Wenn der Mensch zur MenschIn wird - oder:

Wieviel »Gleichberechtigung« verträgt das Land?

How much »equality« the country can stand?

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"Eliten"-TV finanzieren? (Allgemein)

Nihilator ⌂ @, Bayern, Tuesday, 06.08.2013, 23:36 (vor 3913 Tagen) @ Narrowitsch

Schon mal RTL einen Tag lang oder mehrere verfolgt? Die Nachrichten? Die pseudo - dokumentarischen Seifenopern? Tendenzen festgestellt?

Ja. Nach unten. Bzw. nach oben, was meinen Mageninhalt angeht.

Die Öffentlich-Rechtlichen zerstören wäre töricht. Sie gehören statt dessen ins journalistische Fitness - Studio, zur Abmagerungskur und zur Weiterbildung, die ihren ursprünglichen Auftrag nachdrücklich vermittelt. Und natürlich der Macht enthoben, via KEF als Fass ohne Boden Bedürfnisse anzumelden. Sicher ist es hohe Zeit, allgemein akzeptierte Finanzierungsmodelle zu entwickeln. Dazu muss nicht etwa ein eiserner Besen durch das Personal gehen, sondern ein Lausekamm. Aber: Alles halbwegs Akzeptable, was ich in den letzten Jahren sah, flimmerte über die ÖR. Sie zu killen, wäre fatal.Nicht etwa weil es um meinen Geschmack geht, sondern um Restbestände Qualität.

Da ist schon was dran. Andererseits machen die ÖR den Niedergang ebenso mit, mit etwas Verzögerung und mit etwas mehr Skrupeln.

Seltsamer Weise kommt niemand auf die Idee, privaten Sendern mal auf die Pfoten zu schauen. Inklusive N-tv, Spiegel, Stern, N24 usw. Freilich ist das unpopulär, aber Information ist eben keine Ware, wie es die Rechte- und Informationsverwustungindustrie gern hätte.

Na, aber sicher ist Information eine Ware! Jede Nachrichtenagentur, jede Zeitung zu allen Zeiten in privater Hand ist der Gegenbeweis. Zu dem Punkt komme ich nochmal.

Ich sehe auch nicht, daß die privaten Medien nicht kritisiert werden, ganz im Gegenteil! Der SPEIGEL hat seinen verdienten Spitznamen schon weg, bei anderen ist es ähnlich. Der Tagesanlüger aus der Schweiz, der Kölner Stadtanzünder.. hattest Du die Meldungen registriert, welches Ansehen Journalisten aktuell noch genießen? Das bezog sich doch nicht nur auf den Staatsfunk.

Wer sich ein wenig mit den, ach so freien, gepriesen Medien der USA beschäftigt, weiß von der unglaublichen Affinität zu den jeweils Mächtigen.Immer wenn es darauf ankam.

Es hat sich aber bei den Amis auch immer einer gefunden, der bestimmte Dinge recherchiert und veröffentlicht hat, selbst hochgradig Staatsgefährdendes. Wenn ich da an Watergate, Iran-Contra und ähnliches denke... Ich finde, das spricht bei aller unstrittigen Primitivität und Degeneration schon für das amerikanische System. Unsere ÖR-Medien bringen schon auch Kritisches, aber immer in Maßen, so als Ventil (wie seinerzeit der Eulenspiegel in limitierter Auflage), vor allem aber: mit starker politischer Tendenz. Mollath im grün-rot regierten BaWü wäre lange nicht das Thema wie in der schwarzen harten Nuß Bayern. Von den grünen Kinderliebhabern hörst Du tendenziell gar nichts, von der Handvoll kinderfickender Katholiken waren die Medien von spät bis früh übervoll. Und DAS kotzt mich an!!

beim ÖR - Steine weg, ja, aber die Kirche im Dorf lassen.

