Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Was mich interessieren würde...

noname, Friday, 11.03.2005, 19:05 (vor 7189 Tagen) @ Xenia

Als Antwort auf: Was mich interessieren würde... von Xenia am 11. März 2005 16:17:49:

Hallo Xenia

... ist diese Hetze gegen das Abtreibungsrecht, diese starke Emotionalisierung des Themas etc pp die ich hier immer wieder erlebe eigentlich nur eine Spezialität einiger weniger in der Männerbewegung, oder hat sie sich das Verbot der Abtreibung generell auf die Fahnen geschrieben.

Eine Hetze gegen das Abtreibungsrecht sehe ich persönlich nicht. Und ob es einen Konsenz in "der" Männerbewegung zu diesem Thema gibt, weiss ich auch nicht.

Wie stehen eigentlich die theoretischen Vordenker zum Abtreibungsrecht, Mr. Farrell zum Beispiel. Interessiert es sie überhaupt? Sind sie dafür die regelungen so zu belasen - oder sind sie dagegen und wagen es nur nicht, laut zu werden in dem Wissen, dass sie damit ganz andere Gegner als "nur" Feministinnen gegen sich aufzubringen...
Würde mich mal interessieren, denn bisher habe ich dazu noch keine befriedigende Antwort erhalten.

Auch dazu kann ich (noch) nichts sagen. Habe Farrell nicht gelesen. Was Matussek und Hoffmann dazu sagen ... nunja ... möglicherweise wird zumindest Arne diese Frage selbst beantworten.

Xenia

Um den Rest deines Postings zu beantworten:

Meistens denke ich, dass man mit Recht fordern kann, Abtreibung generell zu verbieten. Wir wissen alle, dass nicht der Storch die Kinder bringt, sondern Mami und Papi sich "lieb hatten". Wir haben einen Kopf zum Denken und Verhütungsmittel zum Verhüten. Wer keine Kinder möchte muss also auch keine bekommen und wer ungeschützten Verkehr hat, obwohl kein Kinderwunsch vorhanden ist, muss eben die Verantwortung für Folgen tragen.

Allerdings wäre das zu einfach und würde den unterschiedlichen Facetten des Lebens, seine Vielfaltigkeit und seine Umberechenbarkeit nicht gerecht werden. Ich denke da vor allem an Schwangerschaften nach einer Vergewaltigung, aber auch an genetisch kranke Embryos. Auch finazielle Probleme bzw. mangelnde Zukunftsperpektiven für das Kind/die Kinder betrachte ich als ausreichenden Grund für eine Abtreibung.

Die gegenwärtige Rechtslage ist nun der Extrakt all der Diskussionen die wir zum §218 geführt haben. Und ich halte ihn für vertretbar. Sowohl dem Wert des Lebens wird gebührend Rechnung getragen als auch dem Recht auf Selbstbestimmung der Frau. Auch dem Kind wird meiner Meinung nach eine ausreichende Chance auf Leben gegeben, da eine Abtreibung nur nach einer Beratung durchgeführt werden darf.

Ich würde mir aber eine Erweiterung der Gesetze wünschen. Man sollte den Vätern ebenfalls das Recht einräumen, ein Veto (in irgendeiner Form) auszusprechen. Allein der Mutter die Entscheidung über die Pflichten- und Rechteverteilung des Vaters in den kommenden 18 Jahren (oder länger) zu überlassen, halte ich für ignorant.

Viele Grüsse
noname


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