Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Grüß Gott

Chato, Sunday, 02.01.2011, 20:30 (vor 4924 Tagen) @ Roslin
bearbeitet von Chato, Sunday, 02.01.2011, 20:43

Lieber Roslin!

Ich glaube, wir haben ziemlich grundverschiedene Auffassungen von Gott und der Welt... *g*

Da beginnen dann unsere Differenzen. Den Niedergang sehe ich nicht, oder,
genauer gesagt, man muss noch viel weiter zurückgehen als bis zur Reformation.
Bis zum Sündenfall muss man zurückgehen, vielleicht bis zum Anbeginn der Zeit,
der Schöpfung selbst.

Ich hatte hier ja eigentlich nicht von der Schöpfung geredet, sondern "bloß" von der Krise des christlichen Abendlandes, und die beginnt nun einmal historisch vor gut 500 Jahren. Da müßtest du dich nun entscheiden: Entweder du erkennst diesen Niedergang nicht an, oder du redest hier über die Schöpfung der Welt. Beides zusammen macht einfach keinen Sinn (bzw. ist bloß eine Ausflucht), denn das entscheidende Ereignis zwischen der Schöpfung und heute ist ja die Menschwerdung Gottes, sein heilbringendes Leiden und seine Auferstehung, wodurch allein dem gefallenen Menschen, der dies will, die Erlösung aus diesem Elend hienieden eröffnet worden ist. Aber der Mensch muß zustimmen und es selbst tun. Als "Theorie" taugt das nichts und "sola gratia" ist kein katholisches Verständnis, sofern der andere Teil wegfällt.

Der Sündenfall ist keine Tat Gottes gewesen, sondern die des Menschen, und wenn der seiner Widerrufung durch unseren Erlöser gar nicht zustimmt, dann kommt er auch nicht heraus aus seinem Elend. Wie denn? Niemand wird gegen seinen Willen "zwangserlöst".

Vielleicht hat Gott gesündigt und es gibt keine gute Ordnung, von allem Anfang an nicht.

Gott kann nicht "sündigen"! Das Wort kommt von "sondern, absondern, trennen", und Gott kann sich nun einmal nicht von sich selbst trennen. Aber der Mensch kann das machen. Ich sehe übrigens NUR eine gute Ordnung, die Gott geschaffen hat - makellos, herrlich und großartig. Das nicht zu sehen, beschmutzt nicht Gottes Schöpfung, sondern den, der es nicht sieht. Denk dich doch einfach mal einen kleinen Moment weg. Dann sieht es nämlich sofort jeder! :-)

Der Mensch ist dazu verdammt, als unvollkommenes Geschöpf in einer
unvollkommenen Schöpfung, die sich vielleicht auf dem Weg der
Vervollkommnung befindet, zu überleben, als Sünder in einer sündigen
Welt, die sündig ist bis in die von Gott selbst gelegten Fundamente hinein.

Der Mensch selbst hat sich dazu verdammt, nicht Gott. Der schenkt ihm Vergebung, und er will sie nicht? Damit wiederholt er doch diese Selbstverdammung, und in der erscheint ihm Gottes Schöpfung natürlich unvollkommen. Aber einzig und allein dieser Mensch selbst ist es, der unvollkommen ist, und nicht etwa Gott. Du wirst dauernd gerufen. Warum drehst du nicht um? Was hindert dich daran? Das ist eine echte Frage an dich (die du natürlich nicht hier und nicht mir zu beantworten hast).

Ich kann das nicht auflösen, vertraue auf Gottes Barmherzigkeit mit uns
Sündern, die er entlassen hat in eine sündige Welt, in der schuldig
werden MUSS, wer überleben will.

Das IST aufgelöst, Roslin! Das braucht niemand mehr zu machen. Nichtmal "hier überleben" mußt du wollen... :-)

Und wer das nicht will, auch.

Die einzige Schuld, die in sich unvergebbar ist, ist es, Gott nicht zu lieben, denn wer die vollkommene Schönheit und Wahrheit nicht liebt, verurteilt sich selbst dazu, sie nicht zu wollen.

Solltest Du, Chato, Gott vor mir sehen, dann bitte für mich armen Sünder.

Mach ich. Ich seh' ihn ja gleich... :-))

Ich will's, sollte es umgekehrt sein, in Deinem Falle genauso halten.

Ja, mach das bitte auch, wenn du ihn siehst.
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Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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