Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Evolution IST Schöpfung!

Lecithin, Sunday, 29.10.2006, 15:28 (vor 6452 Tagen) @ Chato

Hallo Nick,

jetzt bin selbst ich einwenig baff, wie wenig hier der Standpunkt, die Schöpfung des Lebens per Evolution (Evolutionstheorie) ist Teil der Schöpfung selbst, geteilt wird. Ist doch die K R E A T U R also schon sprachlich der Vermittler zwischen KREATION und EVOLUTION. Die Kreatur ist in ihrem Wesen ein Produkt der Evolution und in ihrem Namen kenntlich als Teil der Schöpfung (Kreation). Wer will denn leugnen, dass ein Lebewesen eine Schöpfung ist? Wenn ein Lebewesen also eine Schöpfung ist und ein Produkt der Evolution, weshalb wird da noch gestritten? Das leuchtet mir nicht ein.
Wahrscheinlich mag man den Begriff "Schöpfung" nicht und hat ganz mechanisch eben dieses Bild von einem personalen Gott im Hinterkopf.

Die Leute vergessen, dass schon eine Theorie selbst eine Kreation darstellt. Eine Theorie ist aber kein Lebewesen. Also gibt es KREATION ausserhalb von Evolution, welche strenggenommen "nur" die Biologie zum Gegenstand hat, was beweisst, dass eben KREATION ein weitaus abstrakterer Begriff ist, als der begriff EVOLUTION, der sich konkret dem Thema Leben widmet.

Kreation schliesst Evolution ein, da beisst die Maus den Faden nicht ab. Es ist erstaunlich, dass man nun darauf beharrt, sich doch nicht einigen zu müssen.
Vielleicht ist man auch sauer, dass der Theismus den Forschungsergebnissen der A-Theisten zustimmt und fürchtet um das Nutzungsrecht. Das wird es wohl sein. Hinzu kommt die Angst vor kurzer Logik: "Ich bin!" ist ihnen nicht vollständig und sie fragen: "Ich bin was?"
Das ist eben Relativismus.

Letze Anmerkung. Die Theorie über die Evolution konnte sich schliesslich nicht selbst schaffen, sondern bedurfte der Vernunft eines zu dieser beobachtenden und auswertenden Vernunft fähigen Wesens (Mensch). Die Theorie über die Evolution kann sich auch nicht selbst verändern und weiterentwickeln, sondern benötigt dafür wieder die Vernunft eines zu dieser beobachtenden, interpretierenden und schlussfolgernden Vernunft fähigen Wesens (Mensch).
Alleine schon also die Theorie zur Evolution benötigt also eine ihr zumindest ebenbürtige EXTERNE Vernunft. Ohne Vernunft keine Theorie.
Es gibt also schonmal alleine in dieser Frage drei Dinge, über deren Wertigkeit sich jeder selbst klarwerden muss: Vernunft, Evolution, Evolutionstheorie. Alleine also im "Streit" um die Evolutionstheorie kommt man nicht um die Erkenntnis herum, dass nur dieser Streitgegenstand aus 3 Teilen besteht, welche in bestimmter Wertigkeit ineinander "verschachtelt" sind.

Nimmt man jetzt die Tatsache, dass ein einfacher Quarzkristall (Siliziumdioxid) weder Gegenstand der Evolution, noch deren Theorie ist (weil er weitaus älter als das Leben sein kann, nicht notwendigerweise sein muss), sondern als eine weitere Schöpfung aber Gegenstand anderer geochemischer, geophysikalischer Tehorien ist, aber die Vernunft auch
hier die Erkenntnisse dazu beibringt, bleiben doch Kreation (Schöpfung) - alleine schon die Kreation der Theorien, als auch des beobachteten Gegenstandes selbst- und Vernunft übrig. Das kann man nahezu unendlich fortsetzen.

Bleibt als letzte Frage die über Schöpfung und Vernunft, welche sich Theisten und A-theisten gleichermaßen stellen mögen und auch dürfen und auch sollen.

PS: Trotzdem ist die Diskussion sehr spannend und wahrscheinlich geht es nunmal nicht ohne Zickereien ab. So ist das Leben. Und auch in theistischen Kreisen ist leider die Masse ebenso nicht in der Lage, ihre eigene Lehre so einzusehen, dass sie sie vernünftig präsentieren und auch anwenden kann. Aber das hast du ja schon selbst gesagt.

Gruß!
Lecithin


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