Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Frauenspezifisch?

Gina, Sunday, 08.07.2001, 19:51 (vor 8330 Tagen) @ Jörg

Als Antwort auf: Re: Ja und nein von Jörg am 08. Juli 2001 11:59:15:

Hallo Jörg,

(nicht nur) du hast noch nicht verstanden, worum es mir bei meinem Posting primär ging. Ich werde mich daher bemühen, etwas deutlicher zu sein *schwitz*
Ich habe mir natürlich etwas dabei gedacht, dieses Thema gerade in dieses Forum zu stellen, weil es IMHO eben doch on topic ist.

Wie ich an Arne Hoffmann schrieb

Es ist zwar richtig, daß nur Frauen schwanger werden und gebären können. Doch an der Kindererziehung sollten Mann und Frau gleich beteiligt sein. Von daher ist es objektiv gesehen nicht korrekt, einseitig den Frauen die Verantwortlichkeit zuzuschieben. Hier zeigt sich mE ein gesellschaftliches Stereotyp, dessen Tragweite noch nicht erkannt worden ist.

Genau auf die Tragweite stelle ich ab.
Ich habe versucht, mich in eure Complaints einzudenken. Tw. war das leicht, tw. denke ich, daß ihr euch künstlich aufregt (Bsp. Frauenquote) bzw. die falsche Adresse beschuldigt (Bsp. Wehrdienst, der ja von Männern für Männer definiert wurde, und wo Frauen von Männern ausgeschlossen wurden).

Ich stelle jetzt ab auf das Gebiet, auf dem es mir leicht fällt, mich einzudenken und zwar auf das familiäre Gebiet. Viele Männer fühlen sich benachteiligt, weil sie anscheinend auf diesem Gebiet diskriminiert werden. Wenn man sich anschaut, daß 85% der Alleinerziehenden Frauen sind, sie also in der Mehrheit nach der Trennung die Kinder "behalten", so könnte man tatsächlich Diskriminierung vermuten. Dazu kommt die Debatte um die Unterhaltszahlungen, die in der logischen Folge aus dem Ebengesagten ebenfalls zum größten Teil an den Männern hängenbleiben.

Ich hatte angenommen, daß sich aus meinen Postings von selbst der Link zwischen dieser "Männerproblematik" und der sog. "Frauenproblematik" erschließt. Beide Bereiche sind untrennbar miteinander verbunden.

Ich sag es mal in aller Deutlichkeit:

Solange es als "Frauenproblematik" betrachtet wird,
*wie man Kind und Job unter einen Hut bringt,
*wie die Kinderbetreuung zu regeln ist,
*Erziehungsurlaub zu nehmen,

genau so lange wird es auch dabei bleiben, daß den Frauen nach der Trennung die Kinder zugesprochen werden.

In der Folge wird auch so lange noch die Position des Unterhaltszahlers bei Mann verbleiben. Und auch die Kinderbetreuung ist unter diesem Gesichtspunkt IMO keine reine Frauensache, denn diese ist die Voraussetzung dafür, daß auch Frauen mit Kindern arbeiten gehen können und somit unabhängig von Unterhaltszahlungen werden.

Ich hoffe, daß ich jetzt deutlicher gemacht habe, wieso ich mein Posting als on topic empfinde.


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