Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Frage nach Zukunft / Zielen

Wodan, Wednesday, 03.05.2006, 01:03 (vor 6568 Tagen) @ Garp

Als Antwort auf: Re: Frage nach Zukunft / Zielen von Garp am 02. Mai 2006 21:25:14:

Das Beispiel war etwas unglücklich ausgedrückt. Ich versuche es zu präzisieren.
Mich interessiert die Legitimation Tiere essen zu dürfen, in der Abgrenzung Menschen nicht essen zu dürfen. Beides für sich: Verbot Menschen zu essen, Erlaubnis Tiere zu essen lässt sich nicht der Natur entnehmen, soweit ok. Aber die Differenzierung erfolgt doch anhand des Seienden.

Das ist doch kein Problem. Es geht aber um die Frage, womit ist das evtl. Verbot als solches gerechtfertigt. Wieso ist es verboten etwas zu tun, etwas anderes nicht? Was impliziert es, daß etwas VERBOTEN ist? Unabhängig von Fällen der Anwendung. Natürlich wird durch das Sein entschieden, was Mensch, was Tier ist, u.U. auch, wie groß oder wie klein der Unterschied ist. Auf der Anwendungsebene moralischer Gesetze ist das Sein ja nicht ausgeblendet. Die Frage aber: warum GELTEN moral. Gesetze, wie etwa diejenigen des Dekalogs, die läßt sich eben unter bloßem Rekurs auf das empirisch-faktische Sein nicht beantworten.

Die Grenzziehung wird an biologische Merkmale gebunden. Sicher ist die exakte Grenzziehung variabel. Sprich: Es könnte ein Verbot geben Säugetiere zu essen aber eine Erlaubnis Insekten zu essen.

Wie aber ist dieses Verbot begründet? Also: warum gilt das im moral. Gebot ausgesagte?

Aber dennoch ist die Grenzziehung nicht nur willkürlich, sondern wird von den biologischen Gegebenheiten mitbestimmt. Dient damit nicht das Sein für das Sollende?

Wie schon gesagt: auf der empirischen Ebene ist das Sein immer mit im Spiel. Und die Welt des emp. Gegebenen ist immer die eines Konkreten Faktums, einer konkreten Situation. In moral. Entscheidungen wende ich aber allgemeine Gesetze auf Konkretes an (dahingestellt, ob diese sich nun wirklich rechtfertigen lassen, oder ich mich irre), und die Begründung für die Geltung solcher Gesetze, die allgemein angeben, wie gehandelt werden soll, ist der Natur nicht zu entnehmen.


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