Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @Odin - Ohne Kommentar...

Odin, Tuesday, 13.09.2005, 13:07 (vor 7003 Tagen) @ Ekki

Als Antwort auf: @Odin - Ohne Kommentar... von Ekki am 13. September 2005 09:35:

Welches Wort fällt uns da ein, wenn wir z.B. an die gehobenen Gesellschaftsschichten denken:
Richtig: Gouvernanten.[/u]

Noch lustiger wärs gewesen, wenn Du "Amme" geschrieben hättest.
Gouvernanten waren natürlich - so wie Mägte - Hausangestellte, die zur Betreuung von Kindern da waren. Daneben gabs - na, was wohl - den Hauslehrer, der sie ausbildete.
Die Schulpflicht ist erstmal uninteressant, Du kannst Dir bei den Römern ansehen, daß der Sklave, der für den Unterricht zuständig war, männlich war. Für pflegerische Tätigkeiten - da hast Du recht - gab es Kindermädchen, wie immer man die auch nannte.
Im Mittelalter wurde das Kind bereits ca ab dem 6 Jahr von der Mutter "entfernt". Ihre "Verwöhnung" wurde als schädlich für das Kind angesehen. Oft begann in diesem Alter auch schon die Berufsausbildung.
Natürlich muss man auch immer unterscheiden zwischen höheren Schichten und Bauern und Handwerkern.
Die Ausbildung zum Beruf übernahm immer der Vater und zwar schon sehr früh, obwohl meist auch die Frau im selben Beruf mitarbeitete. So genau läßt sich das damals nicht trennen. Es waren IMMER BEIDE an der Kindererziehung beteiligt. Wobei - und vielleicht meinst Du das - ein leichtes Übergewicht vor dem 5-6 Lebensjahr auf weiblicher Seite und ein leichtes Übergewicht (das immer stärker wurde) nach dem 6-7 Lebensjahr auf männlicher Seite war.

Ein Besuch im Museum mit den dortigen Bildern von Dorflehrern (ich glaub ich hab noch nie eine Dorflehrerin gesehen, außer bei den Waltons und der "kleinen Farm") hilft auch, ein feministisch geprägtes Bild von Kindererziehung gerade zu rücken.

Man könnte jetzt als kleinen Exkurs noch hinzufügen, daß in die Erziehung des Kindes auch viele andere Personen eingebunden waren. Das Kind - und zwar schon ab dem 1. Lebensjahr - ist in der Lage, zu 3-4 Personen guten Kontakt aufrechtzuerhalten. Das heißt, daß ältere Geschwister, Onkel, Tanten, Knechte und Mägdte durchaus einen wichtigen erzieherischen Einfluß nehmen konnte. Je älter das Kind, umso mehr Personen.

Es konnten also durchaus VIELE Personen sein - wichtig war nur, dass es immer DIESELBEN sind!

Als Lektüre könnte ich hier Shahar - Kindheit im Mittelalter empfehlen.


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