Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Abwertung des Mannes

Beatrix, Sunday, 04.11.2001, 13:41 (vor 8420 Tagen) @ plupp

Als Antwort auf: Re: Abwertung des Mannes von plupp am 04. November 2001 11:16:39:

Das ist IMHO ein unpassender Vergleich. Wie schon von einigen Frauen hier dargestellt, werden die Bezeichnungen Erzeuger und Samenspender in erster Linie von Müttern verwendet, deren Kindsväter sich nicht an der Erziehungsverantwortung beteiligen und ihr Sorgerecht und Umgangsrecht nicht wahrnehmen. In so einem Fall finde ich die Bezeichnungen genau zutreffend.

hm, diese frauen die sich hier dazu geäussert haben, haben doch recht wenig über die freiwilligkeit der unterlassung gesagt.

Die könne sie ja auch wohl kaum beurteilen. Und es wird wohl auch recht schwer sein, den eigenen Anteil an der Unterlassung zu erkennen.
Aber darum geht es doch gar nicht.
Da sind Frauen, die bei Kindsvätern das obige Verhalten beobachten und die sowohl selber darunter leiden als auch - erst recht - ihre Kinder darunter leiden sehen. Aufgrund des beobachteten Verhaltens von "Erzeuger" zu sprechen, zumindest in Abwesenheit der Kinder, find eich durchaus angemessen.

wenn der vater nicht zum besuch erscheint, gleich willentliche unterlassung zu unterstellen, ist ziemlich riskant. zumal es hier um die allgemeine bezeichnung ging und erstmal nicht speziell auf bestimmte bezogen.

Ich bin mir ziemlich sicher, daß Frauen die Väter ihrer Kinder, wenn diese sich ausreichend kümmern, nicht mit solchen abwertenden Begriffen bezeichnen. Warum sollten sie?

Der umgekehrte Fall ist bisher äußerst selten. ... Sollte es ihn aber geben, hätte er selbstverständlich gutes Recht, die Mutter abfällig zu bezeichnen beispielsweise als Gebärerin.

dass gebährerin eine abwertung darstellen würde, bezweifle ich leider. der begriff wird meist als aufwertung und nicht etwa als abwertung verwendet.

Ich habe den Begriff überhaupt noch nicht gehört. Wie kommst Du darauf, er könne aufwertend gemeint sein? Das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

der umgekehrte fall, wie du ihn nennst, dürfte von daher recht selten sein, weil das sorgerecht i.d.R. nicht dem vater zugesprochen wird, unabhängig davon, wer besser für das kindwäre

Warum der umgekehrte Fall selten ist, tut für das obige Thema nichts zur sache.

und wer sich mal mit den problemen der kinder in bezug auf vernachlässigung und so weiter beschäftigt, wird schnell merken, dass das sehr wohl an den müttern liegt. die kinder von alleinerziehenden müttern sind besonders alleingelassen.

Mir fällt auf, daß Du sehr schnell dabei bist, wenn es darum geht, den schwarzen Peter weiterzuschieben. Der Umstand, daß auch Frauen für die derzeitige Misere Verantwortung tragen, schmälert dennoch nicht die Verantwortung der Männer. Er schmälert auch nicht den Schmerz der betroffenen Frauen und Kinder. Glaub mir, es ist kein Vergnügen, alleinerziehend zu sein, wenn man sich wirklich im wahrsten Sinn des Wortes "alleingelassen" fühlen muß.

Es tut einfach allen weh, Männern, Frauen und Kindern, was hierzulande passiert im Falle einer Trennung und Scheidung!
Was Du im folgenden über die Ohnmacht der deutschen Männer geschrieben hast, finde ich durchaus in vielen Fällen zutreffend. Aber dennoch sieht sich die Mehrheit der deutschen Männer bisher nicht so. Sonst wären in der Presse nicht solch blöden Kommentare zum Weltmännertag möglich. Und die sind von Männern geschrieben, nicht von Frauen.
Ich habe auf dem Kongreß für Männerpolitik ja selbst erlebt, daß auch Politiker oft noch gar kein Bewußtsein für die tatsächliche Situation von Männern haben, sondern bei "Gleichstellung" und "Diskriminierung" immer gleich an Frauen denken. Da bleibt noch viel zu tun.

> mit souveränem umgang, weil doch mehr macht haben, hat das nix zu tun. ....verletzend ist diese abwertung sehr wohl und jedem, der was dagegen sagt, er sei alleine mit der meinung, ist auch nich grade nett. gegen etwas wehren kann mann sich nicht, wie denn auch, wenn ihm die ganze zeit suggeriert wird, er sei der angreifer?

Ich wollte nicht behaupten, daß Männer wirklich so mächtig und souverän sind, sondern daß sich eine Mehrheit immer noch dafür hält. Andernfalls wären so manche wirklich männerfeindlichen Äußerungen in Büchern und Zeitschriften längst geahndet worden. Die Männer, die sich dagegen wehren, werden aber oft von ihren Geschlechtsgenossen als Schlappschwänze oder Weicheier beschimpft. Da rächt sich dann das jahrhundertealte männliche Rollenbild in den eigenen Reihen.

deine schlussfolgerung, es sei nicht so wild, beziehen sich darauf, dass die abwertungen treffen und die auswirkungen sich zeigen. und daraus schlussfolgerst du, es sei nicht so. seltsam oder?

Du hast mich falsch verstanden. Ich folgerte nicht, es sei nicht so wild, sondern es werde von der Mehrheit der Männer nicht als so gravierend empfunden.
Letztens hielt ich ein Taschenbuch mit Männerwitzen in der Hand. Ich fand den Inhalt ziemlich schockierend. Ich würde mich sehr freuen, wenn Männer mal anfangen, sich gegen so etwas zu wehren. Meine Unterstützung haben sie.

ciao
Beatrix


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