Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Evolution IST Schöpfung!

Chato, Monday, 30.10.2006, 16:29 (vor 6543 Tagen) @ Lecithin

Guten Tag Lecithin!

Jetzt bin selbst ich einwenig baff, wie wenig hier der Standpunkt, die
Schöpfung des Lebens per Evolution (Evolutionstheorie) ist Teil der
Schöpfung selbst, geteilt wird.

Ich nicht.

Wahrscheinlich mag man den Begriff "Schöpfung" nicht und hat ganz
mechanisch eben dieses Bild von einem personalen Gott im Hinterkopf.

Es handelt sich m.E. um die grundsätzliche Unmöglichkeit, mit diskursivem, symbolhaftem Denken hinter die Symbole zu schauen und die Sache selbst zu erfassen. Prinzipiell unmöglich ist dies deshalb, weil Sprache (und somit diskursives Denken) selbst Symbol ist. Münchhausen kann sich halt nicht am eigenen Schopf aus dem Sumpf ziehen. Das hängt nicht davon ab, wie feste er zieht. Deshalb haben solche Diskussionen prinzipielle Grenzen, die sich diskursiv nicht überschreiten lassen.

Und exakt deshalb gibt es die organisierte Religion, in der allein zeichenhaft "die Sache selbst" aufbewahrt und zugänglich ist. Gott nähert man sich nicht durch Denken, sondern durch das Gebet. Und das geht nur in Liebe. Das läßt sich partout nicht ändern, komme, was da wolle, denn "das ist nunmal so": Es ist das Naturgesetz des Menschseins schlechthin.

Im Grunde geht es hier um die tobende Wut des an sich selbst verzweifelnden Ego über sein Denken, das in sich selbst der Tatsache inne wird, daß es die Wahrheit nicht erfassen kann. Ich sage nun: es gibt keine andere Lösung, als das Gebet des Geschöpfes zum Schöpfer. Und genau das führt dann - und genau deswegen - zu unstillbaren Tobsuchtsanfällen. Mir liegt überhaupt nichts an diesen Anfällen. Aber ich wüßte nicht, wie ich sie verhindern könnte. Es hängt ja nicht von mir ab.

Ich habe als Christ den personalen Gott natürlich nicht nur im Hinterkopf, sondern überall. Ein unpersönlicher Gott widerlegt sich selbst und erklärt genau nichts (s.o. Schopenhauer). Meine Vernunft muß die Widerspiegelung einer ihr vorausgehenden und ihr zugrundeliegenden Vernunft sein. Und meine Vernunft ist nunmal personal :-) Gott hat sich am Sinai offenbart als der "Ich bin". Und ist selbst Mensch geworden. Wir können von Gott nur wissen, was er selbst offenbart. Da kann man sich nichts ausdenken, weil das Denken nichts hat, wohin es greifen könnte.

Letztlich besteht das ganze Problem, soweit es denn eines ist, darin, nicht anerkennen zu wollen, daß ich "nur" ein Geschöpf bin und das Weltall eben nicht gemacht habe. Diese Vorstellung können manche Menschen einfach nicht ertragen - obwohl es doch bloß die ganz einfache, schlichte Wahrheit ist. Erlösung besteht im Anerkennen der Wahrheit. That's all.

Trotzdem ist die Diskussion sehr spannend und wahrscheinlich geht es
nunmal nicht ohne Zickereien ab. So ist das Leben.

Nein, es geht nicht ohne Zickereien ab. So ist das Leben. Und genau deshalb spielt man halt genau nach den Regeln eben dieses Lebens mit und trägt seinen Teil bei, so gut man das vermag. Anders geht es nämlich nicht. Aber auch das löst Wut aus. So ist das Leben :-)

Gruß vom
Nick


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