Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Abtreibung und Adoption

Maesi, Monday, 28.11.2005, 21:14 (vor 6926 Tagen) @ noname

Als Antwort auf: Abtreibung und Adoption von noname am 28. November 2005 06:01:

Hallo noname

Gestern war ich auf diversen Internetseiten unterwegs. Unter anderem auch auf [www.destatis.de]. Ich stieß dort auf überraschende Zahlen:
Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland 1996 - 2004: ca. 130.000 p.a.
Auf http://www.moses-online.de/web/45 stieß ich auf eine Tabelle mit verschiedenen Kennzahlen zum Thema Adoption. Eine Spalte dort gibt die Anzahl der Adoptionsbewerbungen jeweils am Jahresende von 1995 - 2004 an: von 19.426 im Jahr 1995 fällt die Anzahl der Bewerber in 2004 auf 10.045 zurück.
Die Schwangerschaftsabbrüche sind seit einigen Jahren also relativ konstant, während das Interesse an Adoptivkindern offenbar stark nachgelassen hat. Meine Frage an die Abtreibungsgegner - die ja recht gern mit der Möglichkeit auf Adoption das Recht des Fötus auf Leben verteidigen - lautet:
Wo sollen die anderen 120.000 Kinder hin? Wer soll sie versorgen? Wie soll man sie (finanziell) über mehrere Jahre hinweg versorgen?

Besten Dank fuer die Recherche. Deine Frage ist einfach zu beantworten: der Staat waere fuer die Versorgung der 'ueberzaehligen' 120'000 Kinder zustaendig, so wie er ja auch Sozialhilfe an Menschen ausrichtet, die aus verschiedenen Gruenden nicht vollumfaenglich selbst fuer ihren Lebensunterhalt aufkommen koennen. Dazu muessten allerdings die entsprechenden Infrastrukturen (z.B. Waisenhaeuser) aufgestockt werden, was einige Jahre in Anspruch naehme und sicher nicht billig waere; parallel dazu koennte eine gewisse Zahl der Kinder auch in Pflegefamilien untergebracht werden verbunden mit entsprechenden staatlichen Zuschuessen. Desweiteren muesste man ueberlegen, ob die horrend hohen Anforderungen, die an adoptionswillige Paare gestellt werden, in dieser Form tatsaechlich sinnvoll sind. Durch tiefere Anforderungen koennte man die Nachfrage nach Adoptivkindern ebenfalls noch etwas stimulieren. In diesem Zusammenhang waere beispielsweise auch interessant, wieviele Paare sich ihr Adoptivkind (womoeglich illegal) aus der Dritten Welt 'importieren', weil sie ansonsten keine Chance haben, zu einem Kind zu kommen.

Gruss

Maesi


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