Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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PUA? Wohl eher nicht...

Chato, Sunday, 02.01.2011, 02:07 (vor 5018 Tagen) @ DvB

PUA-Guru. :)

Nein, ich glaube nicht. Für mich ist diese "PUA-Szene" völlig neu und unbekannt, aber ich ahne bereits jetzt, daß uns da letztlich mehr trennen als verbinden wird. Hinter den vordergründigen und offenbar eher oberflächlichen Parallelen liegen für mich in der Tat ziemlich prinzipielle, weltanschauliche Differenzen, die wohl eher nicht überbrückbar sein werden. Aber ich muß mich erstmal schlau machen, und das dauert eine Weile, weil ich demnächst kaum Zeit dafür finden werde.

Ich mißtraue aus Prinzip allen "einfachen Konzepten" für komplizierte Probleme, nicht weil ihre Lösung unbedingt kompliziert sein müßte (im Gegenteil!), sondern weil menschlich ertüftelte Konzepte für komplizierte Fragen zwar immer äußerst einfach und schlicht sind, aber ein komplexes und verfahrenes Problem nun einmal nicht zu lösen in der Lage sind, schon allein deshalb nicht, weil wir Menschen unmöglich eine Kontrolle über die in einem völlig undurchsichtigen Brei von "Interessen" mit ihren Myriaden von Seiteneffekten haben können, die sich immer entfalten, desto sicherer, je komplexer, kollektiver und verfahrener etwas ist.

Ich habe da eine Schlichtheit von vollkommen anderer Art vor Augen, und die ist nicht von dieser Welt und ewig. Gott hat eine gute Ordnung für uns Menschen geschaffen, und wenn nun alles in die Grütze geht, dann ist der Grund dafür garantiert nicht der, daß noch nicht alle "das geniale PUA-Konzept" umsetzen, sondern der, daß sich fast keiner mehr an Gottes Ordnung hält. Muß ja auch keiner. Jeder ist ja frei.

Es ist immer so gewesen, und ich kenne keine einzige Ausnahme davon: Alle Lösungen aller früheren Abstürze, v.a. die nach 1789 inbegriffen, bestanden ausnahmslos in einer wenigstens ehrlich gewollten Rückkehr zu Gottes guter Ordnung ... oder aber es gab eben keine Lösung, sondern die Menschen versanken in einem namenlosen Desaster von Chaos und chronisch progredientem Zusammenbruch.

Der Mensch ist frei. Eines von beidem tritt unausweichlich ein. Tertium non datur. So sehe ich die Dinge nun einmal. Ich sage das nicht mit der Illusion, davon besonders viele Leute überzeugen zu können, sondern in der schlichten Gewißheit, daß unfehlbar eines von beidem eintreten wird – und zwar das Zweite, nach Lage der Dinge. Die Option, sich daraus zu retten, steht zwar für Entschlossene noch offen, aber es ist keine Option für die "Masse" mehr. Wer unbedingt vom Dach springen will und es tut, schlägt auf dem Gehsteig auf. Punkt. Das ist zwar schade, aber leider nicht mehr zu ändern. Warum? Weil der Mensch frei ist und es unbedingt so haben möchte. Niemand wird gegen seinen entschlossenen Willen zwangsweise davor bewahrt, daß ihm zuteil wird, was er unbedingt begehrt.

Es ist zwar in weltanschaulicher Hinsicht sicherlich nicht der Weisheit letzter
Schluß (denn es ist einfach bloß die Anwendung einer simplen, aber eben
funktionierenden Technik, deren Einsatz leicht mit weltanschaulichen Prämissen
kollidieren kann) - aber sagen wir mal so: Wäre jeder Mann ein Pickup Artist, hätte
das Feminat nie Bedeutung gewinnen können. Und würde jeder Mann ein Pickup
Artist, würde das Feminat vermutlich sehr bald einpacken oder als rudimentäre
Lachnummer enden.

