Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Frauenspezifisch?

ChrisTine, Sunday, 08.07.2001, 20:15 (vor 8330 Tagen) @ Gina

Als Antwort auf: Frauenspezifisch? von Gina am 08. Juli 2001 16:51:03:

Hi Gina,

hier muss ich mich dann doch noch mal einklinken.

Ich sag es mal in aller Deutlichkeit:
Solange es als "Frauenproblematik" betrachtet wird,

glaubst Du nicht auch, das hier viele Frauen selbst mit dazu beitragen, das es auch weiter eine 'Frauenproblematik' bleibt.
Als ich vor knapp 24 Jahren meine Tochter bekam, da hätte ich nicht im Traum daran gedacht, von meinem Kind fernzubleiben. Gesellschaftlich war das nicht konform und überhaupt, was wäre das wohl für eine Mutter gewesen, die nach der Geburt wieder arbeiten geht. Du hast es bereits selbst geschrieben, solange Frauen andere Frauen diesbzgl. immer noch als Rabenmuter hinstellen, solange wird sich auch nichts großes ändern.
Als mein Sohn 9 Jahre später zur Welt kam, wäre ich gerne arbeiten gegangen, aber da der Vater meines Sohnes Alkoholiker war, konnte ich das leider nicht zulassen. Später hat sich das als richtig bewahrheitet.

*wie man Kind und Job unter einen Hut bringt,
*wie die Kinderbetreuung zu regeln ist,
*Erziehungsurlaub zu nehmen,

gehe nur noch auf den letzten Punkt ein. Auch hier ist es im Grunde genommen das Gleiche wie oben beschrieben. Hinzu kommt halt noch, das Männer halt meistens doch mehr verdienen, wobei ich da letztens ein kleines Experiment gemacht habe.
Bei meiner Arbeitssuche habe ich verschiedene Arbeitgeber bei der Vorstellung des Gehaltes darauf angesprochen, das ich mit dem Gehalt, was im allgemeinen in dieser Gegend gezahlt wird, nicht über die runden komme, da ich ja schließlich meinen Mann, mein Kind und mich selbst versorgen müsse. Du hättest mal einige Gesichter sehen sollen. Sofort kam nämlich die Frage, ob mein Mann denn krank sei, was ich verneinte. Ich habe denen gesagt, das es bei uns einfach mal umgekehrt wäre. Jahrelang hätte mein Mann uns versorgt und jetzt wolle ich diese Rolle übernehmen. Da kam dann nur noch ein Lächeln und später eine Absage... *ggg

Gruß - Christine


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