Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Frauenspezifisch?

Gina, Sunday, 08.07.2001, 20:27 (vor 8330 Tagen) @ ChrisTine

Als Antwort auf: Re: Frauenspezifisch? von ChrisTine am 08. Juli 2001 17:15:27:

Hi Gina,
hier muss ich mich dann doch noch mal einklinken.

Ich sag es mal in aller Deutlichkeit:
Solange es als "Frauenproblematik" betrachtet wird,

glaubst Du nicht auch, das hier viele Frauen selbst mit dazu beitragen, das es auch weiter eine 'Frauenproblematik' bleibt.

Ich glaube, daß von beiden Seiten dazu beigetragen wird.
Für Männer ist es nicht erstrebenswert, als "Weichei" dazustehen, weil er seine tolle Karriere für Kinderaufzucht knickt. Und für Frauen ist es nicht erstrebenswert, wenn man als Rabenmutter bezeichnet wird.
Aber um diese Stereotype aufzuweichen, muß man sich eben entscheiden, was einem wichtiger ist: Vor den Nachbarn gut dazustehen, odere eben das tun, was für die eigene Famlie besser ist.

Als ich vor knapp 24 Jahren meine Tochter bekam,

Nun, wir sind jetzt aber 24 Jahre weiter. Und ich sehe schon eine positive Entwicklung, die Männer miteinzubeziehen. Vor einigen Jahren noch hat man kaum mal einen Mann einen Kinderwagen schieben sehen. Kinderspielplätze waren Männerfreie Zone. Das hat sich alles geändert.

Du hast es bereits selbst geschrieben, solange Frauen andere Frauen diesbzgl. immer noch als Rabenmuter hinstellen, solange wird sich auch nichts großes ändern.

Nicht nur Frauen. Ich habe übrigens diesbezüglich nichts geschrieben, aber ich kenne bspw. eine Frau, die Schwierigkeiten hat, einen neuen Partner zu finden, weil sie irgendwie verdächtig erscheint, weil sie ihre Kinder beim Vater gelassen hat.

Auch hier ist es im Grunde genommen das Gleiche wie oben beschrieben. Hinzu kommt halt noch, das Männer halt meistens doch mehr verdienen, wobei ich da letztens ein kleines Experiment gemacht habe.

Bei meiner Arbeitssuche habe ich verschiedene Arbeitgeber bei der Vorstellung des Gehaltes darauf angesprochen, das ich mit dem Gehalt, was im allgemeinen in dieser Gegend gezahlt wird, nicht über die runden komme, da ich ja schließlich meinen Mann, mein Kind und mich selbst versorgen müsse. Du hättest mal einige Gesichter sehen sollen. Sofort kam nämlich die Frage, ob mein Mann denn krank sei, was ich verneinte. Ich habe denen gesagt, das es bei uns einfach mal umgekehrt wäre. Jahrelang hätte mein Mann uns versorgt und jetzt wolle ich diese Rolle übernehmen. Da kam dann nur noch ein Lächeln und später eine Absage... *ggg

Wieso *ggg*? Kann ich nicht verstehen! Ich finde das absolut nicht zum
Lachen, muß ich mal sagen. Ich hätte mich an deiner Stelle auch nicht gerechtfertigt, weil meine Privatsachen gehen niemanden etwas an. Ein einfaches "Ist eben so" hätte auch ausgereicht. Wenn du meinst, daß die Absage mit deiner Begründung etwas zu tun hatte, dann solltest du dagegen Schritte einleiten.


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