Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Gibt es ein "kommunistisches Brett" vorm Kopf? (Politik)

Dampflok, Sunday, 20.05.2007, 17:12 (vor 6157 Tagen) @ Flint

Offensichtlich ist es hier manchem Kommentator nicht zu dumm, Begrifflichkeiten zu verdrehen, damit die "Stoßrichtung" nur irgendwie passend gemacht wird - oder gibt es auch noch so etwas wie "Nachdenken" ohne kommunistisches Brett vorm Kopf?

Genug der Polemik, hier zur Erklärung:

Es ist vollkommen korrekt, daß Frauen in der dargestellten Weise im Kommunismus zur besseren Ausnutzung "gleichberechtigt" wurden. Niemand streitet das hier ab.

Aber ich wäre erfreut zu merken, daß wenigstens ein oder zwei der virtuellen "Helden" soviel Nachdenkfähigkeit besäßen zu bemerken, daß ein Überstreichen des Problems feminismus mit dem Begriff "Kommunismus" nicht das Problem löst, sondern uns toten "Feindbildern" nachjagen läßt.

Was die "Helden" offenbar nicht begriffen haben ist die Tatsache, daß es sich beim früher real existierenden "Kommunismus" in erster Linie um eine totalitäre Machtstruktur gehandelt hat und daß es den (sogenannten) Kommunismus nicht mehr gibt (bis auf Kuba und Nordkorea, und auf Kuba ist die Männerwelt recht "macho", also männlich).

Wenn über die feminisma und GM wieder offenbar eine totalitäre Machtstruktur aufgebaut werden soll - und das scheint außer Frage - wir aber im Kapitalismus leben - dann müssen wenigstens die halbwegs intelligenten Nutzer doch einen Widerspruch in der Sache konstatieren, wenn hier weiter vom "Kommunismus" geredet wird. der Kommunismus ist eine tote Ideologie. Der feminismus ist eine lebende Ideologie, die prächtig im Kapitalismus gedeiht, insbesondere dort, wo massiv globalisiert wird.

Und wer hier meint, einen Apfel unbedingt Birne nennen zu müssen, nur weil er keine Birnen mag und nicht sehen will daß der Wurm jetzt im Apfel steckt, der macht aus dem Apfel dennoch keine Birne. Im Gegenteil arbeitet er dem Gegner in die Hände.

Leider ist es einigen "Helden" nicht abzugewöhnen zu begreifen, daß ein totalitärer Staat weder von "rechts" noch von "links" - sondern von OBEN regiert wird. Das ahnen sie zum Teil ja auch selber, wenn sie von "fenminismus = Kommunismus = Kapitalismus" sprechen - nur den mentalen Grabensprung scheinen sie nicht vollziehen zu können, daß mit "oben" und "unten" eine neue Dimension in die Betrachtung tritt. Ganz kompliziert wird es für sie, wenn man nun noch den Zeitfluß mit einbezieht. Dann muß man nämlich erkennen, daß es heute sowas von scheißegal ist, wer irgendwann mal eine Sache, eine Ideologie erfunden hat, sondern daß heute jedwede Ideologie oder Macht sich jeder irgendwann enrfundenen materiellen oder ideellen Errungenschaft bedienen kann.

Will sagen: Es juckt nicht, daß "Kommunisten" früher den "feminismus" einführten (ist sowieso falsch, es war "nur" die Gleichberechtigung), sondern es kommt darauf an, wer heute das Sagen hat und wer uns heute gleichschalten will.

Und das sind nun mal nicht die Kommunisten. So viel Ehrlichkeit muß sein.

Manchmal frage ich mich sogar, was manche Leute hier umtreibt, uns dermaßen merkwürdige Feindbilder eintrichtern zu wollen, die uns nicht weiterbringen, weil die Schlachten der Vergangenheit außer einer gewissen pädadgogischen Wirkung keinerlei Bedeutung mehr haben.

Sind die wirklich auf unserer Seite?

Es ist jedenfalls dumm und z.T. äußerst schädlich, die falschen Begriffe zu verwenden. Man macht sich mit solchen kasperhaften Wiederholungen ("feminismus = Kommunismus") jedenfalls nur lächerlich. Das mag am Biertisch gehen, aber nicht dort, wo wir etwas erreichen wollen.

Wir müssen uns doch heute fragen: WER spielt uns übel mit? WER hat das Sagen? WEM nützt es?


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