Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: diese Wehrpflichtgeschichte

Krischan, Monday, 14.03.2005, 22:29 (vor 7585 Tagen) @ Karotte

Als Antwort auf: Re: diese Wehrpflichtgeschichte von Karotte am 14. März 2005 15:43:21:

Endlich mal jemand, der sachlich bleibt, und nicht in seiner Frauenverachtung komplett ersäuft. Ich finde auch, dass einige schief läuft und wegen mir könnte der Wehrdienst komplett abgeschafft werden.

Von mir aus auch, aber hier geht es nicht um die Frage ob Berufsarmee oder nicht, sondern darum, daß Zwangsdienste für Männer diskriminierend sind.

Berufsarmee und gut ist.

Nur auf einige Denkfehler will ich noch eingehen: Der Soldat oder Zivi hat weniger Kosten für Kleidung, Wohnung und Essen, da er beides gestellt bekommt.

Wenn er die auch noch zahlen müsste, würde er sich verschulden. Ich hätte als Zivi gerne eine Frau gehabt, die malochen geht, um mir Kleidung, wohnung und Essen zu finanzieren.

Zweitens kann die Mutter auch nicht entscheiden, wann sie was macht, das wird vom Kind bestimmt. Die meisten Mütter vernachlässigen ihre Kinder auch nicht. Das allen Müttern pauschal zu unterstellen ist, wie wenn man jeden Mann als Vergewaltiger bezeichnet.

Zustimmung.

Drittens ist die Sache mit der Familienplanung eindeutig erst gegessen, wenn die Frau fast 50 ist, die Sache mit dem Wehrdienst ist schon ab 25 passé.

Eine Frau hat jederzeit die Möglichkeit, sich sterilisieren zu lassen. Es gibt keinen Grund, bis 50 zu warten. Meine Mutter hat dies vor etlichen Jahren schon getan.

Außerdem ist Kinderwunsch eine viel schwammigere Sache als ein Ja oder Nein im Falle des Wehrdienstes.

Ich hatte auch Bedenken, ob ich jeder Belastung durch den Zivildienst gewachsen bin und nehme niemandem ab, der behauptet, bei ihm sei es anders.

Viertens muss der Wehrdienstleistende sich oft genug in keinen Beruf wiedereinklinken, weil er meistens noch gar keinen hat.

Ein Zeitverlust ist es sowieso. Ein Zeitverlust, durch den ich durch ein sexistisches Gesetz gezwungen werde. Nicht durch ein undichtes Kondom.

Fünftens sind junge Männer von Arbeitslosigkeit stärker betroffen, weil sie auch vermehrt in der Gruppe derer zu finden sind, die keinen oder nur einen Hauptschulabschluss haben. Die Gründe dafür gilt es zu suchen und zwar nicht beim Wehrdienst.

Arbeitslosigkeit gibt es in jeder Bildungsschicht, selbst bei vielen Akademikern.

Sechstens wird schon lange nicht mehr der ganze Jahrgang eingezogen. Hier wurde auch schon oft die Frage nach der Wehrgerechtigkeit gestellt. Ein grundsätzliches Müssen ist nicht mehr vorhanden.

Übersetzt heißt das: "Stell dich nicht so an." Trotzdem ist die einseitige Wehrpflicht selbst dann sexistisch, wenn sie nur noch einen einzigen trifft.

Siebtens kommen gerade viele Zivildienstleistende an Beziehungen, Erfahrungen und Kenntnisse, die sie später brauchen können. manch einer ändert seinen Berufswunsch, andere können die so genannten "Soft Skills" beim Schreiben einer Bewerbung vorteilhaft erwähnen.

Zivildienst als Karrieresprungbrett. Wer möchte, kann ja freiwillig ein soziales Jahr absolvieren. Zwang ist Zwang. Mit verlaub, bei diesem und dem vorigen Punkt fühle ich mich leicht verarscht.

Achtens gibt es für Männer deren Frau im Erziehungsurlaub ist, meist die Extrawurst einer kostenlosen Dienstmagd, die unangenehme Arbeiten, gegebenenfalls auch Papierkram abnimmt. So kann sich Papi voll auf die Karriere konzentrieren. Umgekehrte Fälle kann man mit der Lupe suchen.

Das nennt sich Arbeitsteilung, Karotte. Papi schafft die Kohle ran, Mami kümmert sich um den Haushalt. Wenn du möchtest, kannst du ja beides machen. Deine Frau hat sicher nichts dagegen.

Neuntens ist es leider so, dass Frauen oft in Berufe streben, bei denen Teilzeit gut möglich ist, die aber geringen Verdienst versprechen. Ich würde gerne mehr Bäckereifachverkäufer, Grundschullehrer, Erzieher, Arzthelfer und Sekretäre sehen.

Volle Zustimmung. Leider hier ist die falsche Adresse, wenn du Frauen zum Karriere machen animieren willst. Bei mir und (sicherlich) Peaceful Warrior findest du bestimmt keinen Widerspruch bei diesem Punkt. Im Gegenteil, ich wünsche mir, daß Frauen endlich mal den A*** heben und anfangen, ihr Glück selbst zu beschaffen. Dann nämlich können Männer sich endlich erlauben, niedriges Einkommen zu haben, ohne die Familienkasse aufs Spiel zu setzen. Aber eine Frau, die sich auf so was einläßt ist mutig oder dumm.

Zehntens kann ein Mann ja auch mal den Aufstand proben, in dem er die Worte "Ich kann keine Überstunden machen, ich muss mein Kind vom Kindergarten holen" spricht. Wer sich zuerst bewegen muss, ist doch die Frage nach der Henne und dem Ei.

Ich fürchte mal, er will die Familienkasse nicht durch eine baldige Arbeitslosigkeit gefährden. Denn wir wissen ja, wenn der Mann arbeitslos ist, leidet vor allem die Frau. Liest du etwa keine Emma *g*

Krischan


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