Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Was ist ein Macho?

Odin, Sunday, 08.01.2006, 15:55 (vor 6885 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Was ist ein Macho? von Wodan am 07. Januar 2006 22:20:

Das Ergebnis deckt sich mit dem, was ich bei vielen Jungen sehe und ich finde die Untersuchung daher gut: Viele Männer wissen nicht mehr, was Männlichkeit ist. Sie verwechseln Männlichkeit mit schnell Auto fahren, Gewalt ausüben, cooles Auftreten, Ablehnung von "kindlichem", Zigaretten rauchen, Alkohol trinken usw.

Ich hätte mal gern 2 Dinge präzise auf den Punkt gebracht:
1. was ist in Deinen Augen Männlichkeit? Und
2. was soll denn bloß ein Macho sein?
Vor allem von letzterem habe ich noch nirgends eine klare (nicht wertende, auch nicht implizit wertende!) Definition gehört. Vielleicht weil sich die Mühe niemand machen will?
Ein "wissenschaftlicher" Text ist nämlich nicht gut lesbar, wenn andauernd mit unhinterfragten Journalisten-Begriffsbildungen versucht wird Stimmung zu machen als wäre man bei der Boulevardzeitung.
Gruß
Wodan

Natürlich wirst Du Dich bei der Frage nach Männlichkeit/Weiblichkeit erstmal mit Klischees beschäftigen müssen. Die stimmen ja auch irgendwie.
Es ist unerheblich, ob Männlichkeit genetisch begründet ist, oder sozial - irgendein Verhalten wird als männlich oder unmännlich gewertet.
Ein Macho ist für mich nun ein Mann, der nur nach diesen "Forderungen" handelt, also nicht nach eigenem Interesse und Willen, sondern nach dem, was er oder die Gesellschaft für vordergründig männlich hält.
Und zwar geht es hier in der Regel immer um äußerlich sichtbares Verhalten. Innere Werte sind dabei eher unerheblich, da es ihm nur um ein Bild von Männlichkeit geht, nicht um die innere Einstellung dazu: Bart, Größe, Auto, Zigarre, Trinken... Das ist für den Macho Männlichkeit.

Für einen "männlichen" Mann sind die Äußerlichkeiten eher unwichtig. Er kann sogar ohne mit der Wimper zu zucken genau das Gegenteil nach außen tun, weil er sich seiner Männlichkeit sicher ist. Ein Macho bekäme da schlotternde Knie. Gerade seine unsichere Männlichkeit zwingt ihn zu betont "männlichem" Verhalten - was innen NICHT ist, muß außen überhöht dargestellt werden.
Das sieht man häufig gerade bei Jugendlichen, die da noch unsicher sind. Daher sind Machos in ihrem Verhalten oft nicht über diese natürliche Phase der Unsicherheit hinausgekommen.

Anerkennung erfährt man bei Jugendlichen daher oft, wenn sie sehen, dass man die eigenen "Schwächen" annehmen kann, ohne gleich in der eigenen Männlichkeit verunsichert zu werden.


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