Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Ja und nein

ChrisTine, Wednesday, 11.07.2001, 03:28 (vor 8328 Tagen) @ Gina

Als Antwort auf: Re: Ja und nein von Gina am 08. Juli 2001 17:12:12:

Hi Gina,

Andererseits habe ich von dir das Bild, daß du (wiedereinmal) mit deinem Kind im Gepäck, entwurzelt durch die Lande ziehst ohne Unterstützung, und eben selbst zusehen mußt wie du klarkommst.

aaaaaaaaaalso, zum ersten bin ich nicht entwurzelt. Wie kommst Du eigentlich darauf? Was bedeutet für DICH entwurzelt?
Entwurzelt würde für mich bedeuten, kein Dach über dem Kopf, keine Freunde, keine Menschen die mich mögen oder lieben und das ist bei mir definitiv nicht der Fall.

Ich kriege das nicht ganz zusammen. Wie kann es passen, daß du einerseits stolz darauf bist, für dein Kind alleine zuständig zu sein und auf der anderen Seite für Männerrechte kämpfst, insbesondere auf das Recht, Vater zu sein?

Wenn sich die Väter meiner beiden Kinder nicht um diese kümmern, aus welchen Gründen auch immer, dann kann ich sie schlecht dazu zwingen. Ich würde mir wünschen, es wäre anders, ist es aber nicht. Deshalb heisst das auch für mich, das ich nicht stolz darauf bin, für mein mind. Kind alleine zuständig zu sein, sondern ich bin stolz darauf, es unter den gegebenen Umständen 'allein' zu schaffen.
Warum ich mich für Männerrechte engagiere, das liegt sehr wahrscheinlich in meiner Kindheit begründet. Die physische und psychische Gewalt meiner Mutter mir gegenüber hat das wohl geprägt. Außerdem hatte ich es in einer meiner Beiträge geschrieben, das ich das hauptsächlich für meinen Sohn mache, damit es ihm vielleicht mal besser geht. Um meine Tochter brauche ich mir bei der derzeitigen Gesetzeslage keine Sorgen machen.
Tja... und zum Schluß frage ich mich, warum soll ich auf das von mir geleistete nicht Stolz sein?

Hat dieses recht nicht auch Pflichten inne? Sprichst du nicht dem Vater deines Kindes seine Pflichten ab, wenn du raushängen läßt, wie gut du auch ohne Mann klarkommst?

Tja, wie bereits gesagt, wenn da keiner ist, der seine Pflichten übernehmen will, was soll ich da machen?

Wie gesagt, ich krieg das nicht zusammen. Du bist schnell bei der Sache, Frauen für Fehlverhalten anzuklagen, aber bei Männer scheint es, daß du eine Art "Beißhemmung" hast. Damit du mich nicht falsch verstehst, mir geht es nicht darum, dich aufzustacheln, daß du Männer "beißt" (das mußt du für dich selbst entscheiden :-)), mir fällt nur die Diskrepanz in deiner Argumentation auf.

Ich kann zwar nicht genau erklären, warum, aber ich hab irgendwie ein Problem mit jammernden Frauen. Es gibt für diese soviele Möglichkeiten, sich Hilfe zu holen, aber wenn man sie drauf anspricht, dann scheint sogar das noch zuviel der Arbeit zu sein. Ich hab in meinem Leben nix durch rumjammern erreicht, sondern indem ich die Dinge angepackt habe. Das bedeutet allerdings nicht zwangsläufig, das ich nicht auch mal meine depressiven Phasen hatte, in denen ich glaubte, nichts geht mehr. In solchen Momenten hat es mir aber nicht geholfen, wenn Menschen meinten, mich bemitleiden zu müssen. Es hat mir persönlich immer nur geholfen, wenn man mir sagte: So nicht Christine. Tu was, oder lass es sein, aber wenn Du es sein lässt, dann beschwer Dich auch nicht.

Gruß - Christine


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