Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Nationalstaaten sind sowieso bald Geschichte

Magnus, Tuesday, 30.05.2006, 20:18 (vor 6550 Tagen) @ Paul

Ich denke nicht in die falsche Richtung, sondern in zwei Richtungen, von denen dir die eine nicht gefallen hat und auf welche du dich beziehst.

Du beschreibst die derzeitigen Tendenzen eines Weltwirtschaftssystems, welches sich in den Ländern kaum oder nur unwesentlich unterscheidet und hauptsächlich von einer Amerikanisierung geprägt ist.

Erstaunlicher Weise sind - trotz kulturellen Verfalls - Kriege auf dieser Welt dennoch nicht weniger geworden, wie du es ja zukunftsorientiert propagierst. Kriege wurden ja auch nicht - ganz im Gegensatz zu deiner Behauptung - aufgrund unterschiedlicher kultureller Eigenarten geführt, sondern aufgrund von Machtfragen um Geld, Land, Rohstoffe, erhalt von Zins oder Wirtschaftssystemen, Opiumhandel, Diamantenminen, Erzbergwerke, Gold etc. Kultur - vorwiegend Religion - wurde immer nur vorgeschoben, war aber nie der Grund oder die Ursache. Mit der Abschaffung der Religion (Religion ist angeblich Gift) wurden Konflikte oder Mord und Todschlag in Kommunistischen Ländern aber auch nicht abgestellt und Frankreichs neuliche Zustände, die nur zum Teil sozial bedingt waren, sind letzten Endes das Ergebnis vieler Vernachlässigungen und Nachlässigkeiten, die es sich selbst mitunter durch seine Kolonialpolitik eingebrockt hat. Vielleicht werden ja aufgrund der Abschaffung von Nationalstaaten Zwischenstaatliche Konflikte "abgeschafft", jedoch dann "innerstaatliche" oder "innergesellschaftliche" neu geschaffen, bzw. durch Lobbyisten und Subkulturen geschürte Konflikte aufrechterhalten oder neu entstehen.

Der zweite Denkfehler, der m.E. dir unterliegt, ist das Kultur ausschließlich oder maßgeblich von der Wirtschaft abhängt. Da ist sicherlich zum Teil etwas dran, aber jede Wirtschaft hat sich an die Gesetze des entsprechenden Landes oder gar der Stadt zu halten. München hat z.B. den Bau von Hochhäusern bestimmter Größe untersagt, ganz einfach um ein gewisses Stadtbild zu erhalten - um beim von dir angesprochenen Beispiel der Architektur zu bleiben. Darüber hinaus kontrolliert nicht nur die Wirtschaft ein Land, sondern der Markt die Wirtschaft, und damit die Menschen, die den Markt durch Konsum bilden, wie die Menschen sich ja z.B. auch hier für eine Amerikanisierung leben. Wirtschaft ist auf Konsumenten angewiesen und ein Volk, welches langsam ausstirbt ist wirtschaftlich kontraproduktiv, deswegen hat derzeitiges Gesamtsystem - Große Schulden, immer weniger Konsumenten - so wenig dauerhaften Bestand, den du dir erhoffst oder von dem du ausgehst.

Spätestens, wenn dank starker Geburtenrate und durch Heirat Zugezogene einer immer größer werdende Islamisierung Deutschlands oder Europas vollzogen wird, würde auch bei dir der Ruf nach einem starken Nationalstaat, der deinen Kulturellen Gepflogenheiten mehr Achtung schenkt, laut werden, vor allem dann wenn in deinem Wohnviertel eine Moschee errichtet werden soll. Du oder viele andere sind ja nur solange zufrieden, solange die Entwicklung in ihre gewünschte Richtung geht, jedoch nicht wenn es eine Wendung annimmt, die man selbst nicht erwünscht. Es mag nämlich sein, dass "Einzelkulturen" sich auflösen, aber mitnichten alle. Überleben werden die, die nicht (kurzfristig) das meiste Geld erwirtschaften, sondern die langfristig den starksten Nachwuchs haben und ihre Kultur und Einheit bewahren. Mit dem Untergang von Kulturen, werden sich auch unter den "Heimatlosen" neue Subkulturen bilden. Die Menschen brauchen nämlich auch einen Mittelpunkt, einen Sinn. Das Dilemma haben wir ja zur Zeit: ein absolutes Durcheinander verschiedener Subkulturen und Ideologien und politischen Richtungen in einem durch Nachkriegspropaganda geschädigtem Deutschland, die alle miteinander konkurrieren und nur Mist erzeugen: das Ergebnis ist eine fallende Geburtenrate, gerade bei Intellektuellen. Wohin wird das führen? Mit Sicherheit ist diese Entwicklung nicht system- oder wirtschaftsstabilisierend.

Kinderreichtum ist derzeit hauptsächlich bei a) sozial schwachen (zu dumm zur Verhütung) oder b) tief religiösen zu finden (Überzeugung und Familienwerte). Ist in den USA genauso, wo Religion bekanntlich eine größere Rolle spielt. Islamische Familien haben nicht selten 5 oder mehr Kinder. Es gibt 1.5 Miard. Moslems auf der Welt, die darüber hinaus 90% vom Öl besitzen - und wenn du mich fragst, ist das die Zukunft. Diese werden überleben und die westliche Kultur und dessen Wirtschaftssystem wird zusammenbrechen - du gehst ja davon aus, dass das ewig weiterxistiert, wird es aber nicht. Wirf ein Blick auf die Entwicklung der Staatsverschuldungen der Westlichen Länder, insbesondere USA. Allein die Neuverschuldung durch Zinsen sprechen für sich. Die Schulden können inzwischen gar nicht mehr abgezahlt werden, d.h. irgendwann MUSS es einen Neuanfang geben. Und wenn es den wider mit Zinsen gibt, dann wird auch dieses System wieder zusammenbrechen usw. usf. Die Chinesen haben mit ihrer Ein-Kind-Politik und dem völlig überschätzen Markt übrigen auch keine rosigen Zukunftsaussichten. Und eines darf man nicht vergessen: Moslems leben in fremden Ländern in einer Parallelgesellschaft, d.h. Integration gleich Null. Sie übernehmen nicht die "Gepflogenheiten" der anderen Kultur - warum auch?

Den Untergang der westlichen Kultur oder Europas kann man nur entgegentreten, wenn man zurückfindet zu einem Europa der Vaterländer. Das dies nicht so kommen muss - ist klar, aber ich halte es - wie bereits erwähnt - für erstrebenswert, da sonst der von mir angesprochene Fall a eintritt bzw. eintreten wird.

Das derzeitige Weltwirtchaftssystem - mit seinen langsam unter der Zinslast zusammenbrechenen Plutokratien - sind einzig und allein nur dann dauerhaft existenzfähig, wenn a) Kriege geführt werden oder b) andere Länder, die für die "Weltwirtschaft" unbedeutend sind, da kleiner Markt, rücksichtslos ausgebeutet werden. Das nennen dann Menschen wie du "Globalisierung". Natürlich kommen dann noch andere Kriegsgründe dazu, wie kulturelle, rassische etc., aber die momentan oder in Vergangenheit proklamierten Kriegsziele von bspw. USA oder England, bzw. deren Lobbyisten sind doch nur die Vertuschung des Versuchs der Erhaltung von Einfluss und Macht, sowie dem Erhalt eines Weltwirtschaftssystems basierend auf dem Dollar.

Magnus


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