Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Werden verunsicherte Männer zum Macho?

Garfield, Friday, 06.01.2006, 18:44 (vor 6887 Tagen) @ Nikos

Als Antwort auf: Re: Werden verunsicherte Männer zum Macho? von Nikos am 06. Januar 2006 00:15:

Hallo Nikos!

"Wohl noch eine schlechtgemachte Studie."

So schlecht fand ich die Studie gar nicht. Immerhin zeigt sie, daß viele Männer offensichtlich bereit sind, sich zu verbiegen, um männlicher zu wirken und den Frauen so besser zu gefallen. Und daß Frauen dazu umgekehrt wohl weniger bereit sind.

"Erwartetes Verhalten der Gesellschaft wird nicht berücksichtigt."

In der Studie ging es ja auch um "männliche Überkompensation". Sie hat lediglich gezeigt, daß es so etwas gibt. Die Beweggründe dafür wurden offenbar nicht untersucht.

"Der sozialer Druck ist nicht immer schön, aber, außer Realität, ist er mehr als nur manchmal wirklich notwendig."

Jain. Oft ist es so, daß der soziale Druck in früheren Zeiten zwar mal sinnvoll war, heute aber nicht mehr. Dann finde ich es schon positiv, ihn zu hinterfragen.

"Eigene männliche Wunsche werden nicht berücksichtigt."

Na ja, da in dieser Studie offenbar viele Männer erst einen Geländewagen wollten, nachdem ihnen eher weibliche Charakterzüge bescheinigt worden waren, gehe ich davon aus, daß sie sich eigentlich gar keinen Geländewagen wünschten, sondern daß sie nur glaubten, einen zu brauchen, um ihre Männlichkeit zu beweisen. Übrigens werden gerade große, teure Geländewagen gern von Frauen gekauft...

"Selbst wenn Männer "männlicher" wirken wollen, sei es durch ein Auto oder die Befürwortung von Krieg, so ist zunächst ihr Wunsch und sie dürfen es."

Klar.

"KEINE Frau nimmt den netten Fußgänger mit ins Bett und läßt lieber den ebenso netten Porschefahrer links liegen."

Apropos Porsche: Meine Schwiegermutter regte sich neulich gerade wieder über ihre Schwester auf. Die ist geschieden, lernt ständig neue Männer kennen und läßt die immer wieder sausen, weil ihr keiner gut genug ist. Der eine sieht nicht gut genug aus, der nächste hat nicht genug Geld, der übernächste hat kein Uni-Diplom... Nun redete irgendein Bekannter über einen Freund von ihm und erwähnte, daß der mit seinem Porsche mit 220 km/h über die Autobahn gefahren wäre. Die Schwester meiner Schwiegermutter hatte vorher die ganze Zeit gelangweilt dagesessen, aber kaum war das Wort "Porsche" gefallen, sah sie sofort auf und war plötzlich ganz Ohr... :-) Das war so deutlich zu sehen, daß es meiner Schwiegermutter sofort auffiel, und darüber hat sie sich dann so aufgeregt.

"Großes Auto, Verteidigung Aggresoren gegenüber, usw wird als Machoverhalten abgetan."

So verstehe ich das nicht. Ich denke, es wurde als Machoverhalten abgetan, weil es nicht dem wahren Charakter der männlichen Versuchspersonen entsprach, sondern nur etwas war, wozu sie sich durch die Umstände genötigt sahen. Genau das verstehe ich auch unter einem Macho: Für mich ist das jemand, der nur besonders männlich wirken will und dafür Dinge tut, die er sonst gar nicht tun würde.

"Machoverhalten ist nicht oer se schlecht!"

Ich denke, du verstehst darunter etwas Anderes als ich. Du meinst wohl eher männliches Verhalten, bzw. das, was man traditionell darunter versteht. Das finde ich okay, wenn es echt und sinnvoll ist. Aber diese Möchtegern-Supermänner, die nur eine Show abziehen, weil sie glauben, so männlich zu wirken, finde ich auch eher albern. Die spielen nur Männer.

"Das ist wohl der Traum jeder Feministin!"

Der Witz ist, daß Feministinnen ja auch oft gar nicht wissen, was sie wirklich wollen oder daß sie ihre wahren Wünsche verdrängen. Einerseits fordern sie den "neuen Mann", der auch mal als Hausmann zu Hause bleibt, andererseits geben sie dann bei Umfragen aber auch an, daß ihr idealer Partner mindestens soviel verdienen muß wie sie selbst... Und ganz selbstverständlich würden sie mehrheitlich auch nie dauerhaft mit einem "neuen Mann" zusammen leben wollen.

Martin van Creveld hat wohl recht, wenn er in seinem Buch "Das bevorzugte Geschlecht" schreibt, daß der Feminismus nichts weiter ist als eine riesige, kollektive Klage, weil Frauen nun einmal gern klagen, um sich so Vorteile zu verschaffen.

Viele Feministinnen denken offensichtlich noch nicht einmal darüber nach, ob ihre Klagen wirklich sinnvoll sind - Hauptsache, frau kann sich beklagen. So forderten sie in den USA mal, daß ein Gesetz, das Frauen Überstunden verbot, gekippt werden sollte. Als das geschehen war und nun auch Frauen Überstunden schieben mußten, nahmen Feministinnen das zum Anlaß, um sich darüber auch wieder zu beklagen...

Oder die seit der Tsunami-Katastrophe immer wieder von Frauen-Organisationen verbreitete Behauptung, daß vor allem Frauen unter den Opfern dieser Katastrophe gewesen wären: Diese Behauptung soll offensichtlich dazu dienen, die Tatsache, daß diese Organisationen üblicherweise nur Frauen unterstützen, zu rechtfertigen und ihnen noch mehr Spenden- oder Steuergelder einzubringen. Selbst wenn diese Behauptung wahr wäre, könnte sie aber doch logischerweise nur die gegenteilige Konsequenz haben. Denn wenn durch die Katastrophe vor allem Frauen gestorben wären, dann würde das bedeuten, daß die Überlebenden überwiegend Männer sind. Hilfe für Tote macht keinen Sinn, also müßte man dann konsequenterweise vor allem Männern helfen! :-) Den Mitarbeiterinnen dieser Organisationen ist das offenbar noch nicht klar geworden, weshalb sie weiter diesen Unsinn verbreiten.

"Das ganze Getue von eine bessere Welt durch den Feminismus ist leider nicht und wieder nicht mehr als nur Penisneid."

Ich denke, da stecken noch andere Motivationen dahinter, allerdings sind viele davon auch nicht besser, eher im Gegenteil. Von der Penisneid-Theorie halte ich sowieso nicht viel.

Freundliche Grüße
von Garfield


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