Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Patriotismus und Integration

Nihilator ⌂, Bayern, Wednesday, 31.05.2006, 15:50 (vor 6550 Tagen) @ Beelzebub

Hallo Beelzebub!

D'accord. Und wer es als akzeptable Freizeitbeschäftigung ansieht,
Ausländer halb oder ganz totzuschlagen, darf, sofern er diese Ansicht in
die Tat umsetzt, seiner vaterländischen Gesinnung im Knast frönen - aber
richtig schön lange.

Logo. Wobei eine solche Tat nicht anders zu bewerten ist, als wenn jemand Nicht-Ausländer prügelt; allein aus der Nationalität des Opfers entsteht kein mildernder, aber auch kein verschärfender Tatbestand. Aus der des Täters übrigens auch nicht - wenn sich eine vermeintlich rechte Gewalttat mal wieder als die eines Nicht-Nazis oder sogar eines Ausländers herausstellen sollte, wie es schon in Mölln, Solingen, Lübeck oder jetzt in Potsdam war.

Da hätte ich aber mehr von Dir erwartet. Ich kann ja gut verstehen, wenn
jemand auf seine Leistung stolz ist, aber sich was auf das Fleckchen Erde
einzubilden, wo man zufällig geboren ist, ist kaum anders, als
überkommener Standesdünkel von Adeligen, die sich allein wegen ihrer
Herkunft für was besseres halten als das 'gemeine Volk'.

Sehe ich nicht so. Aktive Auseinandersetzung mit der eigenen nationalen Identität, mit allen ihren positiven und negativen Seiten, ist durchaus eine eigene Leistung.

Im übrigen gefällt mir der 'Patriotismus' wie er in manchen anderen
Ländern praktiziert wird, auch nicht besser. Den gockelhaften
französischen Nationalismus, insbesondere mit seinen krampfhaften
Versuchen, die französische Sprache 'rein' zu erhalten, finde ich absolut
lächerlich, ebenso die bekloppte Angewohnheit der englischen
Boulevardpresse, vor jedem deutsch-englischen Fußballspiel die Schlachten
des 2. Weltkrieges noch mal zu schlagen.

Was Frankreich angeht: sicher artet das manchmal zur Lächerlichkeit aus. Aber im Kern ist richtig, was die Franzosen da praktizieren. Oder gefällt Dir das Dumm-Denglisch, wie es bei uns sogar staatlicherseits gepflegt wird?

Aus dem Parteiprogramm der NPD:

Deutschland muß wieder deutsch werden

Ein grundlegender politischer Wandel muß die menschenfeindliche
Integrationspolitik beenden sowie die deutsche Volkssubstanz

erhalten.

Das

Recht aller Menschen auf eine lebenswerte Zukunft, das Recht der

Völker

auf

Selbstbestimmung, auf kulturelle und nationale Identität, haben

Vorrang

vor

bedingungslosem, einseitigem und kurzsichtigem Gewinnstreben. Den
Angehörigen anderer Völker, die hier einen Arbeitsplatz auf Zeit
innehaben, muß die Möglichkeit gegeben werden, ihre kulturelle und
nationale Identität zu wahren. Dadurch ist ihnen auch die Rückkehr in

ihre

Heimatländer zu erleichtern.[/i]

Tja, Beelzebub, auch wenn ich weiß, woher das kommt: welcher Satz,

welche

Aussage genau ist falsch daran?

Bereits der erste Satz. Was ist bitteschön falsch an Integration von
Ausländern, die auf Dauer hier wohnen? Oder sind dir
'Parallelgesellschaften' lieber?

Tja, wenn die schon hier leben, ist das freilich richtig. Schadensbegrenzung eben. Falsch an Deinem Satz sind die Prämissen: DASS die auf Dauer hier leben, ist nicht gottgegeben und muß schon hinterfragt werden dürfen.
Es muß doch wohl erlaubt sein zu fragen, wollen wir überhaupt Zuwanderung und wenn ja, wieviel? Wieviel kann eine Gesellschaft überhaupt verkraften? Gibt es möglicherweise unter den Bewerbern solche, die wir aus eigennützigen Gründen bevorzugen, und solche, die wir möglichst zurückweisen sollten? Momentan entscheidet darüber ein Gutmenschen-Klüngel von Politikern, und zwar ohne jede Rücksicht auf die Meinung der Bevölkerung wie auch auf Folgen für diese.

"Integration" ist ein etablierter Gutmenschenbegriff (wie so viele) und das Denken wird offenbar regelmäßig eingestellt, wenn solche fallen.
Fragen wir uns doch mal ganz nüchtern: was bedeutet dieser Begriff eigentlich? Letztlich doch nichts anderes, als daß hier anwesenden Fremden mit mehr oder weniger sanftem Assimilierungsdruck ihre kulturelle und sprachliche Identität ausgetrieben werden soll, auf daß sie (oder ihre Nachfahren) auf lange Sicht möglichst spurenlos im großen Schmelztiegel aufgehen sollen. Das Ergebnis sind Leute, wie manche junge Türken in zweiter oder dritter Generation, die überhaupt keine Identität mehr besitzen. In der Türkei gelten sie als "die Almans", bei uns sind und bleiben sie Türken. Angesichts solcher massenhafter Entwurzelung kann ich den Vorwurf "menschenverachtend" schon nachvollziehen.

Und wie machen wir das mit der Integration praktisch? Eine Prüfung mit kulturellen und Werte-Fragen? Ich garantiere Dir, das gerade die bösen Buben dabei die besten Ergebnisse erzielen werden. Oder durch Sprachkurse? Nun ja, ich weiß nicht recht, ob es so eine grandiose Verbesserung ist, wenn ich den Satz "Isch stesch disch ab, du deutsche Schwein" künftig in perfektem Hochdeutsch vernehme. An den Problemen ändert sich nichts.

Ich glaube Dir auch gern, daß Du von den Konflikten in Deiner heilen Multi-Kulti-Welt nichts mitbekommst (oder mitbekommen willst?). Wegreden kannst Du trotzdem nicht, welche Verheerungen solche Ghettos wie Neukölln oder Kreuzberg in unseren Großstädten darstellen.


Gruß,
nihi

--
CETERUM CENSEO FEMINISMUM ESSE DELENDUM.

MÖSE=BÖSE

Fast ein Jahr lang suchte sie Hilfe bei Psychiatern, dann wandte sie sich Allah zu.


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