Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Lösung!

Garfield, Tuesday, 11.07.2006, 17:00 (vor 6922 Tagen) @ katja

Hallo Katja!

"Frauen erleben auch, dass der Freund sie für ein besser aussehendes oder angesagteres Mädchen verlässt. Nicht nur Frauen verlassen Männer, auch anders herum passiert das."

Sicher. Aber kaum eine Frau wird von ihrem Mann verlassen, weil sie zu wenig verdient und/oder einen Beruf mit niedrigem sozialen Status hat, oder weil sie gar keinen Job hat.

Natürlich ist es für eine Frau frustrierend, wenn sie wegen ihres Aussehens verlassen wird oder keinen Mann kriegt. Das hält sie aber nicht davon ab, bestimmte Berufe auszuüben. Ganz im Gegenteil: Manche Frau konzentriert sich nur deshalb stärker auf ihren Beruf, weil sie für Männer wenig interessant ist und so keinen anderen Lebenssinn für sich findet. Ich erinnere mich da z.B. an eine Mathematik-Dozentin, die auch nicht gerade eine Schönheit war. Hast du im realen Leben schon mal eine Frau erlebt, die aussah wie Jennifer Lopez und einen Beruf im mathematischen, naturwissensenschaftlichen oder im Ingenieurs-Bereich ausübte? Ich sehe solche Frauen immer nur in Filmen und Serien, aber nie im realen Leben. Zufall? Ich glaube kaum.

"Ich versuche, das gerade hier umzudrehen und Männern zu sagen, sie sollen sich nicht auf eine "Opfermentalität" bei Frauen einlassen. Ebenso müssen sie aber ihre eigene Sklavenmentalität ein Stück weit selbst ablegen."

Das ist richtig, aber dadurch im realen Leben leider nicht einfacher. Ein Mann entwickelt sich ja nicht von heute auf morgen aus einem Jungen. Er muß erstmal durch Pubertät und Jugend durch, und diese Jahre prägen ihn sehr. Gerade in dieser Zeit ist es aber so, daß der "Partnermarkt" Mädchen stark begünstigt. Sie sind nämlich nicht nur auf Jungen in ihrem Alter beschränkt, sondern können sich auch ältere Jungen oder gar ältere Männer als Partner auswählen. Umgekehrt findet ein Junge kaum ein älteres Mädchen oder eine ältere Frau als Partnerin. Mit viel Glück darf er vielleicht mal Sex mit einem älteren Mädchen oder einer älteren Frau haben - aber als vollwertigen Partner werden die ihn kaum betrachten.

Dazu kommt noch, daß Mädchen (und Frauen) auch heute noch bei der Partnerwahl häufig die passive Rolle bevorzugen. Das betrifft vor allem schüchterne Jungen, die sich nicht trauen, den ersten Schritt zu tun - und dann solo bleiben.

Wenn ein junges Mädchen mit Anfang 20 eine Kontaktanzeige in einer Zeitung aufgibt, wird sie etwa 20-200 Zuschriften erhalten, je nachdem, wie groß die Auflage ist. Wenn ein junger Mann dasselbe tut, kann er froh sein, wenn er überhaupt eine einzige Antwort bekommt. Das allein zeigt schon, wie groß die Schieflage auf dem Partnermarkt in dieser Altersgruppe ist.

So können es sich junge Mädchen locker leisten, sich gemütlich zurück zu lehnen und die Jungen zappeln zu lassen. Und die müssen sich umso mehr abstrampeln. Wer da nicht frühzeitig eine gewisse Sklaven-Mentalität entwickelt, hat es schwer, eine Partnerin zu finden.

Das ändert sich dann zwar mit zunehmendem Alter, aber die Jugendzeit prägt eben sehr, und so schaffen es viele Männer nicht mehr, die in dieser Zeit erlernten Verhaltensweise wieder abzuschütteln.

Wenn es nicht so wäre, daß die meisten Frauen sich Partner wünschen, die zwar einerseits viel für sie tun, andererseits ihnen aber auch nicht sklavisch um die Füße herumkriechen, sondern ein gewisses Selbstbewußtsein haben, dann hätten wir längst das totale Matriarchat. Das größte Hindernis auf dem Weg dorthin sind also vor allem die Frauen, nicht die Männer.

Und weil sie eben von den Männern eine gewisse Überlegenheit und ein gewisses Selbstbewußtsein erwarten, dürfen Männer auch keine schlechtbezahlten Berufe mit geringem sozialen Status ausüben, und auch keine Berufe, die als "unmännlich" gelten. Wer das doch tut, verringert seine Chancen, eine Partnerin zu finden, deutlich. Und da jeder Mann in der Jugend gelernt hat, daß das fatal ist, läßt er von solchen Berufen lieber die Finger. Obendrein findet die Berufswahl ja auch meist in der Jugend statt, also genau in der Phase, in der Jungen immer wieder gezeigt wird, daß sie den Mädchen gegenüber am kürzeren Hebel sitzen. Später den Beruf zu wechseln, ist in Deutschland leider nicht so einfach.

Freundliche Grüße
von Garfield


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