Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Mal nachgefragt ...

noname, Tuesday, 29.11.2005, 00:36 (vor 6926 Tagen) @ Conny

Als Antwort auf: Re: Abtreibung und Adoption von Conny am 28. November 2005 21:11:

hallo noname,
ich frage mich jetzt echt, ob es in den 80ern in westdeutschland soviel mehr neugeborene gab, die in heimen aufwuchsen. auch damals war es so, daß es nicht genug zur adoption freigegebene kinder gab. damals haben sich sicher die frauen eher mit der natur abgefunden, daß sex hauptsächlich zur reproduktion da ist und nicht einfach mal aus spaß gemacht wird bzw. als matratzensport gesehen wird.
damals war es einfach so: "aus spaß wurde ernst. ernst ist heute 3 jahre alt". für den mann ist es im übrigen noch heute so. zur natur kam die frau mit ihrer psyche noch dazu.

Hallo Conny!

Hilf mir bitte. Du scheinst eine Parallele ziehen zu wollen zu Ereignissen in den 80ern. Mir ist nicht ganz klar worauf du hinauswillst. Wenn ich deine Behauptung, dass es in den 80ern mehr zur Adoption bereite Eltern gab, übernehme, dann stimmt es mit dem aktuellen Status Quo überein. Meine These ist ja, dass sich das Verhältnis (potentielles Adoptionspaar)/(Anzahl der Adoptivkinder) ---> heute (11)/(1) nach einer Durchsetzung der Forderung der Abtreibungsgegner (Jeder Fötus soll leben) geradezu umkehren würde. Mir ist kein Ereignis in den 80ern bekannt, das eine ähnliche Wirkung hätte erzielen können. Insofern kann ich die Vergangenheit nicht zu Rate ziehen. Wie gesagt, es wäre nett, wenn du dein Posting näher erläutern könntest.

ich will nur einen der befürworter erleben, daß sie sich nach einer abtreibung die schuld am tod eines kindes zuschieben. dann noch auf seiten gehen wie www.pro-leben.de oder www.babycaust.de. oder noch schlimmer: sie durften schon eine geburt erleben und hinterher werden sie damit konfrontiert.

Das ist mein Hauptproblem in Sachen Abtreibung. Bei Babycaust bin ich (wenn ich das jetzt richtig zuordne) auf blutige Bilder abgetriebener Föten gestossen. Derartige Bilder verfehlen ihre Wirkung nicht. Wer sieht schon gerne Blut und rotverschmiertes Metall? Ich frage mich also, ob einem wegen des Gedankens, dass da ein Emryo/Fötus zu Tode kam übel wird oder einfach nur deshalb weil man als Nichtmediziner den Anblick von Blut nicht gewöhnt ist. Ein weiterer Aspekt, der mich störte, war die teilweise falsche Kennzeichnung der Bilder. 5 Monate alte Föten werden als 3 Monate alte Föten ausgewiesen ... Es wird alles unternommen, um empfindlose Zellhaufen zu Menschen zu machen. Es soll also mit unfairen und verlogenen Mitteln ordentlich Stimmung gemacht und schlechtes Gewissen produziert werden. Ich empfinde das als ziemlich heuchlerisch, da jene Seiten von Menschen, die mit hohen moralischen Ansprüchen die Abtreibungsdebatte führen, gestaltet werden. Pro-Leben ist insofern etwas besser, als dass sie dort wenigstens die Entwicklungstadien im Bauch der Mutter auf mehreren Bildern darstellen. Die Bilderreihe ist also unblutig. Was mir bei Pro-Leben aufgefallen ist: Stattdessen sind die Bildbeschreibungen manipulativ. Ein 7 Wochen alter Embryo wird dort zum puzelbaumschlagenden Kind, das vermutlich auch lachend schaukeln würde, wenn es in der Gebärmutter einen Spielplatz gäbe.

auch wenn kinder für den mann ein unkalkulierbares finanzielles risiko darstellen, so ist das doch ein winzig kleiner mensch, der bei einer abtreibung getötet wird.

Und eben hier scheiden sich die Gemüter. Mensch Conny. Mal angenommen die Frau erfährt bereits in der 3 SSW von ihrer Schwangerschaft. Der Emryo besteht aus vielleicht - wassweissich - 100.000 Zellen und ist 1,5 cm groß. Da wird eine Frau doch in Anbetracht der Verantwortung und Konsequenzen noch überlegen dürfen. Warum soll das Interesse des Embryos in diesem Stadium schwerer wiegen als das Interesse der Mutter? Und wenn sie die Entscheidung nicht unnötig verschleppt, ist der Embryo in der Regel nach der 7.-9- SSW weg.

kinder haben für eine frau ja nicht nur gesundheitliche risiken. sollen nicht durch kinder bestimmte krebsarten seltener sein?

Ich fürchte das Argument wird keine Schwangere überzeugen. Gehst du zu einer Schwangeren, die sich mit dem Gedanken trägt ein Kind abzutreiben und sagst ihr:

"Hey, und gesund isses auch noch!"

freundliche grüße
Conny

mfg
noname


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