Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Patriotismus und Integration

Gastleser, Wednesday, 31.05.2006, 16:06 (vor 6550 Tagen) @ Nihilator


"Integration" ist ein etablierter Gutmenschenbegriff (wie so viele) und
das Denken wird offenbar regelmäßig eingestellt, wenn solche fallen.
Fragen wir uns doch mal ganz nüchtern: was bedeutet dieser Begriff
eigentlich? Letztlich doch nichts anderes, als daß hier anwesenden Fremden
mit mehr oder weniger sanftem Assimilierungsdruck ihre kulturelle und
sprachliche Identität ausgetrieben werden soll, auf daß sie (oder ihre
Nachfahren) auf lange Sicht möglichst spurenlos im großen Schmelztiegel
aufgehen sollen. Das Ergebnis sind Leute, wie manche junge Türken in
zweiter oder dritter Generation, die überhaupt keine Identität mehr
besitzen. In der Türkei gelten sie als "die Almans", bei uns sind und
bleiben sie Türken. Angesichts solcher massenhafter Entwurzelung kann ich
den Vorwurf "menschenverachtend" schon nachvollziehen.

Und wie machen wir das mit der Integration praktisch? Eine Prüfung mit
kulturellen und Werte-Fragen? Ich garantiere Dir, das gerade die bösen
Buben dabei die besten Ergebnisse erzielen werden. Oder durch Sprachkurse?
Nun ja, ich weiß nicht recht, ob es so eine grandiose Verbesserung ist,
wenn ich den Satz "Isch stesch disch ab, du deutsche Schwein" künftig in
perfektem Hochdeutsch vernehme. An den Problemen ändert sich nichts.

Ich glaube Dir auch gern, daß Du von den Konflikten in Deiner heilen
Multi-Kulti-Welt nichts mitbekommst (oder mitbekommen willst?). Wegreden
kannst Du trotzdem nicht, welche Verheerungen solche Ghettos wie Neukölln
oder Kreuzberg in unseren Großstädten darstellen.


Sorry, aber das ist Quatsch. Normalerweise läuft Integration so: Ein Ausländer(Mann/Frau) heiratet ein/e Deutsche/n und die bekommen Kinder. die wachsen vielleicht noch zweisprachig auf, spätestens aber die nächste Generation wird nur noch wenig wissen über das Land vom Opa/Oma.
In der Parallelgesellschaft wird aber die Ursprungsnationalität über Generationen hochgehalten, es werden nur Leute geheiratet die auch so denken und handeln. Diese Parallelgesellschaft hat auch nicht mehr viel mit der Gesellschaft des Ursprungslandes zu tun, wie man am Beispiel der Türken schön sehen kann, die fühlen sich in der Türkei nämlich auch nicht mehr zuhause, denn dort entwickelt sich die Gesellschaft auch weiter, aber anders. Und das sind Gründe für die Fehlentwicklung in Deutschland. Der Fehler war die Menschen als "Gastarbeiter" ins Land zu holen, man hätte von vornherein "ordentliche" Einwanderer aus ihnen machen sollen. So wurde unter dem Eindruck wieder in die Türkei zurückzukehren, die eigene mitgebrachte Kultur nie aufgegeben oder angepasst sondern gepflegt. Dazu kommen noch andere Einflüsse:

Präsident und Islamist Tayyip Erdogan, bei einer seiner Reden als Oberbürgermeister von Istanbul:

..."Die Demokratie ist nur der Zug, auf den wir aufsteigen, bis wir am Ziel sind.
Die Moscheen sind unsere Kasernen, die Minarette unsere Bajonette,
die Kuppeln unsere Helme und die Gläubigen unsere Soldaten"...


Dem ehemaligen bundesdeutschen Kanzler Helmut Schmidt verkündete der damalige türkische Regierungschef Sulayman Demirel:

?Bis zum Ende des Jahrhunderts müssen wir noch fünfzehn Millionen Türken nach Deutschland exportieren?. Der Sozialdemokrat wehrte ab: ?Das wird nicht stattfinden, das werden wir nicht zulassen? Doch Demirel beharrte: ?Warten Sie mal ab. Wir produzieren die Kinder, und Ihr werdet sie aufnehmen?. (Spiegel-Archiv)


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