Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Was ist ein Macho?

Odin, Wednesday, 11.01.2006, 00:13 (vor 7049 Tagen) @ Maesi

Als Antwort auf: Re: Was ist ein Macho? von Maesi am 10. Januar 2006 00:26:41:

Hallo Odin

Es ist egal, wer was wie wofür hält, wichtig war lediglich in dem Artikel WAS DIE BEFRAGTEN FÜR EIN BILD VON MÄNNLICHKEIT HATTEN

Aus dem Artikel geht das leider nicht hervor. Dort steht naemlich:
'111 Studenten und Studentinnen nahmen an der Ueberpruefung teil und beantworteten zuerst viele Fragen zur eigenen Geschlechtsidentitaet sowie zu ihrer politischen Einstellung.'
Die Fragen wurden offensichtlich von Robb Willer ausgearbeitet. Ohne diese Fragen im Detail zu kennen, kann man unmoeglich abschaetzen, inwieweit Herr Willer seine eigenen Vorstellungen von Maennlichkeit hat einfliessen lassen, und inwieweit er tatsaechlich die Maennlichkeitsvorstellungen der Probanden herausgearbeitet hat. Die Art der Fragestellung ist gerade bei soziologischen/psychologischen Untersuchungen entscheidend; allzuschnell kann durch (unbewusst zustandegekommene) Formulierungen der Proband lediglich die Erwartungshaltung des Pruefers bedienen. Einen Hinweis gibt immerhin der zweite Teil des Tests: die Probanden wurden u.a. aufgefordert ihre Haltung zum Irakkrieg darzulegen und sich fuer ein neues Auto zu entscheiden - offensichtlich hatte Herr Willer selbst ganz bestimmte Vorstellungen, wie ein 'echter Mann' solche Fragen zu beantworten hat (Zustimmung zu Bushs Irakpolitik, Entscheidung zum Kauf eines protzigen Gelaendewagens), ansonsten haette er die veraenderte Einstellung zur maennlichen Geschlechtsidentitaet ja gar nicht so interpretieren koennen, wie er es getan hat.

Also jetzt mußte ich doch nochmal nachlesen, ob wir überhaupt noch von demselben Artikel reden.
Dort steht, dass sie VORHER über ihre politische Einstellung befragt wurden und dass diejenigen, denen zufällig eine eher unmännliche Haltung attestiert wurde, NACHHER tendenziell öfters den Irakkrieg befürwortet haben. Er hätte auch nach der Liebe zu Kätzchen fragen können. Entscheidend ist, was die Studenten antworteten und nicht, was die Einstellung des Interviewers zu Männlichkeit oder Unmännlichkeit von Krieg ist.

Zitat aus dem Artikel:
'Nun begann der entscheidende Teil der Studie. Mit dem Wissen um ihre (angebliche) weibliche oder männliche Wirkung auf andere beantworteten die Studierenden weitere Fragen. So sollten sie ueber ihre politische Haltung Auskunft geben und sich dazu aeussern, ob sie George W. Bushs Haltung im Irakkrieg befuerworteten oder ablehnten. Zu guter Letzt sollten sie sich für ein neues Auto entscheiden.'
Offensichtlich wurden sie ganz spezifisch danach gefragt, ob sie George W. Bushs Haltung im Irakkrieg befuerworteten oder ablehnten und fuer welche Art von Auto sie sich entscheiden sollen.

Ach komm, es wurde doch VORHER befragt und DANACH verglichen, was sie - entsprechend geimpft (ja, verdammt, das WAR JA der Versuch), dann antworteten. Du kannst doch jetzt dem Befrager nicht vorwerfen, dass er manipuliert hat - die Manipulation war doch der entscheidende Versuch. Kruzifix!
Die Frage war doch, wie sie auf die Manipulation REAGIERT haben!

Steh ich denn im Wald?


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