Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Magnus, Ekki, noname

noname, Friday, 02.12.2005, 00:06 (vor 6923 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Re: @Sven & Anwortenschreiber von Magnus am 01. Dezember 2005 13:23:04:

Hallo!

Die Lebensqualität der Geborenen geht nach meinem Wertemaßstab dem ungeborenen Leben eindeutig vor. - Ekki

<ul>Das stand doch gar nicht zur Diskussion hier. Es ging um die Argumentation, dass Abtreibung besser sei, als Kinder ohne Eltern aufwachsen zu lassen. - Magnus</ul>

Wenn dem so ist, Magnus, dann haben wir beide aneinander vorbeigeredet. Ekki gibt in einem prägnanten Satz exakt meine Aussageabsicht wieder. Der Verweis auf Elternlosigkeit war als ein Beispiel von vielen für ein Leben mit mangelnder Lebensqualität gedacht. Als Ausnahme wäre das Aufwachsen ohne Eltern natürlich kein Problem, aber Kinder auf breiter Basis in öffentliche Verwahranstalten zu stecken, nur um das 'Prinzip des Lebens' zu wahren, kanns nicht sein.

<hr>

Aus einem anderen Posting:

Ich schrieb:

Sollte man es den 120.000 wirklich zumuten, ohne Eltern aufzuwachsen?

Du hast geschrieben:

Wenn dem so wäre - was es nicht ist, siehe anderen Beitrag - ...

... ob es nun 120.000 werden würden oder nicht, darüber liesse sich trefflich streiten.

... rechtfertigt der Umstand ohne Eltern aufzusetzen tatsächlich die existenzielle Vernichtung? Den Fehler, den alle Abtreibungsbefürworter machen ist, dass sie immer glauben den Maßstab gefunden zu haben, für das was ein lebenswertes oder lebenunwertes Dasein ist.

Haben Abtreibungsgegner nicht auch einen Maßstab, wenn sie die Frage nach der Lebensqualität völlig ausblenden? Natürlich haben sie einen, nur eben einen anderen, rigoroseren. Bei solchen Fragen stelle ich immer zwei Bilder gegenüber: Auf dem einen Bild sehe ich einen wachsenden empfindungslosen Zellhaufen, der - teilweise zur Sicherheit nochmal betäubt - von einem Abtreibungsarzt abgesaugt wird und davon nichts mitbekommt. Auf dem anderen Bild sehe ich dann Fernsehbilder verwahrloster, verhungerter, abgemagerter, trauriger Kinder, die von ihren Eltern vernachlässigt wurden oder Kinder, die aus dem Heim abgehauen sind und sich nun auf der Strasse prostituieren, um sich Geld für Drogen leisten zu können. Diese Kinder empfinden ganz bestimmt etwas, sie haben Schmerzen, Gefühle, Charakter, Persönlichkeit, Träume etc.. Bei Vergleich beider Bilder, kommt mir im zweiten Bild die Galle hoch, soetwas macht mich einfach nur wütend. Beim Fall Jessica gings mir ähnlich. Ich wäre beinahe vom Stuhl gefallen, als dann tatsächlich einer der vehementen Abtreibungsgegner (mit seinen hohen Idealen) die Schuld des Vaters relativieren wollte, indem er ihn als per Gesetz handlungsunfähig gemachten Vater charakterisierte.

Letzten Endes könnten es aber die 120.000 Individuen, über deren Dasein so leichtfertig hier im Forum so leichtfertig lamentiert und das Recht auf Existenz so kurzer Hand vom Tisch gewischt wird, nur selbst entscheiden.

Ich akzeptiere es als deine Meinung. Mehr kann ich dazu nicht sagen, ausser, dass ich das anders sehe. s.o.

Denn wo fängt denn nun ein lebenswertes Dasein an? Du möchtest schließlich auch nicht, dass jemand anderes darüber entscheidet, ob du ein lebenswertes Leben führst oder nicht.

Und hier hinkt der Vergleich wieder. Ich bin nämlich kein Fötus.

mfg
noname


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