Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mißinterpretation

Odin, Wednesday, 12.07.2006, 14:58 (vor 6919 Tagen) @ Nihilator


Weil Du der Einelternfamilie als einzige Alternative die unrealistische
3-Generationen-Großfamilie gegenüberstellst. Die hat -wahrscheinlich-
freilich keine Chance, das muß aber für die normale
Zwei-Generationen-Familie nicht gelten.
Warum denkst Du, die äußerste der Möglichkeiten sei die Ein-Eltern-Familie
mit geduldetem ("sozialen"?) Vater? Sonst gibt es nichts?

Ich will jetzt nicht mehr alles zurück lesen, aber soweit ich mich erinnere, haben wir von der "traditionellen" Familie gesprochen. Diese war eben Vater, Mutter, Kind und Umfeld: Meist Großeltern, Nachbarn etc.
Das afrikanische sprichwort lautet: Es braucht ein ganzes Dort um ein Kind großzuziehen. Vater und Mutter waren mit Arbeit beschäftigt. Die Erziehung und Betreuung der Kleinkinder übernahmen die älteren Geschwister oder alte Menschen oder Betreuungspersonen (Ammen). Ältere Kinder waren sich selbst überlassen bzw. arbeiteten meist auch schon mit.
Mit der Industrialisierung wurde diese traditionelle Familie zerstört. Wer wohnt noch bei seinen Eltern? Wer hat die Großeltern zur Kinderbetreuung zur Verfügung? Wichtige Aufgaben der Familie wurden daher nach außen verlagert. Krankenbetreuung, Altenpflege, Kinderbetreuung.
Die Mutter war ja ebenfalls mit arbeiten beschäftigt, wenn auch oft mit leichten und häuslichen Arbeiten (weben, nähen...), da permanent schwanger.

Der kurze Zeitrahmen, in der die Mutter sich ausschließlich dem Haushalt und den Kindern widmete, umfaßt vielleicht 40-50 Jahre des letzten Jahrhunderts. Selbst bei Adeligen hatte die Frau mit den Kindern wenig am Hut, wenn sie auch nicht arbeiten brauchte. Für die Kinder war das Kindermädchen da.

Wenn man also von der traditionellen Familie spricht, dann wäre das die Großfamilie. Die Kleinfamilie, wie wir sie kennen, entstand unter dem Druck der Neuzeit und ist vielleicht 200-300 Jahre alt. Die Kleinfamilie mit Mutter, die den Haushalt und die Kinder betreut ist ein Mückenschiß in der Geschichte und schon längst passe. Sie hat nicht mal 50 Jahre überstanden. Was IMO kommt ist die Kleinstfamilie mit Elternteil und Kind. Wir haben das ja schon recht häufig. Die Bedingungen stellt der Arbeitsmarkt. Und die Kleinstfamilie ist flexibel. In einer normalen Familie tust du dich immer schwer, einen Arbeiter woandershin zu versetzen. Der Partner hat ja auch seine Arbeit und kann nicht mitziehen. Bei einer Kleinsfamilie hast du dieses Problem nicht.
Außerdem ist da noch der Egoismus, sich keinem Partner anpassen zu wollen, der die Kleinstfamilie fördert.

In 20-30 Jahren hast du Samenbanken und künstliche Gebärmutter und du kannst dir dein Kind bestellen, damit du nicht so allein zuhause hockst.

Alternativen? Zuallererst müßte eine Trendumkehr bei den Scheidungszahlen gelingen. Dann gäbe es vielleicht noch Möglichkeiten.

--
Odin statt Jesus!
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