Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mißinterpretation

Odin, Thursday, 13.07.2006, 15:53 (vor 6918 Tagen) @ Nihilator

Die Kleinfamilie
mit Mutter, die den Haushalt und die Kinder betreut ist ein Mückenschiß

in

der Geschichte und schon längst passe. Sie hat nicht mal 50 Jahre
überstanden.


Da gebe ich Dir nicht recht. Sicher, allzulange gibt es diese Lebensweise
noch nicht. Nur Deinem Nachruf schließe ich mich nicht an - der Patient
ist nicht tot, er erfreut sich noch immer guter Gesundheit.
Die Kleinfamilie ist, allen dramatischen Entwicklungen und allen
staatlichen Zerstörungsmaßnahmen zum Trotz, noch immer die häufigste
Familienform mit Kindern. Und die Dinge deuten zur Zeit eher auf eine
Renaissance als auf weiteres Siechtum hin. Meinst Du nicht?

Die Kleinfamilie wird es sicher noch länger geben und auch die Mehrheit bleiben - wenn auch nicht mehr so deutlich, wie bisher. Immerhin ist eine normale Kinderzeugung reizvoller :-)
Aber ob die leibliche Mutter oder der leibliche Vater noch in dieser Kleinfamilie sind, ist eine andere Frage. Da wird es sicher noch Veränderung geben.
Was ich meinte, war die Kleinfamilie mit Mutter, die für Hausarbeit und Kinder abgestellt sind. Die hatte keine Zukunft und wird die seltene Ausnahme bleiben. Ich dachte eigentlich an die 50er-70er Jahre, in der diese die Hochzeit hatte, als ich sagte, daß sie nicht mal 50 Jahre überstanden hat. Später habe ich mal an meine eigene Kindheit gedacht, also an die 60er Jahre. Mir fiel nur eine einzige Mutter ein, die nicht gearbeitet hat und die ganze Zeit zuhause war. Ihr Mann war Dipl-Ingenieur. Alle anderen Mütter in meiner Nachbarschaft und im Freundeskreis meiner Eltern haben gearbeitet. Wann also war die Zeit, von der Klaus_Z spricht? So ähnlich gehen Feministinnen mit der Geschichtsschreibung um: Einfach was behaupten und hoffen, daß sich das rumspricht, daß das so war. Belege suchen ist zu mühsam.

Alternativen? Zuallererst müßte eine Trendumkehr bei den

Scheidungszahlen

gelingen. Dann gäbe es vielleicht noch Möglichkeiten.


Die Zahlen müssen sich ändern? Dann brauchen wir ja nur neue statistische
Methoden. Hat sich bei der Arbeitslosenzahl bewährt. :-)

Aber, im Ernst, was könnte getan werden, um die Stabilität von Familien zu
stützen statt zu untergraben? Wärst du für eine Wiedereinführung des
Schuldprinzips bei Scheidungen? Was hältst Du von dem hier gebrachten
Vorschlag, daß die Kinder in der Regel immer beim Verlassenen bleiben und
der Verlassende unterhaltspflichtig wird?

Das Schuldprinzip ist zweitrangig, obwohl Österreich anscheinend ganz gut damit fährt. Man müßte die Scheidungszahlen mal vergleichen.
Letztendlich ist die erste Bedingung, daß beide Partner für das Familieneinkommen sorgen. Wenn du einen Partner wirtschaftlich abhängig machst, kannst du kein Schuldprinzip fordern, weil dann der eine Partner gehen kann, wenn er Lust hat. Die "Schuld" ist ihm wurscht. Der andere Partner ist also abhängig. Diese Abhängigkeit muss verringert werden - schon während der Ehe. Geht sie aus irgendwelchen Gründen nicht gut, muss du etwas haben, was diesen wirtschaftlich schwächeren Partner auffängt. Das kannst du dann nennen, wie du willst, es wird letztlich ein Frauenhaus sein. Danach brauchst du etwas, damit der wirtschaftlich schwächere Partner wieder auf die Beine kommt. Da kannst du auch neue Namen erfinden, es werden aber letztlich finanzielle Hilfen und Unterstützung bei der Berufseingliederung sein, genau, wie wir sie heute haben. Arbeitgeber werden unter Druck gesetzt werden müssen, um diese Frauen, die 20 Jahre aus dem Job sind, wieder aufzunehmen. Quoten sind dann nur noch ein kleiner Schritt. Mit anderen Worten: Du hast letztlich wieder den gleichen Käse, wie wir ihn schon haben. Einzige Alternative: Frauen müssen sich selbst versorgen können und dürfen auch keine allzulange Pause darin haben.
Können aber beide Partner nach einer Scheidung eigenständig weiter leben, brauchst du das Schuldprinzip auch nicht. Keiner muss den anderen unterstützen. Nur der Kindesunterhalt und der Verbleib der Kinder muss geregelt werden. Wichtige Änderung ist aber: Jeder ist in dem Stand, in dem er vor der Ehe war. D.h. die Krankenschwester, die den Chefarzt geheiratet hat, ist danach eben wieder Krankenschwester.

Wesentlich effektiver wäre, die Hilfemöglichkeiten für eine Ehe auszubauen und ihnen das Ziel zu setzen, die Ehe zu fördern. Ich habe von "Eheberatungen" gehört, da wurde der Frau zur Scheidung geraten "Ja, wenn sie das für richtig finden, dann...". Der Mann traute seinen Ohren nicht. War er doch dort hingegangen, um die Ehe zu retten.
Auch finanzielle Anreize sind richtig, aber eigentlich auch schon gegeben. Ich kenne Ehen, die nur noch auf dem Papier stehen, weil die Scheidung zu teuer wäre.
Das Ehegattensplitting muss von einem Familiensplitting ersetzt werden.
Umgangskosten müssen von beiden getragen werden.
Der "Selbstverwirklichungswahn" muss aufhören....

Der Druck darf aber auch nicht so groß sein, daß jemand gezwungen ist, eine zerstörte Ehe aufrechtzuerhalten, obwohl die Situation nicht mehr tragbar ist. Da muss ein Gleichgewicht her.

Weitere Vorschläge gibt es sicherlich auch noch. Aber die Familienförderung ist eigentlich nicht so ganz mein Metier.

--
Odin statt Jesus!
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