Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Fahrenheit 68

Adam, Friday, 15.09.2006, 18:16 (vor 6493 Tagen) @ Scipio Africanus

Privat leitet sich vom lateinischen "privatus" ( einer einzelnen Person
gehörend ) ab, im Gegensatz zur öffentlichen Angelegenheit, der "Res
publica".
Indem propagiert wird, das Private sei politisch ( polis; die
Gemeinschaft,politika; öffentliche Geschäfte ) wird es zur öffentlichen
Angelegenheit, zum öffentlichen Geschäft.

Inwieweit dieser Ansatz, das Private zu einer öffentlichen Angelegenheit
zu machen, konkret Auswirkungen zeitigt, sei mal dahingestellt. Es ist
aber sehr deutlich erkennbar, dass Bestrebungen vorhanden sind, die
Kontrolle über bis anhin private Bereiche zu erlangen.

"Das Private ist politisch" heisst in letzter Konsequenz, dass es keine
privaten Bereiche geben soll. Ein totalitärer Ansatz, der glücklicherweise
nicht verwirklicht wurde, da es immer noch vernünftige Menschen gibt,
welche hier gegensteuern. :)

Du hast Recht, Scipio, unser Susu schießt hin und wieder im Eifer etwas über sein Ziel hinaus, nicht nur, wenn er Kant auf Englisch zitiert ;-) Natürlich sind auch hier die Gäule mit ihm durchgegangen. Privates und Politisches sind zu trennen, wenngleich das heute kaum noch ernst genommen wird: Deinem Optimismus ob der vernünftigen Menschen vermag ich daher nicht ganz zu teilen. Durch Deine Etymologie sind ja auch vergangene Zustände bemüht. Übrigens nannten die Griechen einen Privatmann: Idiotes, wovon wir das Wort Idiot haben. Welche Erkenntnisse ließen sich hieraus wohl gewinnen, bekäme es etwa eine Frau Zypries in den falschen Hals. ;-)

Gruß
Adam


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