Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption

Ekki, Wednesday, 30.11.2005, 19:47 (vor 7090 Tagen) @ Conny

Als Antwort auf: Re: @Conny und alle - Re: Abtreibung und Adoption von Conny am 29. November 2005 11:25:

Hallo Conny!

Hallo Ekki,

Hallso Conny!

damals haben sich sicher die frauen eher mit der natur abgefunden, daß sex hauptsächlich zur reproduktion da ist und nicht einfach mal aus spaß gemacht wird bzw. als matratzensport gesehen wird.

Genau das ist das Kernproblem.
Und da wiederhole ich gerne noch einmal:
Ich erhebe meine Stimme für diejenigen, die Sex als Spaß und Matratzensport betrachten - und von denen vielleicht nicht jeder sich traut, dieses sich selbst (geschweige denn anderen!) in dieser Deutlichkeit einzugestehen.

wer spaß haben will, sollte auch so verantwortlich sein und sicher verhüten. das kann heute nur die frau. ich kann doch auch nicht aus spaß mit 100 km/h durch durch die stadt fahren, dadurch einen unfall produzieren und dafür nicht verantwortlich sein wollen. spaß kann auch folgen haben.

Zum einen weißt Du sicherlich selber, wie es um die Möglichkeit des Mannes steht, sich zu beherrschen. Nur allzu leicht kann man - äh: frau - einem Mann ein Kind andrehen. Umgekehrt findet der Mann auf Seiten der Frau keine so stürmische sexuelle Bereitschaft vor, die er nach Belieben instrumentalisieren könnte. Außderdem: In puncto Verhütung entspreche ich ganz dem Feindbild der Frauenbewegen. Will sagen, meiner Meinung nach soll die Frau verhüten, damit ich nicht mit dem Kondom rumfummeln muß.

Wenn die Frauen sich "mit der Natur abfanden", dann mußten zuvörderst die Männer sich mit etwas abfinden - damit nämlich, daß die Verhütungsfrage nicht geregelt war und auch "schon mal" ein unerwünschtes Kind dabei herauskam.
Meine Wunschvorstellung wäre eine Welt, in der
a) Sex und Fortpflanzung getrennt sind,

das wird nicht so recht funktionieren. wußtest du, daß man eine frau zum sex animieren kann, wenn man sie mit einem säugling zusammen bringt?

Ein Grund mehr, das Onanieren zu bevorzugen.

sex ist nun mal zur fortpflanzug da und wer das trennen will macht das ganze nicht besser. kinder, die durch einen technischen akt entstehen werden sich auch nicht so geliebt, als kinder, die auf natürliche weise entstehen.

Eine Automatik von Sex und Fortpflanzung gibt es nur im Tier- und Pflanzenreich.

Die Ablehung künstlicher Empfängnisverhütung habe ich bisher ausschließlich[/u] auf religiöser Grundlage erlebt. Auf dieser Grundlage stehe ich nicht.[/u]

Es gibt keinen Automatismus, demzufolge Menschen, die gegen ihren Willen Eltern geworden sind, früher oder später Liebe zu ihren Kindern entwickeln.

Kinder zeugt man, weil man sie von ganzem Herzen liebt, oder man läßt es bleiben.

b) die "Moral"-Apostel, die den Sex mit "Sündhaftigkeit" belasten, im Irrenhaus sitzen und keinesfalls[/u] als Erzieher auf die junge Generation losgelassen werden,

ich muß sex nicht als etwas sündiges sehen, auch wenn daraus ein kind entstehen kann.

Nein, aber solange es Menschen gibt, die Sex als etwas Sündiges sehen, solange muß man sich ihrer erwehren. Das geschieht entschieden zu wenig.[/u]

c) auch Männer ohne das Wissen und gegen den Willen der Frauen verhüten können.

das ist eine möglichkeit, den sex gerechter zu machen. ein mann muß genauso sicher verhüten können wie eine frau. das geht nur, wenn der männliche samen nicht zeugungsfähig ist. erst dann wird auch die politik wieder auf den mann blicken und ihm kinder schmackhaft machen.

Da sind wir uns ja offenbar einig.

Zum Schluß noch dies:
An dieser Frage entlang verläuft eine tiefe Spaltung auch innerhalb der Männerbewegung. Es ist aus meiner Sicht dringend notwendig, daß diese Differenz mit aller Offenheit und Schonungslosigkeit thematisiert wird. Sonst gewinnen am Ende doch wieder die "Lebens-Schützer", die anderen Menschen deren Lebensentwurf durch nicht erwünschte Kinder versauen[/u].

diese differenz verläuft sicher entlang derjenigen männer, die ein kind haben bzw. kein kind haben.

Ich meine, präziser müßte es heißen: Zwischen denjenigen Kinderlosen, die sich Kinder wünschen, und denjenigen, die dies nicht tun.

Bei Bedarf stelle ich gerne zum wiederholten Male Ester Vilars Kapital von der "Passiven Vergewaltigung des Mannes" aus dem Buch "Heiraten ist unmoralisch" ins Forum. Einstweilen nur der Schlußabsatz dieses Kapitels, in dem Ester Vilar die Untat, einen Mann gegen dessen Willen zum Vater zu machen, bewertet:
"Ist ein schrecklicheres Gefühl der Ohnmacht vorstellbar als das eines auf so brutale Weise um seine Träume gebrachten Menschen? Ist eine gemeinere Demütigung denkbar als diese unter dem Mantel der Zärtlichkeit vollbrachte Infamie? Gibt es einen Alptraum, der, wie dieser, ein Leben lang dauert?"
Dem ist nichts hinzuzufügen!

die sache kinder und heiraten ist für die frau nur unmoralisch, so lange in diesem bereich keine geschlechtergerechtigkeit vorhanden ist. wenn eine frau durch eine "passive vergewaltigung" keine vorteile hat, wird es die "passive vergewaltigung" auch nicht mehr oft geben.

Ich würde gern in einer Gesellschaft leben, in der das politisch durchsetzbar wäre und auch durchgesetzt würde.

Freundliche Grüße von

Ekki


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