Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Bescheuertes Mutterkreuzgesuelze

Conny, Wednesday, 15.03.2006, 22:58 (vor 6827 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: Re: Bescheuertes Mutterkreuzgesuelze von Ekki am 15. März 2006 11:18:

1) Wird es weiterhin so sein, daß, wer eine geringere Anzahl von Stunden arbeitet, auch entsprechend weniger Geld erhält? Eine [/u]Verneinung[/u] dieser Frage könnte eventuell darauf hinauslaufen, daß die Arbeitgeber sich auf den Standpunkt stellen: Wer sich als Elternteil engagiert, erbringt auch eine gesellschaftliche Wertschöpfung, die durch einen entsprechenden Aufschlag aufs Gehalt zu honorieren ist. Das ist letzten Endes nichts anderes als die Kindergelddiskussion. Und hier zerbrechen sich ja am laufenden Band die kompetentesten Nationalökonomen den Kopf darüber, wie hoch dieses Kindergeld ausfallen müßte, um eine wirkliche Erleichterung zu bringen, und wovon das bezahlt werden soll.

Die Atraktivität der Arbeit muß auf beide Elternteile gleich verteilt sein. Weiterhin darf nicht mehr länger die klassische Form der Familie durch Subventionen gefördert werden. Hier gefällt mir eindeutig das fanzösische Modell. Weiterhin kann man die Betreuung der Kinder durch die Eltern (bis zu einem gewissen alter fördern, aber so, daß nicht nur ein Elternteil die Betreuung übernehmen kann. Dazu wäre es nötig, daß man dieses starre Arbeitszeitsystem mal in die Tonne haut. Die Frage selbst kann ich nur mit ja beantworten. Dem Arbeitgeber wird es schlichtweg nicht interessieren dürfen, wie der Arbeitnehmer die restliche Zeit nutzt. Würde es ihn interessieren, ob sein Arbeitnehmer Kinder betreuen muß und er dadurch dem Arbeitnehmer umgerechnet pro Stunde mehr Lohn zahlen muß, wird der Arbeitnehmer mit Kind aus dem Arbeitsleben für eine weile ausscheiden müssen.

2) Falls 1 bejaht[/u] wird: Wird es - wie z.B. Ester Vilar prophezeit - dazu kommen, daß wiederum die Frauen die Teilzeitarbeit übernehmen, während weiterhin die Männer die besser bezahlten und deshalb auch anstrengenderen Arbeiten ausüben? Oder wird die Verteilung so vollständig gleichmäßig sein, daß alle nur noch eine bestimmte Zahl von Stunden arbeiten?

Die Anreize zur Arbeit müssen gleich verteilt sein. Sehr gut wäre es noch dazu, wenn die Frau aus einem hohen Einkommen des Mannes keine Vorteile hätte. Natürlich auch anders herum nicht. Das wird aber nicht realisierbar sein.

3) Haben vielleicht diejenigen Recht, die meinen, daß auch eine gleichmäßigere Aufteilung der Arbeit, als sie heute gegeben ist, immer noch ein nach Milliarden zählendes Heer von Menschen übrig läßt, die schlicht nicht gebraucht werden?

Menschen, die nicht mehr in der produktiven Arbeit gebraucht werden, wird es immer mehr geben. Davon wird ein Teil schon wissen, wie er seine Zeit mit Sinn füllt und einen anderen Teil wird man anleiten müssen, dem Leben einen Sinn zu geben.

Auch ich bin kein Hellseher. Aber die Zukunft wird spannend.

Tja, gerade vor ein paar Tagen wurde auf Parsimony ein Zukunftsforum geschlossen. Die Zukunft dürfte jedenfalls sehr spannend werden. Nicht nur auf gesellschaftlicher Ebene sondern auch auf Länder- und Kulturübergreifender Ebene.

Freundliche Grüße
Conny


gesamter Thread:

 

powered by my little forum