Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Haben wir zuviel Gleichberechtigung?

Gast, Wednesday, 29.06.2005, 13:31 (vor 7106 Tagen) @ Altschneider

Als Antwort auf: Re: Haben wir zuviel Gleichberechtigung? von Altschneider am 28. Juni 2005 14:56:

Hallo Altschneider

Das Problem mit Begriffen wie Gleichberechtigung, Gleichstellung, Freiheit usw. ist, dass sie inhaltlich völlig unbestimmt sind.

Mich würde interessieren wo dieses Wort 'Gleichberechtigung' herkommt.
Es scheint im feministischen Lager geprägt worden zu sein. Es wird spiegelkabinettsmäßig gebraucht, wie es gerade paßt... Und das Linke an dem Ganzen: Man kann eigentlich schwer sagen, daß man gegen Gleichberechtigung wäre. Hört sich komisch an.
Sie hätten statt dem Wort Gleichberechtigung auch das Wort Freiheit nehmen, und dann unter diesem Namen ihr Ding durchziehen können. Man könnte dann auch schlecht sagen „Ich bin gegen Freiheit“. Würde sich komisch anhören.
Sie haben von den Männern Sprachwissenschaft gelernt, und mißbrauchen ihre Kenntnisse nun gegen Männer.
Zum Beispiel der Satz „Neue Männer braucht das Land“ kann nicht einfach umgedreht werden in „Alte Männer braucht das Land“ wenn man damit ausdrücken will „Männer, wie sie früher immer waren, braucht das Land wieder“ Oder auf Frauen bezogen gegen den Feminismus „Alte Frauen braucht das Land“ wenn man damit ausdrücken will „Frauen, wie sie immer waren, braucht das Land wieder“.
Den Spruch „Frauen kommen langsam aber gewaltig“ habe ich (da man ihn schlecht umkehren kann) verlängert zu „Frauen kommen langsam aber gewaltig…in die Sch….“

Es wird wohl kaum 2 Menschen geben, die gleich berechtigt sind, mein Chef hat z. B. ganz andere Rechte als ich, was den Mikrokosmos der Firma angeht, aber auch im sozialen Leben. Oder dieses Forum - die einen dürfen hier schreiben, die anderen nicht. Mit anderen Worten: Einer völligen Gleichberechtigung kann man sich zwar asymptotisch annähren, aber sie nie erreichen, irgendwo ist immer irgendwer nicht gleichberechtigt - und daher lassen sich diese Begriffe so trefflich missbrauchen, viele Diktatoren führen ja dergleichen Begriffe gerne im Munde. Was sind in Namen der Freiheit schon für Verbrechen verübt worden - und die gleiche Situation finden wir heute wieder unter dem Deckmäntelchen der Gleichberechtigung.
[quote]Gleichberechtigung ist also ein Popanz, der vom Feminismus in die Welt gesetzt wurde, um immer neues Unrecht nachweisen zu können, und daraus künftige Privilegien zu fordern und der mittlerweile auch der Politik dient, um immer stärker das Privatleben der Bürger zu kontrollieren und die Unmündigkeit der Menschen voranzutreiben.
[/quote]

Das sehe ich auch so. Gut ausgedrückt!

Die Frage ist, was man dagegen tun kann. Es fehlt hier eigentlich ein Wort. Gleichstellung statt Gleichberechtigung trifft die Ungerechtigkeit noch nicht genau genug. Männerbenachteiligung kommt schon besser hin, ist aber auch nicht genau genug...(Sie müßten eigentlich 'Naturaufdenkopfstellbeauftragte' heißen)
Gleichstellungsbeauftragte würden dann zu Männerbenachteiligsbeauftragte. Eine Gleichstellungsstelle würde zu Männerbenachteiligungsstelle usw.
Das Wort Gleichberechtigung genießt zu unrecht den Status einer „heiligen Kuh“. Diese heilige Kuh sollte geschlachtet werden… Es ist so zynisch wie „Arbeit macht frei“ am Eingang des KZ.
Wer ist unter normalen Umständen schon gegen das Frei werden durch Arbeit?!

Der Gerechtigkeitsbegriff ist auch problematisch, aber doch konkreter fassbar, solange es um die gleiche Teilhabe an Grundrechten geht, wenn gleiches Recht für alle Betroffenen gilt usw. In diesem Sinne kann eine hinreichende Gleichstellung, Gleichberechtigung, Freiheit usw. gewährleistet werden. Alles, was darüber hinausgeht, ist von übel.
Denkt sich
Altschneider

Richtig, man könnte sicherlich mit dem Gerechtigkeitsbegriff ebenfalls Schindluder betreiben. Aber, wie du schon sagst, er scheint besser konkret faßbar zu sein.

Gruß
Gast


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