Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Warum sind Feministen grundsätzlich auch Atheisten ?

Nikos, Monday, 17.10.2005, 22:38 (vor 6968 Tagen) @ Andreas

Als Antwort auf: Re: Warum sind Feministen grundsätzlich auch Atheisten ? von Andreas am 17. Oktober 2005 19:01:39:

Hallo Andreas!

Also ein dieser toden Klappergerüsten hat DIR erzählt "Hey, Alter, nach dem Tod bist Du einfach nur Futter für die Wurmer, sonst nichts.." oder hast Du es am eigenen Leib erfahren? Sprichst Du aus eigener Erfahrung?

Oder ist es eher so, daß du etwas siehst, und daraus schlußfolgerst, daß nichts weiter sein kann, weil es in diesem Schlamm nichts möglich scheint? Nicht existieren kann, heißt es nicht automatisch, daß dies wirklich nicht existiert. Im Buddhismus spricht man von eine schwarze Katze, die in der lichtarme Nacht über ein Zebrastreifen geht. Mal sieht man sie, mal wiederrum nicht, doch die Katze ist immer da. Und es gibt dann auch noch das "Ku", also der Bereich zwischen Existenz und Nichtexistenz:

"Die Vorstellung vom Ku* hat den Menschen, die im Laufe der Jahrhunderte versucht haben, den Buddhismus zu verstehen, große Schwierigkeiten bereitet, da sie sich auf einen Zustand bezieht, der weder „Existenz noch Nichtexistenz“ bedeutet. Dem westlich geprägten Verstand erscheint diese Aussage wahrscheinlich unsinnig: Entweder etwas existiert, oder es existiert nicht. Die Vorstellung vom Ku erklärt jedoch, daß es eine Reihe von Phänomenen gibt, die sich nicht in diese strenge Dualität einfügen lassen. Zum Beispiel wissen wir alle, daß wir von Zeit zu Zeit ärgerlich werden können, aber wir sind uns darüber im klaren, daß normalerweise ein bestimmter Anlaß dazu den Ausschlag geben muß - eine Beleidigung, eine Ungerechtigkeit gegenüber unserer Person oder was auch immer. Wenn wir dann tatsächlich die Beherrschung verlieren, sind die äußeren Anzeichen untrüglich: ein wütender Gesichtsausdruck, ein direkter, aggressiver Blickkontakt, eine erhobene Stimme, ein strenger Ton usw. Wenn wir uns beruhigt haben, verschwinden diese Anzeichen jedoch wieder. Wir wissen, daß wir nach wie vor wütend werden können, aber im Augenblick gibt es keinen Beweis dafür, daß diese Fähigkeit in uns vorhanden ist. In diesem Moment befindet sich unser Ärger im Zustand des Ku: er existiert und existiert doch nicht; wir wissen, daß unsere Wut „irgendwo“ innerhalb unseres Lebens vorhanden ist, gleichzeitig läßt sich dies jedoch absolut nicht beweisen, außer wenn wir wiederum wütend werden.

Ein zweites Beispiel soll dies noch weiter verdeutlichen: eine Musikkassette. Die auf die Kassette aufgenommene Musik befindet sich im Zustand des Ku, bis die Kassette tatsächlich gespielt wird. Genauer gesagt, das Band enthält eine Reihe von magnetischen Impulsen, aber die Musik selbst existiert nur dann, wenn einige äußere Bedingungen erfüllt sind; in diesem Fall dann, wenn das Band in der Kassette in der richtigen Geschwindigkeit über den Wiedergabekopf läuft, und wenn dann die erwähnten magnetischen Impulse über den Wiedergabekopf dem Lautsprecher zugeführt und dort in Klänge umgewandelt werden. Falls einer dieser Faktoren fehlt, verbleibt die Musik im Zustand des Ku. Einfach ausgedrückt gilt das Ku für diejenigen Dinge, von denen wir wissen, daß sie potentiell immer vorhanden sind, aber nur dann in Erscheinung treten, wenn die richtigen Bedingungen erfüllt sind. Während der restlichen Zeit scheinen sie gar nicht zu existieren. Erinnerungen stellen ein weiteres gutes Beispiel für dieses Phänomen dar, denn wir wissen nur dann von ihrer Existenz, wenn sie uns plötzlich bewußt werden; die restliche Zeit existieren sie im Unbewußten, im Verborgenen, im Ku.

Nichiren war sich der Probleme, die sich aus den Vorstellungen vom Ku und der gegenseitigen Beinhaltung der Zehn Welten ergeben, sehr wohl bewußt. Er sagt: „Die gegenseitige Beinhaltung der Zehn Welten ist so schwer zu glauben wie die Vorstellung, daß in einem Stein Feuer existiert oder Blüten in einem Baum. Und doch kommen unter den richtigen Umständen solche Phänomene vor und sind glaubwürdig.“ Wir halten es zum Beispiel vielleicht für selbstverständlich, daß man Kohle verbrennen kann, oder daß ein Kirschbaum im Frühling blüht, denn wir alle haben dies wahrscheinlich schon einmal mit eigenen Augen gesehen. Wenn wir uns jedoch einen Moment lang vorstellen, daß wir keine solche Erfahrung gemacht hätten, so würden wir, stießen wir im Winter auf einen Kirschbaum, wahrscheinlich denken, der Baum sei abgestorben, denn dies würden uns unsere Sinne mitteilen; Wenn wir den Baum aufgrund der Schlußfolgerung, daß er doch noch am Leben ist, zerlegen und untersuchen würden, erhielten wir keinerlei Hinweis darauf, daß er im Frühling von Blumen bedeckt sein könnte. In diesem Moment existieren die Blumen nicht. Und doch existieren sie, und zwar im Ku, wo sie auf den richtigen Moment und die richtigen Bedingungen für ihr Erscheinen warten"

Du glaubst an das Nichts nach dem Tod. Das ist kein Atheismus, das ist nur eine andere Religion, nämlich deine Eigene. Rockefeler glaubte an Geld. Und Jimmy Hendrix an seine Guittare. BayerMünchenFuns glauben an Matthäus.

Grüße
Nikos


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