Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Abwertung des Mannes

Arne Hoffmann, Monday, 05.11.2001, 12:12 (vor 8419 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Re: Abwertung des Mannes von Beatrix am 04. November 2001 11:41:01:

Was Du im folgenden über die Ohnmacht der deutschen Männer geschrieben hast, finde ich durchaus in vielen Fällen zutreffend. Aber dennoch sieht sich die Mehrheit der deutschen Männer bisher nicht so. Sonst wären in der Presse nicht solch blöden Kommentare zum Weltmännertag möglich. Und die sind von Männern geschrieben, nicht von Frauen.

Generell denke ich, dass du da einen wichtigen Punkt getroffen hast. Andererseits muss man bedenken, dass die meisten Redakteure von den Dingen, die wir hier als Experten oder Halbexperten diskutieren, einfach wenig Ahnung haben. Die bekommen einen Artikel vorgesetzt "Schreib mal was zum Weltmännertag", und dann sitzen sie da. Die Frauenbewegung hingegen hat ihre Positionen in Jahrzehnten aktiver Medienarbeit rübergebracht, während die Männerbewegung noch sehr jung ist und sich bislang vor allem gegenseitig in Webforen informiert und diskutiert.

Wobei ich zugebe, dass mindestens Jahrhunderte alte psychologische Vorurteile wie "die schwachen Frauen brauchen Hilfe, die starken Männer nicht" mit hineinspielen. Allerdings spielen viele Kerle vor allem deshalb immer noch den starken, unverwundbaren Mann, weil sie glauben (wissen?), dass das ihre Chancen auf dem Partnermarkt deutlich steigen lässt, weil diese Haltung von Frauen belohnt wird. "Mann" und "Opfer" passt für sie eben nicht zusammen, Opfer sind unmännlich, das irritiert sie. Maya hat ja vor ein paar Jahrzehnten auch mal das Beispiel ihrer männlichen Bekannten gepostet, die sich über "die armen Opfer" und "die Würstchen" hier in diesem Forum offenbar nur lustig machen konnten. Ab und zu postet so jemand hier ja auch direkt einen dämlichen Kommentar rein, wie lächerlich wir doch alle seien. Ich nehme dabei vor allem viel Abwehr, Angst und Verunsicherung wahr.


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