Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Falsch gerechnet

susu, Wednesday, 19.07.2006, 03:53 (vor 6931 Tagen) @ Paul

Ich gehe jetzt mal nicht im Detail auf deine ganzen Denkfehler ein, nur
einen sehr wichtigen Punkt greife ich mal raus: Es gibt nicht nur einen
Bundeshaushalt, sondern auch Länderhaushalte. Insgesamt haben wir in
Deutschland eine Staatsquote von rund 50%. Bezogen auf das BIP
(Bruttoinlandsprodukt) von rund 2200 Milliarden Euro heisst das, daß die
gesamten Haushaltsausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden momentan rund
1100 Mrd pro Jahr betragen.

Das ist falsch gerechnet, denn die Staatsquote, die du nennst beinhaltet die Sozialversicherungen, die eben nicht Bestandteil des Haushalts sind. Die Haushalte von Kommunaler bis Bundesebene machen nur ca. 25% aus, damit sind wir bei 550 Mrd.

Bei einer Höhe von 800 Euro pro Person und 60
Mio Empfängern über 16 Jahren würde dieses Bürgergeld insgesamt lediglich
52% des "Gesamthaushalts" betragen.

104%

Ungefähr in diesem Bereich (habe
genauen Zahlen gerade nicht im Kopf) dürften die Gesamtausgaben für
Sozialleistungen derzeit auch liegen. Von einer Nichtfinanzierbarkeit kann
also keine Rede sein.

Pflegeversicherung kostet ca. 18 Mrd., bei ca 2 Millionen Leistungsempfängern haben diese Im Schnitt Kosten von 9.000?, also 750? im Monat. Bleiben im Schnitt 50? für Miete, Nahrung, Bekleidung... Irgendwie kommt man da mit dem bGe nicht weiter... Zumal die Kosten eben nicht gleichverteilt sind, wer jetzt Pflegestufe III ist, benötigt allein für die Pflege mehr Geld als die 800?.

Das gleiche gilt für Krankenkassen: Wer teure Medikamente benötigt bekommt ein Problem. Bei einem Kostenvolumen von ca 240 Mrd.?, ist das Gesundheitswesen ein nicht zu unterschätzender Faktor, den man nicht ohne weiteres durch das bGe ersetzen kann. Pro Nase kostet das nämlich im Schnitt 250?...

Dabei ist noch nicht einmal berücksichtigt, daß ein BGE in Kombination mit
einer radikalen Steuerreform, bei der nur noch eine Mehrwertsteuer erhoben
wird, einen unglaublichen Standortvorteil für Deutschland bedeuten würde.

Richtig: Dumpinglöhne. Wenn man das durchrechnet (http://37082.rapidforum.com/topic=102575152870):
"2500 Euro, vorher verteilt:
1125 Arbeitnehmer
1050 Sozialversicherungen
325 Staat

Nachher:
1125 Arbeitnehmer
-500 Staat (Oh, Oh)
1875 Arbeitgeber"

Und das schon bei einem bGe von 500?.
Bei 800 Ocken ergäbe das sogar:
1125 Arbeitnehmer
-800 Staat
2175 Arbeitgeber

Eine Arbeitsleistung würde im Schnitt um 87% billiger. Ein angestellter Klemptner (mit Meisterbiref) verdient aktuell im Schnitt 13?/Stunde, nach der Reform macht er einen 1-Euro-Job. Bei Steigenden Preisen versteht sich. Und wenn er krank wird, geht er eben drauf.

susu


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