Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: SoapSchokoladeSex

Maesi, Thursday, 06.04.2006, 20:21 (vor 6605 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: SoapSchokoladeSex von Garfield am 03. April 2006 11:13:02:

Hallo Garfield

Diejenigen, die wirklich glauben, Frauen hätten generell kein Interesse an Sex, sollen mir doch mal erklären, wer dann all die Sex-Spielzeuge kauft, die man in Sexshops und Erotikartikel-Katalogen massenweise sieht, vor allem die, die ganz offensichtlich eigens für den weiblichen Körper entwickelt wurden. Es gibt da sogar Teile, die frau ständig unter der Kleidung tragen kann...

Da IMHO niemand behauptet hat, Frauen haetten generell kein Interesse an Sex, braucht streng genommen auch niemand eine derartige Erklaerung abzugeben. Die Sexspielzeuge (gerade fuer Frauen) dienen ja meist als mechanische Masturbationsmittel, waehrend Maenner offensichtlich staerker durch visuelle Reize erregt werden (Pornofilme/-magazine) und dafuer auch wesentlich mehr Kohle ausgeben.

Ich denke, daß man da gar keine pauschale Aussage treffen kann. Weil Frauen da sehr unterschiedlich veranlagt sind. Bei Männern ist das relativ einfach: Eine Ejakulation tritt üblicherweise zusammen mit einem Orgasmus auf, und das bringt es mit sich, daß Männer beim Sex meist zum Orgasmus kommen. Somit ist Sex für sie zumindest in der Hinsicht auch meist befriedigend.
Bei einer Frau dagegen ist es für die Fortpflanzung weitaus weniger entscheidend, ob sie beim Geschlechtsverkehr einen Orgasmus hat oder nicht. Das bedeutet, daß Frauen, die von Natur aus schwer zum Orgasmus kommen, sich deshalb nicht zwangsläufig seltener fortpflanzten.
Das wiederum hat zur Folge, daß die Orgasmusfähigkeit bei Frauen heute sehr unterschiedlich ausgeprägt ist. Die Frauen, die leicht zum Orgasmus kommen, haben somit also mehr Interesse an Sex. Den Frauen jedoch, die beim Sex niemals zum Orgasmus kommen, fehlt der Orgasmus als Anreiz. Da kann das Interesse an Sex eben auch mal eher gering sein.
Dazu kommt dann noch das Problem der stärkeren Hormonschwankungen bei Frauen. In der Eisprung-Phase haben viele Frauen mehr Interesse an Sex (und man hat auch schon nachgewiesen, daß sie dann auch häufiger fremdgehen), aber das sinkt dann bei vielen Frauen wieder ab. Männer haben zwar auch Hormon-Schwankungen, aber die sind nicht so extrem wie bei Frauen. Deshalb ist das Interesse an Sex bei Männern oft weitgehend konstant.
Für die Fortpflanzung macht das so auch Sinn: Wenn nämlich die Frauen in ihrer fruchtbaren Phase Sex möchten und sonst weniger, die Männer jedoch ständig Sex möchten, dann bringt dies die Männer dazu, sich immer wieder mit wechselnden Frauen zu paaren. Und wenn die Frauen, die dazu bereit sind, auch gerade ihre fruchtbare Phase haben, kommt dabei natürlich die maximal mögliche Zahl von Nachkommen heraus.

Das alles ist zweifellos interessant; es erklaert aber eben nicht die weitverbreitete Tatsache, dass Maenner normalerweise intensiv um Frauen werben muessen, um zu Sex mit ihr zu kommen. Mit dem Aufkommen der Pille vor 40 Jahren haette sich das eigentlich sukzessive austarieren muessen, weil ein erheblicher Nachteil fuer die Frauen beim Geschlechtsverkehr (naemlich eine drohende Schwangerschaft) nun wirksam beseitigt worden war. Trotzdem hat sich in den beinahe zwei Generationen seither das Werbeverhalten (Mann = Werbender, Frau = Umworbene) kaum veraendert. Noch immer ist der Mann weit mehr bereit, fuer Sex zu zahlen als umgekehrt die Frau, sei es in Form eines direkten Entgelts an eine Nutte fuer deren sexuellen Dienstleistungen oder sei es in Form von Geschenken an die von ihm umworbene(n) Frau(en). Marktwirtschaftlich gibt es dazu nur eine sinnvolle Erklaerung: Maenner fragen staerker bei Frauen nach Sex nach als umgekehrt Frauen bei Maennern, was wiederum bedeutet, dass Maenner ein staerkeres Interesse an Sex haben als Frauen. Ob Frauen dafuer zum Ausgleich und zwecks Aufrechterhaltung eines knappen Sexangebots oefter als Maenner masturbieren, um so zur Befriedigung der allenfalls aehnlich stark ausgepraegten sexuellen Lust zu kommen, entzieht sich meiner Kenntnis.

Gruss

Maesi


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