Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Ja und nein

ChrisTine, Sunday, 08.07.2001, 15:42 (vor 8330 Tagen) @ Gina

Als Antwort auf: Re: Ja und nein von Gina am 08. Juli 2001 11:42:27:

Hi Gina,

Worauf es mir aber in dieser Diskussion ankommt ist, daß es immer noch ein Frauenproblem ist, Kind und Job unter einen Hut zu bringen. Wie man sieht, sind das tatsächlich Fragen, mit denen sich die Männer hier (und auch anderswo) noch nicht auseinandergesetzt haben und sich auch weiterhin der Problematik als frauenspezifisches Problem nähern.

ich denke mir eher, das das ein gesellschaftliches Problem im allgemeinen ist. Wie Du schon selber bemerkt hast, tragen Frauen erheblich dazu bei, das sich da in einigen Bereichen kaum etwas verändert.
Weiter hab ich festgestellt, das es nicht die großen Dinge sind, worüber Mann/Frau sich aufregt.
Eine Freundin von mir hat sich den Erziehungsurlaub mit ihrem Mann geteilt. Als sie wieder arbeiten ging, waren die ersten Fragen von Frauen an sie, ob er als Mann den Haushalt denn wohl gebacken bekommt. Was wäre, wenn die Kartoffeln anbrennen, was wäre, wenn er Wäsche verfärbt etc.? Da hab ich mich direkt gefragt, passiert Frauen das nie?
Die meisten Menschen (und da schliesse ich mich nicht ganz aus) machen halt den Fehler, das sie lieber vor der Tür des Nachbarn kehren, als vor der eigenen. Es ist ja auch viel bequemer, über die Probleme von anderen zu reden, als über die eigenen.
Außerdem sind wir so eine Art Jammergesellschaft geworden. Noch nie war es so bequem und einfach, z.B. sich über die Politik zu beschweren.
Ich werde, sobald ich umgezogen bin, eine Aktion starten, das alleinerziehende finanziell immer mehr die Benachteiligten sind. Selbstverständlich weiß ich, das mehr oder weniger jeder auf eine bestimmte Art und Weise benachteiligt wird. Aber zunächst einmal setze ich mich dafür ein, das es mir und meinem Kind einigermassen gutgeht. Ich werde auch in verschiedenen Foren dazu aufrufen, sich an dieser Aktion zu beteiligen. Es heisst nicht umsonst: Gemeinsam sind wir stark, allein sind wir schwach. Wenn ich andere dazu bringe, sich daran zu beteiligen, dann ist denen ja schließlich auch geholfen.
Klar jammer ich auch ab und zu mal rum. Hätte ich für meine Kinder jemals Unterhalt erhalten, wäre es uns auch besser gegangen. Jetzt muß ich auch wieder schauen, das ich meinen Sohn und mich allein durchbringe, was ich auch schaffen werde. Aber ich kann trotzdem etwas machen, das sich die Situation vielleicht verbessert.
Jeder Mensch kann sich das Gebiet aussuchen, wo er sich benachteiligt fühlt. Man kann versuchen, Gleichgesinnte zu finden, eben weil man gemeinsam mehr erreicht.
Tja, das ist mein Beitrag für die Gesellschaft gegen das Jammern *ggg

Gruß - Christine


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