Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Immer wieder diese feministischen Irrlehren ...

Diana, Sachsen, Monday, 03.11.2008, 18:50 (vor 5807 Tagen) @ Tigresa

Liebe Tigresa,

was wäre
passiert, man hätte Dich in der damaligen Situation gezwungen, das Kind
auszutragen?

wenn ich von vornherein gewusst hätte, ich MUSS es und es gibt die Alternative Abtreibung gar nicht - dann hätte ich halt ein Weilchen mit meinem "schlimmen" Schicksal gehadert und mich irgendwann abgefunden.

Ich weiß aus Erfahrung, daß viele Frauen an den Spätfolgen einer
Abtreibung zu leiden haben, daß sie Geburtstage zählen und sich immer
wieder fragen: "Wie hätte er oder sie wohl ausgesehen, wie würde er oder
sie heute aussehen?"
Es bedarf in diesem Punkt noch einiger Aufklärung und gerade junge Mädchen
stellen sich darunter wohl so eine Art Zahnarztbesuch vor.

Es hilft keine "Aufklärung" - ich WAR sehr wohl "aufgeklärt", und ich habe mir Meinungen von anderen angehört, die gesagt haben "Du kriegst das schon irgendwie groß". Aber ich wollte es nicht hören - ich wollte es "wegmachen" lassen, weil ich dachte, es geht hinterher einfach so weiter wie vorher. Ging es ja für eine Weile auch. Du KANNST junge Mädchen nicht "aufklären" - sie werden ganz genau SO reagieren wie du vorhin, wenn man ihnen Bilder von zerstückelten Föten zeigen will. Sie werden die Augen zumachen und sagen "Ist mir doch egal, ich WILL, ich WILL, ich WILL es aber wegmachen! Solche Bilder lassen mich kalt!"

Der Grund ist so einfach wie makaber: diesen jungen Mädchen fehlt schlicht und ergreifend (EBEN aufgrund des Alters) der Erfahrungs- und damit auch der zugehörige Gefühlshintergrund. Eine 16-Jährige oder auch eine 25-Jährige KANN NICHT wissen, was eine über 40-Jährige weiß - es ist einfach unmöglich. Aber in der Natur der Jugend liegt eben auch, dass sie in 99 % der Fälle NICHT auf die "Alten" hört. Das IST so.

Wenn man mir also damals unmöglich gemacht hätte, das Kind abzutreiben - dann hätte ich das DAMALS garantiert für "fürchterlich ungerecht" gehalten und hätte vielleicht getobt, wie "schrecklich" das alles ist - aber HEUTE würde ich wissen, dass es richtig gewesen wäre. Genau genommen hätte es mich also vor mir und meinem jugendlichen Eigenwillen beschützt.

Und dennoch: Abtreibungen deshalb gesetzlich verbieten zu wollen, halte
ich für die denkbar schlechteste Idee. Gerade weil nicht alle Frauen gleich
sind.

Es wird auch nur noch schwerlich durchzusetzen sein, sie wieder zu verbieten - ganz einfach deshalb, weil sie eben "machbar" ist. Und es wird ja propagiert, dass es ein medizinischer "Routine-Eingriff" ist. Das Ganze dauert keine Viertelstunde... ich war nach 20 min schon wieder auf meinem Zimmer und erwachte aus der Narkose.

Es ist das simpelste aller Naturgesetze: vom Poppen kamma nu mal Kinder kriegen. Das ist genauso simpel wie das Naturgesetz der Schwerkraft - hier kann ich auch schwer "per Gesetz" festlegen, dass ich gefälligst nicht tot zu sein habe, wenn ich aus dem 10. Stock springe. Ich kann zwar alles mögliche anstellen (Sprungkissen, Fallschirm, Bungeeseil), um tatsächlich aus dem 10. Stock zu springen und NICHT tot zu sein. Das setzt aber nicht das Naturgesetz der Schwerkraft außer Kraft. Denn wenn alle "Vorsichtsmaßnahmen/Verhütungsmittel" versagen - dann MUSS ich eben damit rechnen, dass es mir TROTZ allem passieren kann, dass ich tot bin, wenn ich springe. Und genauso wird NIE irgendeine künstlich-technische Verhütungsmethode zu 100 % sicher sein - außer ich poppe nicht. Dann ist das genauso sicher wie wenn ich eben NICHT springe.

Ich mein - was wir hier bereden, ist doch eigentlich "nur" rein zivilisatorischer Unsinn - mit dem, was "natürlich" wäre, hat das doch nichts zu tun, oder? Wir reden hier über gesellschaftliche Befindlichkeiten - ob es mir "passt". Man muss zu diesem Thema echt mal mit religiös eingestellten Menschen sprechen - da kann man einiges lernen. Kinder sind ein Geschenk Gottes (oder eben das Natürlichste der Welt) - wie KANN der Mensch sich anmaßen, hier (wieder einmal) "Schöpfer" bzw. "Herr über Leben und Tod" spielen zu wollen...

Ich weiß - wir kommen hier nicht auf einen gemeinsamen grünen Zweig, denn du bist eben nicht 44, hast kein Kind und auch noch keine Abtreibung hinter dir. Ich hätte und habe es "früher" auch nicht eingesehen. So what ;-)

Liebe Grüße
Diana


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