Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Skandal! Patriarchat zwingt Frau zur Emanzipation!

Beelzebub, Saturday, 09.07.2005, 21:08 (vor 7069 Tagen)

Ich weiß, ich weiß, es ist hier nicht angesagt, auf ein ganz bestimmtes Femiforum zu verweisen, aber keine Regel ohne Ausnahme, und das hier passt einfach zu schön zu meinen Ausführungen von vor ein paar Tagen.

Da stelle ich am 4.7. zum Thema Unterhaltsansprüche die These auf, dass es das schlimmste ist, was den Femis angetan werden kann, ihre Forderung nach "Vereinbarkeit von Kindern und Karriere" zu erfüllen, also flächendeckend für Betreuungseinrichtungen zu sorgen und im Gegenzug das Recht auf Unterhalt der Frauen (nicht der Kinder) restlos zu streichen.

Weiterhin habe ich jede Menge Heulen und Zähneklappern im Femilager vorhergesagt, wenn frau für ihren Lebensunterhalt tasächlich selbst verantwortlich, sie mithin unabhängig von Zuwendungen der Männer, also ganz in dem Sinne emanzipiert ist, wie sich die "Mütter der Frauenbewegung" das einst vorgestellt haben.

Und kaum drei Tage später kann man in einem wohlbekannten Femiforum das wehklagende Jaulen einer unfreiwillig emanzipierten Frau Mama vernehmen, die sich darüber empört, dass der Erzeuger "ihrer Zwillis" (interessant, das besitzanzeigende Wort, was?) sich erdreistet hat, zu heiraten und jetzt einen Teil seiner Unterhaltsleistung seiner Ehefrau (die ebenfalls zwei Kinder hat) zukommen lässt, so dass sie (die Zwillingsbesitzerin) wegen der "Neuen" doch tatsächlich gezwungen ist, zu arbeiten.

Interessant auch die z.T. ausgesprochen geschmackvolle Wortwahl:

"die kann also den ganzen tag faulenzen und für IHRE kinder (9,12) zu hause muddi spielen, während ich dann den fehlenden unterhalt für die zwillinge durch noch-mehr-arbeit wieder reinbringen soll.

ich finanziere also eine faule zecke?

(...)

und das fürs nixtun. fürs betreuen ihrer sowieso-zur-schule-gehenden kinder. JA, es gibt mittagsbetreuung bei den schulen, schon recherchiert.

ich hab keinen bock, meinem ex die anschaffung seines luxusweibchens gegenzufinanzieren.

(...)

(wo ist der kotz-smiley?)

... und da JAMMERN die zweitfrauen auch noch, sie hätten ZUWENIG?

versteh ich nicht. ich soll dem nixtuenden weibchen sein schmarotzerleben finanzieren... ich glaub, ich werd auch zweitfrau, echt. dann kann ich mich zurücklehnen und den altlasten die butter vom brot fressen.

andersrum motzen vielleicht irgendwelche zweitrauen, weil die exe EU bekommt -aber die LEISTET ja auch was dafür !

diese zweitfrau leistet NICHTS und kassiert von meinen kindern!

ein echtes ZECKENleben -andere aussaugen, sich dabei vollfressen und sich dann gesättigt zu boden fallen lassen."

Nun sollte man meinen, dass solche Töne in einem Femiforum auf scharfen Widerspruch stoßen und die Zwillingsmama zu hören bzw. zu lesen bekommt, dass ihre Wortwahl die vielzitierte Frauensolidarität leider schmerzlich vermissen lasse und dass es außerdem von jeher das Anliegen der FrauInnenbewegung war Frauen in jeder Hinsicht unabhängig von Männern zu machen und sie in die Lage zu versetzen, eigenverantwortlich für sich selber zu sorgen.

Weit gefehlt. Unsere jammernde Zwillingsmama bekommt von ihren Gesinnungsgenossinen unisono jede Menge Zustimmung und Ratschläge, wie sie ihre unfreiwillige Emanzipation vielleicht doch noch verhindern kann.

Besser hätte man – Verzeihung: frau – meine These nicht bestätigen können:

Eine der besten Methoden zur Bekämpfung des Feminismus ist es, ihm eine kräftige Dosis seiner eigenen Medizin zu verpassen.

DaPis & DiMsaas

Beelzebub


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