden die Bezeichnungen Erzeuger und Samenspender in erster Linie von Müttern verwendet, deren Kindsväter sich nicht an der Erziehungsverantwortung beteiligen und ihr Sorgerecht und Umgangsrecht nicht wahrnehmen. In so einem Fall finde ich die Bezeichnungen genau zutreffend.

hm, diese frauen die sich hier dazu geäussert haben, haben doch recht wenig über die freiwilligkeit der unterlassung gesagt.

Die könne sie ja auch wohl kaum beurteilen. Und es wird wohl auch recht schwer sein, den eigenen Anteil an der Unterlassung zu erkennen.
Aber darum geht es doch gar nicht.

doch, darum geht es

Da sind Frauen, die bei Kindsvätern das obige Verhalten beobachten und die sowohl selber darunter leiden als auch - erst recht - ihre Kinder darunter leiden sehen. Aufgrund des beobachteten Verhaltens von "Erzeuger" zu sprechen, zumindest in Abwesenheit der Kinder, find eich durchaus angemessen.

da bin ich absolut anderer ansicht. warum findest du es angemessen?

wenn der vater nicht zum besuch erscheint, gleich willentliche unterlassung zu unterstellen, ist ziemlich riskant. zumal es hier um die allgemeine bezeichnung ging und erstmal nicht speziell auf bestimmte bezogen.

Ich bin mir ziemlich sicher, daß Frauen die Väter ihrer Kinder, wenn diese sich ausreichend kümmern, nicht mit solchen abwertenden Begriffen bezeichnen. Warum sollten sie?

zum einen tun sie es und zum zweiten ist die frage, warum sie sollten, wohl eher von den betreffenden frauen zu beantworten. du kannst nicht von mir erwarten, dass ich entschuldigungen für deren verhalten suche. tatsache ist, dass sich sehr viele mütter abwertend gegenüber den vätern ihrer kinder äussern, auch wenn diese rührende väter sind. ich frage mich, woher deine sicherheit an das zu glauben stammt.

Der umgekehrte Fall ist bisher äußerst selten. ... Sollte es ihn aber geben, hätte er selbstverständlich gutes Recht, die Mutter abfällig zu bezeichnen beispielsweise als Gebärerin.

dass gebährerin eine abwertung darstellen würde, bezweifle ich leider. der begriff wird meist als aufwertung und nicht etwa als abwertung verwendet.

Ich habe den Begriff überhaupt noch nicht gehört. Wie kommst Du darauf, er könne aufwertend gemeint sein? Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

--->in der feministischen literatur und den "kursen", sowie in den äusserungen all jener, die feministinnen nahe stehen.

der umgekehrte fall, wie du ihn nennst, dürfte von daher recht selten sein, weil das sorgerecht i.d.R. nicht dem vater zugesprochen wird, unabhängig davon, wer besser für das kindwäre

Warum der umgekehrte Fall selten ist, tut für das obige Thema nichts zur sache.

tut es schon, da du meintest, dass der umgekehrte fall selten sei. das als aussage dafür zu verwenden, dass mütter besser seien, kann nur dann zutreffen, wenn es in relation gewertet wird. hast du aber nicht.

und wer sich mal mit den problemen der kinder in bezug auf vernachlässigung und so weiter beschäftigt, wird schnell merken, dass das sehr wohl an den müttern liegt. die kinder von alleinerziehenden müttern sind besonders alleingelassen.

Mir fällt auf, daß Du sehr schnell dabei bist, wenn es darum geht, den schwarzen Peter weiterzuschieben.

danke ebenfalls.

Der Umstand, daß auch Frauen für die derzeitige Misere Verantwortung tragen, schmälert dennoch nicht die Verantwortung der Männer. Er schmälert auch nicht den Schmerz der betroffenen Frauen und Kinder.

... und den der männer auch nicht. nicht vergessen bitte.

Glaub mir, es ist kein Vergnügen, alleinerziehend zu sein, wenn man sich wirklich im wahrsten Sinn des Wortes "alleingelassen" fühlen muß.

ist sicherlich nicht einfach, aber weshalb wählen so viele diesen weg? und warum lassen so viele den ex-partner nicht bei der betreuung zu?

Es tut einfach allen weh, Männern, Frauen und Kindern, was hierzulande passiert im Falle einer Trennung und Scheidung!
Was Du im folgenden über die Ohnmacht der deutschen Männer geschrieben hast, finde ich durchaus in vielen Fällen zutreffend. Aber dennoch sieht sich die Mehrheit der deutschen Männer bisher nicht so. Sonst wären in der Presse nicht solch blöden Kommentare zum Weltmännertag möglich. Und die sind von Männern geschrieben, nicht von Frauen.

ooooooh, weil also männliche namen unter den artikeln stehn von den feministischen dominierten presseorganen, deshalb fühlen sich die leser nicht benachteiligt. ja so in etwa argumentieren feminazis auch. sobald sie einen mann "überzeugt" haben und ihn einsetzen gegen männer, ist es männerwille gegen männer zu sein. nee, schon klar.

