Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Klarstellung (Politik)

Dampflok, Monday, 21.05.2007, 02:07 (vor 6183 Tagen) @ Flint

Bevor ich dir auf diesen Beitrag antworte, möchte ich zuerst einmal
klären, ob Du mich mit "Gibt es ein "kommunistisches Brett" vorm
Kopf?" meinst?

Nein, bisher noch nicht.

Ich meine jene, die aus der Ablehnung zweier Ideologien (was deren gutes Recht ist) eine Verquickung basteln wollen (was ich nicht durchgehen lasse).

Vor geraumer Zeit habe ich mal irgendwo schlecht geparkt, worauf ein Anwohner aus seinem Haus kam und sinngemäß sagte "Du hier verschwinden!" - und dann noch murmelte: "So parkt kein Deutscher".

Er verband also "Ausländer = schlechter Autofahrer". Das ist eine unzulässige Verquickung, denn ebenso wie es gute ausländische Fahrer gibt (oder schlechte deutsche Busfahrer), gibt es kapitalistische feministinnen.

Es ist völlig irreal, den Begriff "Kommunismus" im kleinen Rahmen so umzudeuten, daß er auf die heutigen Verhältnisse gemünzt ist - der Normalbürger nennt den status quo nämlich "Kapitalismus" oder "Neoliberalismus". Wer das dennoch tut, mag sich nach langatmiger Zurechtbiegung der Verhältnisse kleinkrämerisch als Einzelperson im Recht glauben, aber solange die allgemeingültige Definition von Kommunismus sich nicht mit der des feminismus deckt, gibt es für derart selbstausgrenzende Anwandlungen keine Basis.

Es ist ja auch verräterisch, daß sich jene, die überall die unzulässige Verquickung "feminismus=Kommunismus" verwenden, niemals auf die Idee kämen, die heutige Wirtschaft und den Turbokapitalismus offen "kommunistisch unterwandert" oder etwa die CDU "Kommunisten" zu nennen. Genau das müßten sie aber, denn das wäre die einzig logische Konsequenz dieses Denkens.

Die Feiglinge trauen sich nicht, Merkel oder Schrempp Kommunisten zu nennen, weil sie sich nicht der Lächerlichkeit preisgeben wollen; vor allem aber, weil sie ihre selbstgebaute Weltsicht nicht angekratzt wissen wollen. "Sind die womöglich heimliche Kommunisten-Freunde?", mag man da sarkastisch fragen.

Ich will eine konkrete gesellschaftliche Veränderung erzielen. Das geht nicht mit der Lächerlichmachung meiner Ziele durch der Öffentlichkeit abstrus erscheinende Umdefinitionen; das "Recht haben" in belanglosen Grundsatzdiskussionen überlasse ich dann problemlos gerne anderen.


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