Mindestens ebenso unstrittig wahr wäre z.B. auch der folgende Satz: "Wäre ein 500 km großer Asteroid in die Erde gekracht, hätte das Feminat nie Bedeutung gewinnen können, sondern hätte sehr bald einpacken müssen und wäre als rudimentäre Lachnummer geendet" – was hier lediglich beweisen soll, daß derlei hypothetische Annahmen nichts daüber "wissen", was womöglich sonst noch alles wahr ist. Konnte ich damit einigermaßen hinreichend andeuten, warum ich derlei für schlicht und einfältig halte und warum ich aus Prinzip nichts darauf gebe? Anders gesagt: "Pickup Artists" lösen womöglich ein Problem, schaffen aber hundert neue, was natürlich niemandem hilft, sondern bloß eine weitere Facette der ablaufenden Selbstzerstörung ist. Es ist ja nicht so, daß, wenn der Feminismus grausig ist, daraus folgte, daß alles andere "dagegen" automatisch etwas Gutes wäre. Flöhe schließen Läuse nicht aus.

Es ist darum im Prinzip eine recht naheliegende Ergänzung für den Maskulismus. Die
Sache bedeutet ganz einfach Macht über Weiber. (Wer die hat, kommt sicherlich
nicht auf die Idee, sie für irgendwie "gleich" zu halten. Eher für Automaten. Nach
dem Motto: Schmeiß PUA-Technik oben rein - kommt "Liebe" unten raus.)

Macht über Menschen hat nur Sinn für den, der auch die Verantwortung für diejenigen zu tragen willens und fähig ist, über die er Macht besitzt. Das ist das aristokratische, das patriarchale Prinzip, für das es aber die entsprechenden Männer braucht, weil es sonst zum Mickey-Mouse-Film wird (also sowas wie 1789). Wer Macht über Menschen allein um dieser Macht willen besitzen möchte, unterscheidet sich in nichts vom Abschaum von 1789 und ihren Nachgängern, und wird schließlich völlig zurecht als ein schlotterndes Bündel Panik auf eine rot tropfende Guillotine gezerrt wie Maximilien Robespierre, um öffentlich und vor aller Augen geköpft zu werden. Motto: "Schmeiß einen Robespierre oben drauf - kommt ein Kopf unten rausgerollt". Und das ist dann auch vollkommen in Ordnung so!

Mann und Weib sind nicht gleich – das sehen wir beide zwar genauso – aber der Satz hat für mich nur Sinn, wo aus dieser Verantwortungshierarchie der korrekte Schluß gezogen wird, nämlich daß primär der Stärkere dem Schwächeren dient, und nicht etwa umgekehrt. Das ist kein Sklavendienst, wie die FeministInnen das gerne imaginieren, sondern der Dienst eines freien Menschen voller Adel für die, denen der nötige Überblick dafür üblicherweise abgeht. Und, ja, auch ein Weib hat Ansprüche an seinen Mann, und die sind weder gleich noch irrelevant noch dominierend, sondern schlicht anders. Die hat zu achten, wer seine Ansprüche geachtet sehen will - nicht "kollektiv" und nicht "per Gesetz", sondern freiwillig, wechselseitig, personal und nur bezogen auf die konkreten Menschen, um die es real geht. Wenn und soweit das wechselseitig und in Liebe geschieht, befindet sich alles in höchster Ordnung. Das ist der tiefe Sinn der christlichen Liebe und diejenige Ordnung der Dinge, zu der es keine Alternative gibt, die mit menschlichem Glück vereinbar wäre. So mein christlicher Glaube.

Aber ich bin nicht als Missionar hier, sondern als nüchtern-trockener Herold der Freiheit: Jeder soll alles ganz genau so machen, wie er's für richtig erachtet, auch gegen jede Vernunft, falls er darauf besteht, und hernach sämtliche Konsequenzen selbst und höchstpersönlich ausbaden. Denn nur das und nichts sonst bedeutet der Begriff Freiheit: der Inhalt von Freiheit ist Verantwortung!

Wer das wirklich ermißt, wird äußerst vorsichtig werden; aber leider will es niemand mehr ermessen, sondern grinst sich lieber einen über "seine Freiheit". Dabei reist er längst ins Gefängnis nach Sibirien. Ich denke, das gibt am Ende ein ganz böses Erwachen... oder man könnte auch sagen: dieses böse Erwachen findet gerade hier und jetzt statt.
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Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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