Ich habe auf dem Kongreß für Männerpolitik ja selbst erlebt, daß auch Politiker oft noch gar kein Bewußtsein für die tatsächliche Situation von Männern haben, sondern bei "Gleichstellung" und "Diskriminierung" immer gleich an Frauen denken. Da bleibt noch viel zu tun.

eben, davon rede ich. das bewusstsein fehlt, was auch dazu führt, dass alle fälle als einzelfälle abgetan werden, die nicht von bedeutung sind, während einzelfälle bei weiblichen opfern "auf grosse probleme der gesamten menschheit" hinweisen. der einzelne politiker wird doch genauso geschult, daran nicht zu denken, wie alle andern im land. wenn ein misshandelter mann erst dazu überredet werden muss, anzeige zu erstatten, denkst du also, dass er sich schon zu helfen und um sich zu schreien weis, wenn ihm was widerfährt?

die eigene situation witzig darzustellen, ist eine möglichkeit selbst damit fertig zu werden. was nicht im geringsten heisst, dass männer, die sich nicht feminismuskritisch verhalten, deshalb das tun würden, weil sie nicht opfer sind. es ist dem deutschen manne eingehämmert worden, und ebenso den politikern, gar nicht daran zu denken, dass es was anderes als männliche täter gibt. dieses indiz kann meines erachtens nicht als grund genutzt werden, davon auszugehen, es gäbe keinen grund zur sorge.

mit souveränem umgang, weil doch mehr macht haben, hat das nix zu tun. ....verletzend ist diese abwertung sehr wohl und jedem, der was dagegen sagt, er sei alleine mit der meinung, ist auch nich grade nett. gegen etwas wehren kann mann sich nicht, wie denn auch, wenn ihm die ganze zeit suggeriert wird, er sei der angreifer?

Ich wollte nicht behaupten, daß Männer wirklich so mächtig und souverän sind, sondern daß sich eine Mehrheit immer noch dafür hält. Andernfalls wären so manche wirklich männerfeindlichen Äußerungen in Büchern und Zeitschriften längst geahndet worden. Die Männer, die sich dagegen wehren, werden aber oft von ihren Geschlechtsgenossen als Schlappschwänze oder Weicheier beschimpft. Da rächt sich dann das jahrhundertealte männliche Rollenbild in den eigenen Reihen.

ein rollenbild, das von frauen gestütz wird. die männer, die dann nicht weicheier schreien, bekommen von ihren frauen keinerlei anerkennung. was in den zeitungen steht, ist nicht so leicht zu ändern. das einzelne subjekt kann das nicht. weiterhin davon auszugehen, dass männer mächtig genug seien, erhält nur ein system, das von der unterdrückung durch lügen lebt. geahndet wird, was die staatsanwaltschaft für ahndungswürdig hält, bzw wo sich jemand durchsetzen kann damit und das ist einfacher als du denkst.

dass bei dem system sehr viele männer mitspielen, ist kein grund zu behaupten, die opfer seien es, die schuld daran sind. es gibt auch den effekt, dass jemand, der ohnmächtig ist, sich zu wehren, sich selbst eigenmacht vorspielt, um nicht vollends aus dem leben zu treten. woher dieses mächtigfühlen kommt, ist individuell unterschiedlich, ist aber nicht immernoch da, sondern wird in diesem system gefördert, weil nur damit das täter=männer-schema aufrechterhalten werden kann. von einem "rächen des systems" kann man nur ausgehen, wenn man wirklich an die jahrhundertelange vormachtstellung des einzelnen mannes glaubt. wenn das so wäre, wieso wurde dann früher immer das ganze volk unterdrückt? weshalb haben sich dann männer gegen unterdrückung gewehrt, wenn sie doch die herrscher waren?

deine schlussfolgerung, es sei nicht so wild, beziehen sich darauf, dass die abwertungen treffen und die auswirkungen sich zeigen. und daraus schlussfolgerst du, es sei nicht so. seltsam oder?

Du hast mich falsch verstanden. Ich folgerte nicht, es sei nicht so wild, sondern es werde von der Mehrheit der Männer nicht als so gravierend empfunden.
Letztens hielt ich ein Taschenbuch mit Männerwitzen in der Hand. Ich fand den Inhalt ziemlich schockierend. Ich würde mich sehr freuen, wenn Männer mal anfangen, sich gegen so etwas zu wehren. Meine Unterstützung haben sie.
ciao
Beatrix

eine unzahl witze sind schockierend. männerwitze, frauenwitze, ausländerwitze, judenwitze, moslemwitze...

und jeder, der sie verwendet meint es sei nich so wild. sind ne menge dabei wo sich mir der magen umdreht. interessant fande ich es, wie viele ausländer sich ausländerfeindlich äussern, mit einer selbstverständlichkeit, die man selbst bei nazis vermisst. es ist auch eine form der verzweiflung und selbstaufgabe.

etwas als nicht gravierend zu bezeichnen, ist eine häufig benutze selbstschutzform. die gefahr nicht ansehen, dann ist sie nicht da. machen schon kleinkinder so.

danke für dein hilfsangebot ^^ für texte zum thema und wortbeiträge, die sowohl auf missstände hinweisen, als auch veröfentlicht werden dürfen, bin ich empfänglich. ebenso für aktives eintreten und sprachbereitschaft. wenn du jemanden triffst, der sich für dieses thema interessieren könnte, bzw aufhören soll, sich selbst fertigzumachen (anerkannter krankheitszustand) ermutige ihn, sich offen damit auseinanderzusetzen. (ist recht schwer, weis ich aus erfahrung)

gruss
plupp


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