Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Unverständlich

Arne Hoffmann, Saturday, 12.03.2005, 13:38 (vor 7188 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Unverständlich von Magnus am 11. März 2005 23:22:35:

Hi Magnus,

Dein Wissen ist nicht richtig - und das ist leicht beweisbar. Schau dir die Abtreibungsstatistiken an. Du wirst feststellen, dass in den Jahren nach der Einführung die Abtreibungen stetig gestiegen sind insbesondere der Faktor Abtreibung pro Lebendgeburt. Ein deutliches Indiz dafür, dass Abtreibung zu einem natürlichen Mittel der Familienplanung geworden ist.

Kann gut sein. Ich habe kein vertieftes Hintergrundwissen zum Thema Abtreibung, und deshalb halte ich, wie gesagt, bei Diskussionen darüber in der Regel die Klappe. Allerdings hat sich Xenia nach unserer allgemeinen Ansicht erkundigt, und das ist meine als "Laie". Für neuen Input bin ich sowieso immer dankbar.

2. Abtreibung und andere Faktoren haben zu einer Verrohrung der Gesellschaft geführt. Wenn Abtreibung bis zur Geburt erlaubt ist, warum sollte man das Kind nicht kurz nach der Geburt umbringen können? Ethisch macht man sich dann genauso wenig oder genauso viel "strafbar." <- legitime Frage/Aussage!

Ja, klar, nach dem Motto: "Die Geburt ist doch nur ein Ortswechsel." Die Frage für mich wäre, ob man mit dieser Logik nicht zu einem unendlichen Regress einläd. Man kann scheibchenweise die Definition von "schützenswertem Leben" ja auch immer so weit ausweiten, dass man wieder bei "every sperm is sacred" ankommt und beim päpstlichen Verbot von Verhütungsmitteln oder der Untersagung von Selbstbefriedigung. Wo liegt die Grenze? Bei der befruchteten Eizelle? Bei der Herausbildung von Bewusstsein? Ist ein Fötus eine Person mit demselben moralischen Recht auf Schutz wie du oder ich? Ist es wurscht, ob er bereits eine Person ist, sondern ist nur sein Potential von Bedeutung, eine Person zu werden? Genau darum finde ich Debatten über dieses Thema so fruchtlos: Sie sind so sehr vom philosophischen Weltbild jedes Einzelnen abhängig, dass es schwer bis unmöglich wird, zu einer allgemein zufriedenstellenden Lösung zu kommen.

Arne


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