Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Grüß Gott

Roslin, Monday, 03.01.2011, 05:43 (vor 5017 Tagen) @ Chato
bearbeitet von Roslin, Monday, 03.01.2011, 05:56

Ich hatte hier ja eigentlich nicht von der Schöpfung geredet, sondern
"bloß" von der Krise des christlichen Abendlandes, und die beginnt nun
einmal historisch vor gut 500 Jahren.

Das war mir schon klar.
Nur lässt sich das eine nicht vom anderen trennen.
Das christliche Abendland, seine Geschichte, seine Geschicke, sind Teil der Geschichte der Schöpfung, der von Gott begleiteten Schöpfung.
Auch Geistesgeschichte ist für mich Teil der Naturgeschichte des von Gott als Säugetier geschaffenen Menschen.
Warum sollte der "Niedergang" des Abendlandes erst mit der Reformation beginnen?
War die Kirche weniger angefochten, die Menge der begangenen Sünden geringer, die Zahl der Sünder innerhalb und außerhalb der Kirche kleiner vor dem 16. Jhdt.?
Absolut wohl, aber wohl kaum in Relation zur wesentlich kleineren Bevölkerung.

Europa geht unter seit es existiert.

West-Rom ging unter, das Frankenreich ging unter, in der Krise des 9. und 10 Jhdts. kam's knüppeldick von allen Seiten, die Krisen Ostroms im 6. und 7. Jhdt., Klimaveränderungen, riesiege Hungersnöte, Seuchen, der Ansturm und atembeberaubende Siegeszug des Islam, das große Schisma und die vielen kleinen, Krisen, Untergänge ohne Ende.
Und immer die Erwartung einiger, dass nun aber doch gewißlich der Weltuntergang bevorstehe.
Aber die Welt ging nicht unter, Gott ließ den Vorhang nicht fallen, ließ die Menchheit weiter leben unter den Bedingungen der Krise, der Not, der Krankheit, der Knappheit, der conditio humana, die von eben diesen Bedingungen geformt wurde, die die Menschheit seit unvordenklichen Zeiten begleiten.
Was für einen Menschen haben sie wohlgeformt?
Einen, dem das Gute so leicht möglich ist wie das Böse?

Ich denke nicht.

Entweder du erkennst diesen Niedergang nicht an, oder du redest hier über
die Schöpfung der Welt. Beides zusammen macht einfach keinen Sinn (bzw.
ist bloß eine Ausflucht), denn das entscheidende Ereignis zwischen
der Schöpfung und heute ist ja die Menschwerdung Gottes, sein
heilbringendes Leiden und seine Auferstehung, wodurch allein dem gefallenen
Menschen, der dies will, die Erlösung aus diesem Elend hienieden eröffnet
worden ist. Aber der Mensch muß zustimmen und es selbst tun.
Als "Theorie" taugt das nichts und "sola gratia" ist kein katholisches
Verständnis, sofern der andere Teil wegfällt.

Richtig.
Aber die Erlösungstat Christi veränderte "nur" das metaphysische Geschick des Menschen, nicht die physischen Bedingungen seiner Existenz, seiner Umwelt, nicht die Naturgesetze.
Der Mensch lebt weiterhin in einer "gefallenen" Schöpfung, ist Teil von ihr, ihr ausgeliefert, von ihr geformt.
Er lebt unter Existenzbedingungen, die sein "Fallen in Sünde" begünstigen.
Es braucht nicht viel, um unter diesen Bedingungen schuldig zu werden.
Dafür ist Gott mitverantwortlich.
Darum ist er barmherzig, denn er kann das Ausmaß der Schuld eines jeden Einzelnen ermessen, der unter DIESEN BEDINGUNGEN schuldig wurde.

Niemand wird
gegen seinen Willen "zwangserlöst".

Wie frei ist der Mensch.
Ich weiß es nicht.

Gott weiß es.
Er allein.

Ich fürchte ihn und vertraue ihm, denn er ist barmherzig.

Er hilft unserer Schwachheit auf


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