Daß dieser Augiasstall reformierbar ist, würde ich ernsthaft bezweifeln. Zu sehr wuchert in dieses System längst die Politik hinein. Der Apparat ist ein staatsähnlicher, beamtenartiger, und an sowas hat sich noch fast jeder die Finger ausgebissen. Um da was zu ändern, bedarf es schon der Entschlossenheit und Skrupellosigkeit (=einfach mal paar von den verlogenen Hetzfressen an die Wand gestellt) eines Hitler oder Stalin. Und das ist ja auch irgendwie nicht gut, auf denn zweiten Blick.

Was ich mich frage: ist es eigentlich ein Naturgesetz, daß private Medien Müll produzieren und in Richtung Dekadenz marschieren? Wenn ich TV mal ausschließe, muß man doch klar sagen: nein. Die besten Zeitungen und Zeitschriften in aller Welt entstanden unter privater Führung und mit Gewinninteresse. Oder? Auch in Nachkriegsdeutschland - Spiegel und ZEIT waren ja nicht immer, was sie jetzt sind. Aber auch sie sind degeneriert, warum eigentlich?

Beim TV scheint es, verglichen mit Print, begünstigende Faktoren für Schrottformate zu geben. Qualität ist teuer, Schlechtes ist leicht und sehr billig gemacht. Trotzdem jede Wette: wenn ein starker Markt für Premium da wäre, dann gäbe es auch Premium-TV von Privatsendern. Und in anderen Ländern gibt es das m.W. auch.

Wenn ich nicht sehr irre, liegt das Problem also beim Abnehmer, der sich im Zweifel mehrheitlich für den Schrott entscheidet, in einer allzu bereitwillig degenerierenden Kundschaft. Die entscheidet sich frei. Dem setzt Du entgegen den Qualitätsanspruch von dem Markt teilweise entzogenen zwangsfinanzierten Medien. Die Frage ist, was das bringen kann. Eine Hebung des Gesamtniveaus ist nicht drin, solange Du die Entscheidung frei läßt. Das Ergebnis ist dann eigentlich ein (Pseudo-)Intellektuellen-TV für Leute, die was Besseres sind oder sich dafür halten, aber finanziert von der breiten Masse. Paradebeispiel dafür ist der Sender arte. Ich kenne niemanden, der diesen Sender mit einer Nummer <10 auf seiner Fernbedienung gespeichert hat (wenn überhaupt), ich kenne auch niemanden, der je zu mir gesagt hätte "ey, hast Du diesen geilen surrealistischen Film gestern bei arte gesehen?", und ich verkehre so allgemein weder in der Gosse noch am Stammtisch. Auf deutsch: für normale Leute existiert arte nicht, außer wenn sie mal "baise moi" oder einen japanischen "künstlerischen" (übersetzt:Porno) Film ungeschnitten zeigen (dann geht das Suchen aber los!) :-D

Es gibt also zwei Möglichkeiten: entweder ich bin Demokröte und akzeptiere die Mehrheitsentscheidung und den Massenwillen als Ausfluß einer überindividuellen Schwarmintelligenz. Dann aber sollte ich tunlichst die Entscheidungen der Massen auch respektieren.
Oder aber: ich sehe einen berechtigten Anspruch des Gemeinwesens darauf, daß jedes Individuum bestrebt sei, sich am oberen Rand seiner Möglichkeiten wiederzufinden (Interessanterweise ist das unter normalen Bedingungen erheblich deckungsgleich mit den individuellen Interessen!). Dann muß aber auch ein gewisser Zwang zulässig sein.
(Natürlich gibt es noch einen weiteren Weg: ich bin finanziell abhängig. Dann sind alle Überzeugungen eh für die Katz, und ich mache -natürlich in tiefster Überzeugung- was mein Arbeitgeber so verlangt. Da dies meist nicht Monsanto, sondern der Staat ist -der liebe, gütige, freigebige, total humanistische-, hab ich damit im Allgemeinen so viel Probleme wie 1936 ein guter Tschekist mit seinen Aufgaben).

Wieso soll also die breite Masse ein Eliten-TV finanzieren, wenn das nicht einmal mehr den Anspruch ihrer erzieherischen und bildungsmäßigen Verbesserung erhebt?


Grüßla,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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