Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Ich beginne zu zweifeln...

Garfield, Monday, 17.10.2005, 21:16 (vor 6968 Tagen) @ SiliKat

Als Antwort auf: Ich beginne zu zweifeln... von SiliKat am 17. Oktober 2005 16:16:

Hallo SiliKat!

"Hier wirfst du zwei Dinge zusammen, die nicht zwingend zusammengehören: das Erlebnis eines lebendigen Wesens, das zum Menschen in einem Verhältnis steht wie ein Vater zum Kind bzw. wie ein erwachsener Freund (Christus) zu einem jüngeren; und den Katholizismus mit seinen ganz spezifischen, z.T. zeitbedingten Eigentümlichkeiten."

Das ist mir bewußt, aber das ändert nichts daran, daß der Katholizismus nun einmal auch eine Religion ist und daß die Feministinnen eben teilweise auch von dieser Religion manches übernommen haben.

"Es gibt m.E. nur einen wirklichen Zugang zu der gestellten Frage: das ist der des Erlebnisses."

Richtig, deshalb bin ich ja Atheist.

"Natürlich kann man den Mangel an Erlebnis niemandem zum Vorwurf machen. Oder doch ? Kann man einer Mutter, die einem Kind den Vater entfremdet, die fehlende Einfühlung vorwerfen ? Manche tun es."

Das ist aber nicht vergleichbar. Erleben und Einfühlen sind zwei ganz unterschiedliche Dinge. Ich kann gut nachvollziehen, wieso Menschen an einen Gott glauben. Ich kann mich da also sehr wohl einfühlen. Da ich selbst aber niemals irgendetwas erlebt habe, was für mich ein Beweis für die Existenz eines Gottes hätte sein können, glaube ich selbst eben nicht daran. Im Übrigen bin ich mir sicher, daß es einem Gott - wenn es ihn denn gäbe - nicht wichtig wäre, ob ich an ihn glaube oder nicht. Denn wenn es ihm wichtig wäre, dann könnte er kein höheres Wesen, also kein Gott sein.

"Aber sind nur diese Selbstgerechten daran schuld, daß du deine Herkunft verleugnest?"

Du verstehst mich falsch. Ich verleugne meine Herkunft keineswegs. Ich kenne sie ja. Du bist allerdings der Meinung, daß ich woanders herkomme. Das stört mich nicht, aber es ist für mich eben gerade kein Grund, meine Herkunft zu verleugnen! :-)

"Versuch doch einmal, Garfield, dich auf mich zu beziehen - sofern du nicht auch in mir einen Selbstgerechten siehst."

Bisher machst du auf mich noch keinen selbstgerechten Eindruck.

"Wir haben uns selbst zu verantworten, du, ich, und jeder für sich!"

Da stimme ich dir zu. Und ich brauche keine Religion, um mich verantwortlich zu fühlen.

"Die Sexistinnen haben teilweise die m.E. richtige und weiterführende Erkenntnis, göttlichen Ursprungs zu sein. Die Auslegung und Anwendung dieser Erkenntnis führt sie aber ebenfalls in einen Irrtum."

Richtig, der Glaube an Gott (oder meinetwegen auch an eine Göttin) schützt nicht vor Irrtümern. Umgekehrt irrt aber auch jemand, der nicht an einen Gott glaubt, nicht automatisch immer.

"Die ganzen Diskussionen um die Frage, ob es einen Gott "gibt", sind sinnlos und überflüssig."

Richtig. Ich diskutiere darüber meist auch nur mit denen, die mir meinen Atheismus madig machen möchten. :-)

"Dann ginge es darum, in optimistischer Grundhaltung von der Anwendungs-Ebene auf die Grundlagen-Ebene fortzuschreiten. Und das kann nur in aufrechter Haltung geschehen. Mit Zynismus, Resignation und Albernheiten nähern wir uns der Grundlagenfrage niemals an."

Genau - ich bin optimistisch, daß meine Annahme in Bezug auf die Nichtexistenz eines Gottes richtig ist. Also schreite ich aufrecht weiter voran auf dem Weg des Atheismus.

"Manche Sexistinnen sind uns da, wenn auch auf eine sehr bedenkliche und gefährliche Weise, voraus. Und wer glaubt, ohne ein ernsthaftes Zugehen auf die sinngebenden Dinge und auf letzte Begründungen auszukommen, wird aus der maskulistischen Meckerecke nie ganz herauskommen."

Und wer meint, daß es mit dem Glauben an Gott schon getan ist, läuft ebenfalls Gefahr, in dieser Meckerecke sitzen zu bleiben und darüber zu jammern, wie fürchterlich gottlos die Welt doch wäre und daß früher, als alle Menschen noch an den lieben Gott glaubten, doch alles viel besser gewesen wäre... Nur: Es war auch früher, als die Menschen tatsächlich noch religiöser waren, keineswegs alles besser! Gerade auch Religionen mußten immer wieder als Vorwand für übelste Verbrechen herhalten. Und sie werden noch heute dazu mißbraucht.

Freundliche Grüße
von Garfield


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